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Sonntag, 4. Januar 2015

Rezension "Die Juliette Society"

Titel: Die Juliette Society
Autorin: Sasha Grey
Seitenanzahl: 320 Seiten
Verlag: Heyne Hardcore
Preis: 9,99€ (TB)
ISBN: 978-3-453-67683-1
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Inhaltsangabe
Die Filmstudentin Catherine hat ein Geheimnis: einen lang gehegten Traum, der Ursprung aller ihrer sexuellen Fantasien ist. Einen Traum voller Begierden, für die sie sich schämt. Dieser Traum wird immer lebendiger, er ist erfüllt von wildem, orgiastischem Sex und hält schließlich Einzug in ihren Alltag. Eines Abends trifft sie in einem Club auf einen Mann, der sie in eine fremde Welt entführt. Und bald tritt sie der exklusiven Juliette Society bei, einer Geheimgesellschaft, in der sie ihre tiefsten und dunkelsten Fantasien auslebt. Doch wer dieser Welt beitritt, für den gibt es kein Zurück mehr.
(Quelle: Heyne Hardcore)


                                                     Meine Bewertung
In meiner Rezension möchte ich zuerst auf die Protagonistin Catherine eingehen. Catherine ist eine junge Studentin, die das Buch aus ihrer Sicht erzählt und am Anfang ist mir der Erzählstil vor allem deshalb positiv aufgefallen, weil sie Themen anspricht, über die man sich im Allgemeinen eher weniger Gedanken macht. Dazu zählt zum Beispiel das Thema „Cumshot“, was in der Pornobranche Fotos oder Filmausschnitte sind, die den Samenerguss des Mannes festhalten. Catherine machte sich darüber Gedanken, wer bitte auf „Cum“ und nicht auf Come“ (das engl. Wort für kommen) gekommen ist. Ich musste wirklich oft über ihre Herangehensweise an manche Themen schmunzeln. Aber manche Gedankengänge wurden einfach ein wenig in die Länge gezogen und zu eingehend betrachtet. Aber ihre offene Art mochte ich.

„Wir sind alle Freaks. Insgeheim. Im Bett. Hinter verschlossenen Türen. Wenn niemand zusieht.“ (S. 204)

Catherine hat einen Freund, hegt aber heimlich sexuelle Fantasien zu ihrem Dozenten. Bei jeder Vorlesung schweifen ihre Gedanken ab. Anfangs ist es interessant zu verfolgen, aber irgendwann flacht es ab. Während der Vorlesung trifft Catherine dann auf Anna, eine Mitstudentin und durch Anna taucht sie ab in eine, ihr bisher unbekannte Welt.

Anna stellt ihr zwielichte Personen vor, meist tätig in der Sexbranche und daraus resultiert, dass ihr immer klarer wird, dass sie sich nach mehr sehnt, als nur nach der Beziehung zu Jack. Sobald sie alleine ist, schweifen ihre Gedanken in eine Art Tagtraum ab und im Verlauf des Buches war es für mich schwer zwischen Realität und Tagtraum zu unterscheiden. Der Fehler lag nicht an den Übergängen, sondern darin, dass Catherine einfach nur noch geträumt hat! Hinzu kam, dass ihr Freund Jack Abstand von ihr nahm, weil er ihre Veränderungen bemerkte und viele Situationen da waren, in denen Catherine allein war.

Als Catherine dann das erste Mal mit Anna auf einer Sexparty war, geschah es um sie.

„Aber die Tatsache ist die: Ich habe meinen Freund betrogen. Den Mann, den ich liebe, den ich heiraten und mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will. Ich habe ihn nicht mit dem Kopf betrogen. Ich habe ihn mit meinem Körper betrogen. Und es hat sich gut angefühlt.“ (S. 210)

Den Kontrast den die Autorin hier in Hinsicht auf die Sexpartys bzw. Lokalitäten einbrachte, war meiner Meinung nach nicht geglückt. Zuerst finden wir Catherine in der „Fuck Factory“ wieder. Ein Club mit Technomusik und schmierigen Typen. Und dann haben wir als Gegensatz „Die Juliette Society“, ein Club mit Stil, in dem nur Reiche verkehren und deren Privatsphäre immer, z.B. durch Masken geschützt wird. Und aufgrund des Covers hätte ich mir das ganze Buch über so etwas gewünscht. Denn gerade dieses „mit Stil“ und „geheimnisvolle“ hat seinen Reiz! Leider kam das zu kurz. 
Positiv bleibt, dass Grey einen Bezug zum Titel und auch zum Cover herstellen konnte, denn die Szene auf dem Cover kam haargenau im Buch vor. Daher gefällt mir das Cover des Taschenbuchs auch viel besser, als das Cover des HC's. Hier der Vergleich:
 

Mit dem Ende konnte ich mich dann so gar nicht arrangieren. Aber hier verrate ich nicht so viel. Catherine fand sich in einer Welt wieder, die sich nicht nur mit dem Thema Sex beschäftigt, einige andere Themen flossen da mit ein.

Fazit
Ein erotischer Roman für zwischendurch. Leider mit zu wenigen erotischen Szenen. Die Handlung hatte meines Erachtens wenig Tiefgang und wurde nur sehr oberflächlich erzählt. Gerade, weil die Autorin aus dieser Branche kommt, habe ich mehr erwartet.
 

Zur Autorin
Sasha Grey, geboren 1988 in Sacramento, Kalifornien, arbeitete nach der Highschool als Bedienung und entschloss sich 2005 ins Pornogeschäft einzusteigen. Mit 18 Jahren dreht sie ihren ersten Porno und wurde in der Branche schnell zur erfolgreichsten Porno-Newcomerin aller Zeiten. Mittlerweile hat sie in mehr als 200 Hardcore-Filmen mitgespielt. Außerdem war sie in Jens Hoffmans vielgelobter Kino-Doku „9 to 5 Days In Porn“ zu sehen. Mit ihrer Hauptrolle für Steven Soderberghs „The Girlfriend Experience“ hat sie in den USA endgültig den Wandel zur Schauspielerin vollzogen. Außerdem ist sie als Musikerin unter dem Namen aTelecine aktiv. Für Furore sorgte ihr Engagement als Botschafterin der Tierschutzorganisation PETA, für die sie nackt posierte.
© Google
Meinen Dank für das Rezensionsexemplar gilt dem Verlag



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