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Freitag, 10. Juli 2015

[Rezension] Der große Trip - WILD

Titel: Der große Trip - Wild
Autorin: Cheryl Strayed
Verlag: Goldmann
Preis: 9,99€ (TB)
Seitenanzahl: 448 Seiten
ISBN: 978-3-442-15859-1
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Leseprobe: HIER




Inhaltsangabe
„Die Frau mit dem Loch im Herzen, das war ich.“ Gerade 26 geworden, hat Cheryl Strayed das Gefühl, alles verloren zu haben. Und so trifft sie die folgenreichste Entscheidung ihres Lebens: die mehr als tausend Meilen des Pacific Crest Trail zu wandern, durch die Wüsten Kaliforniens, über die eisigen Höhen der Sierra Nevada, durch die Wälder Oregons bis zur „Brücke der Götter“ im Bundesstaat Washington – allein, ohne Erfahrungen und mit einem Rucksack auf dem Rücken, den sie „Monster“ nennt. Diese Reise führt Cheryl Strayed bis an ihre Grenzen und darüber hinaus...
(Quelle: Goldmann)



Meine Meinung
Auf dieses Buch bin ich tatsächlich erst durch den zufällig entdeckten Trailer bei Youtube aufmerksam geworden, Gott sei Dank sage ich nun im Nachhinein.
Der Trailer überzeugte mich mit vielen Emotionen, einer harten Herausforderung und einer meilenweiten Reise zu sich selbst.

Da ich Bücher meist besser finde, als die Verfilmung zum Buch, wollte ich dieses Buch einfach schnellstmöglich haben und lesen und der Wille ist schuld, dass es nun so schnell ging.
Auf den ersten Seiten des Buches wurde mir erst klar, dass es sich hier um eine Autobiographie handelt, denn es ist tatsächlich Cheryl Strayed diesen Weg gegangen. Und Schwups stiegen meine Erwartungen und meine Vorfreude weiter an.

Nach vielen Tiefschlägen und einer stark negativ entwickelten Lebensweise geht Cheryl eines Tages an einen Reiseführer für den PCT vorbei. Erst im zweiten Anlauf greift sie zu und die Idee ist beschlossene Sache. Sie will den PCT gehen!
Bemerkenswert gut klar machte uns die Autorin, welche Vorbereitungen sie damals alles getroffen hat und an was alles zu denken war. Dank meiner Spontanität will ich gar nicht dran denken, wie ich mich an ihrer Stelle auf den Weg gemacht hätte.

Für ein weiteres Highlight befand ich die Rückblicke, die sich uns gibt. Wir befinden uns mit Cheryl auf dem PCT und dennoch lernen wir sie und ihre Vergangenheit erst auf dieser Reise kennen. Spannend die „Herkunft“ ihres Nachnamens „Strayed“. Eine wirklich gelungene Idee und Schreibweise.

Unbedingtes Muss für mich in diesem Buch waren meine Erwartungen an die geografischen Gegebenheiten. Geografie war immer meins und schon früh zeigte sich mein Interesse am Reisen und an fernen Ländern. Strayed schaffte es, dass ich zeitweise selbst den PCT entlang marschierte und alles um mich herum aufnahm. Bestieg sie Berge, wurde die Luft dünner, litt sie unter der enormen Hitze in Teilen der Wüste, konnte ich mir diese Anstrengung wirklich vorstellen. Vor allem die starken Schwankungen der Temperaturen und des Wetter stelle ich mir als einer der größten Herausforderungen vor.
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Jedoch ist es keine Bestbewertung geworden, denn entweder waren meine Erwartungen zu hoch angesetzt oder sie konnten durch das Buch einfach nicht erfüllt werden.
Mir haben unheimlich die Emotionen im Buch gefehlt, natürlich gab es nahegehende Momente, bei dieser doch nicht nur physischen, sondern auch psychischen Belastung habe ich mir mehr erhofft. Ich hoffe hier nun auf viel Emotionen im Film (den ich bisher noch nicht geschafft habe zu gucken).

Weiterhin hatte ich ein wenig andere Vorstellungen von der Reise. Für meinen Geschmack waren es fast ein wenig zu viele Pausen, Orte an denen sie duschen und duschen konnte. Ich habe gedacht, sie wird eins mit der Natur, aber man steckt als Leser nicht in der Situation und kann diese Existenz solcher Wanderpausenorte nur schwer wertschätzen.

Und abschließend, zum Teil auch wegen dem Fehlen der großen Momente kamen für mich einige Längen auf, die mich nicht vom Lesen abgehalten haben, dennoch ein wenig träge waren. Anderseits sind Längen bei einer langen Reise wohl nicht zu vermeiden?!^^


Mein Fazit
Für alle Leser, die Interesse an Selbsterfahrungen haben.
Ich selber liebe Herausforderungen und würde so einen Weg/ so eine Reise tatsächlich auf mich nehmen! Nur wann? So eine Auszeit kann ich mir nicht nehmen.
Hätte uns die Autorin mehr an ihren erlebten Emotionen teilhaben lassen, hätte dies ein Wahnsinnsbuch werden können.
In ein paar Jahren gerne noch einmal.
Weitere Rezensionen zum Buch

Besonderer Charakter
Die vielen Charakteren, die Cheryl auf ihrer Reise begegnet ist, wurden einfach nur kurz angedeutet, demnach ist wirklich Cheryl DER Charakter in diesem Buch.

Anfänglich erstaunte sie mich durch ihren Mut und ihre Stärke. So eine Herausforderung muss man als Frau erst einmal annehmen und ich drückte ihr von Beginn an die Daumen, dass sie es schafft und ihr Leben umkrempelt.

Zwischenzeitlich ging sie mir allerdings mit ihren „ich habe kein Geld bzw. kann damit nicht umgehen“ ein wenig auf die Nerven. An jeder Etappe hatte sie sich vorab selbst Geld (20 Dollar) zum jeweiligen Ort geschickt und schaffte die irgendwie IMMER am gleichen Tag noch auf den Kopf zu hauen.

Erwähnenswertes Allgemein
Der Pacific Crest Trail (PCT) ist ein 4.279 Kilometer langer Fernwanderweg im Westen der USA von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze.

Erwähnenswerte Zitate
„Nichts konnte etwas daran ändern, dass ich nicht bei ihr gewesen war, als sie starb. Es brach mir das Herz. Es warf mich aus der Bahn. Es zog mir den Boden unter den Füßen weg.“ (S. 44)

„In ihrer Welt (der Welt der Bücher) konnte ich mich verlieren, wenn die Welt, in der ich wirklich war, zu hart und zu schwer zu ertragen war, wenn ich mich zu einsam in ihr fühlte.“ (S. 154)

„Wenn dein Mit sich dir verweigert – geh über deinen Mut hinweg.“ (Emily Dickinson)

„Die Frauen sind es, die Mumm haben“, sagte Paco, der seine Schüssel Guacamole zubereitete. „Wir Männer bilden uns ein, wir wären es, aber das ist ein Irrtum.“ (S. 238)

Der Trailer zur Buchverfilmung
Die Autorin

Cheryl Strayed, geboren 1968, veröffentlichte nach ihrem Studium der Literatur neben einem Roman zahlreiche Beiträge in der New York Times, Washington Post, Vogue und anderen Medien. Ihre regelmäßige Internet-Kolumne mit dem Titel »Dear Sugar« machte sie zur nationalen Berühmtheit. »Der große Trip« avancierte zu einem beispiellosen Bestseller in den USA und wurde in über 20 Länder verkauft. Cheryl Strayed lebt mit ihrem Mann, dem Filmemacher Brian Lindstrom, und ihren beiden Kindern in Portland, Oregon.
© Google

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