Sonntag, 19. November 2017

[Rezension] Die Perlenschwester | Band 4

Titel: Die Perlenschwester | Autorin: Lucinda Riley | Verlag: Goldmann Verlag 
Preis: 19,99€ (HC) | Seitenanzahl: 608 Seiten  | ISBN: 978-3-442-31445-4
Reihe: Band 4/7 der Reihe "Die sieben Schwestern"
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(alle verwendeten Bilder: © Google) 

Inhaltsangabe
Wie auch ihre Schwestern ist CeCe d'Aplièse ein Adoptivkind, und ihre Herkunft ist ihr unbekannt. Als ihr Vater stirbt, hinterlässt er einen Hinweis – sie soll in Australien die Spur einer gewissen Kitty Mercer ausfindig machen. Ihre Reise führt sie zunächst nach Thailand, wo sie die Bekanntschaft eines geheimnisvollen Mannes macht. Durch ihn fällt CeCe eine Biographie von Kitty Mercer in die Hände – eine Schottin, die vor über hundert Jahren nach Australien kam und den Perlenhandel zu ungeahnter Blüte brachte. CeCe fliegt nach Down Under, um den verschlungenen Pfaden von Kittys Schicksal zu folgen. Und taucht dabei ein in die magische Kunst der Aborigines, die ihr den Weg weist ins Herz ihrer eigenen Geschichte...
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung

Die vierte Schwester sucht ihre Wurzeln


Endlich ist es wieder so weit. Die Leserschaft hat lange drauf gewartet, nun erfahren wir endlich die Geschichte um CeCe.
Aufgrund des Klappentextes klangen für mich die Themen geheimnisvoller Mann, Australien und die Aborigines von Anfang an sehr vielversprechend.

Wer die Reihe „Die Sieben Schwestern“ durchweg verfolgt hat, war wie ich mit Sicherheit gespannt auf die Geschichte zu CeCe, deren eigentlicher Name Celaeno ist und ich liebe diesen Namen. Er klingt traumhaft.
In den vorhergehenden Bänden erscheint sie sehr dominant, fast herrisch, vor allem ihrer Schwester Star gegenüber. Das zurückhaltende Temperament von Star, ließ CeCe immer als Sprecherin für beide auftreten. Aber ein kleiner Punkt ziemlich am Ende des dritten Bandes, in dem die Geschichte von Star erzählt wird, gab mir bereits einen Hinweis, dass CeCe gar nicht so perfekt ist wie sie scheint.
Und so ist es auch. Als wir in dem vierten Band nun aus der Sicht von Celaeno lesen, wird sehr schnell klar, wie anders ihr Charakter wirklich ist. Im Vergleich zu den anderen Bänden ist die Wandlung sehr stark, aber Riley kann dies gekonnt so geschrieben haben, dass uns Lesern erst bei ihrer eigenen Geschichte klar wird, dass sie auch ihre Schatten mit sich führt.
CeCe selbst hält sich nicht für hübsch, ihre Schwestern hingegen sind alle eine Augenweide. Sie leidet unter Legasthenie, welche ihr den Alltag unheimlich erschwert. Sie stößt auf wenig Erfolg in ihrem Kunststudium und zu guter Letzt leidet sie unter einer großen Spinnenphobie.
Dass sie in den anderen Teilen so selbstbestimmend herüberkam, schiebe ich darauf, dass Riley mit Bedacht die introvertierte Star mit ihr verband. So konnte CeCe als stark hervortreten.

Wie immer entführt uns Riley in ferne Länder. CeCe, noch den entstandenen Abstand zu ihrer Schwester Star erst einmal verkraften muss, flüchtet sich an einen Ort, den sie in der Vergangenheit schon mit Star besucht hat, Thailand.
So lernen wir zuerst die Kulisse um Railay Beach in Krabi kennen.

Hier trifft Celaeno auf den im Klappentext genannten Mann, Ace.
Die Zeit mit den beiden fand ich unheimlich schön. Doch Ace verbirgt etwas vor ihr und CeCe reist weiter, um der Geschichte von Kitty Mercer auf den Grund zu gehen. Die zweite Station ist Australien, um genau zu sein, die Küstenstadt Broome. 
Diese Stadt als Setting spielt vor allem in dem Vergangenheitsstrang des Buches um Kitty Mercer eine große Rolle. Von vornherein kann ich auch in diesem Band wieder sagen, dass mir die Geschichte der Vergangenheit deutlich besser gefallen hat, als die der Gegenwart um CeCe.
Kitty Mercer war eine bemerkenswerte Frau. Als gebürtige Schottin erlebt sie in Australien ein völlig anderes Leben. Hier bringt uns die Autorin vor allem das Perlengeschäft näher.

Am meisten interessieren konnte mich dann tatsächlich die weiterführende Station von CeCe’s Reise. Sie dringt tiefer in das Land Australien ein und wir begegnen Städten wie Alice Springs und Hermannsburg, wobei es sich um eine Aborigines-Gemeinde handelt. Im Nachhinein hätte die Geschichte für meinen Geschmack einen größeren Teil im Outback einnehmen können.

In diesem Part des Buches stoßen wir auch auf die realen Charaktere, die Riley durch gute Recherchearbeit immer in ihre Bücher um die sieben Schwestern einbaut. Darunter ist zum Beispiel der australische Maler Albert Namatjira, aber ich habe hier auch noch andere existierende Personen herausfinden können.

Ein Punkt, der mir positiv aufgefallen ist, dass die Geschichte der Plejaden, welche ja die Grundidee zu der Reihe der sieben Schwestern ist, hier ein wenig intensiver erklärt wird. In Australien hat die Geschichte um das Sternenbild eine schöne Bedeutung und die Frage um die siebte Schwester Merope, welche sich noch nicht zeigt, interessiert mich nun umso mehr.
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Im Großen und Ganzen geht die Reihe weiter, aber im Vergleich zu den ersten drei Bänden kann die Geschichte um CeCe meiner Meinung nach nicht mithalten.
Mit kam die Geschichte um CeCe’s Ursprung und der Outback zu kurz. Dieses Mal konnte mich Riley nicht richtig mitnehmen auf eine Reise.

Umso spannender der Vergangenheitspart um Kitty Mercer wurde, desto fader wurde die Geschichte um CeCe. Tiefer drauf eingehen kann ich in meiner Rezension nicht wirklich, da ich euch sonst zu viel vorwegnehme.

Nach der vierten Geschichte um die Reihe merke ich auch, dass der Weg zu den Wurzeln immer in den entfernteren Generationen endet. Hier erhoffe ich mir in den folgenden Bänden einen etwas anderen Ausgang.
Emotionen kamen mir hier ebenfalls zu kurz.

Der Punkt, der mir an diesem Buch leider am meisten missfiel, war der meiner Meinung nach unnütze Part in Thailand. Ich habe mir hier eine große Lovestory erhofft und dann kam alles ganz anders. Vielleicht war es gewollt, für mich leider nicht befriedigend umgesetzt. Da dieser Teil das Ende des vierten Bandes einnimmt, war ich sehr enttäuscht.


Mein Fazit
Die Hälfte der Schwestern kennen wir nun und ich bin dankbar auch einen tieferen Einblick in die Person Celaeno bekommen zu haben. Nach ihrer Geschichte, werde ich sie in den Folgebänden unter anderen Gesichtspunkten betrachten. Leider hat es mir in diesem Buch an einigen Punkten gefehlt. Der ferne Australien und der Outback passen sehr gut zur Figur CeCe, aber ich hatte das Setting nicht so vor Augen, wie die fernen Länder in den vorhergehenden Geschichten.
Für mich war es der schwächste Band der Reihe.
Lesern, denen die Reihe im Ganzen aber gefällt, sollten diesen Teil auf jeden Fall auch lesen. In der Entwicklung der Reihe möchte ich ihn nicht missen, aber einzeln betrachtet, konnten mich die anderen Charaktere und Storys mehr packen.
Weitere Rezensionen zum Buch
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Die Autorin
Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.
© Google

Weitere Bücher der Reihe 
Band 1 - 3


 Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares gilt

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