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Dienstag, 20. Dezember 2016

[Rezension] Das Mädchen aus St. Petersburg

Titel: Das Mädchen aus St. Petersburg | Autorin: Nina Serova
Verlag: Bastei Lübbe Verlag | Preis: 9,99€ (TB)
Seitenanzahl: 494 Seiten | ISBN: 978-3-404-17315-0
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Inhaltsangabe
Bälle, Opernbesuche und festliche Empfänge: Die junge Studentin Marie genießt ihr Leben in St. Petersburg in vollen Zügen. Bis der Erste Weltkrieg ausbricht und ihr unbeschwertes Dasein ein jähes Ende findet. Marie meldet sich freiwillig als Krankenschwester und begegnet kurz darauf Alexei, einem gestandenen Offizier. Beide sind auf Anhieb fasziniert voneinander, doch Alexei ist verheiratet und Marie einem anderen versprochen. Während die Welt um sie herum aus den Fugen gerät, kämpfen Marie und Alexei für ihre Liebe...


Meine Meinung

Anders als erwartet


Viele, die dieses Buch in die Hände nehmen, erwarten wohl in erster Linie eine große Liebesgeschichte in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch ich bin mit diesen Erwartungen an die Geschichte herangegangen und dann merkt man sehr schnell, dass hier auch noch ein anderes Thema eine sehr große Rolle einnimmt: der erste Weltkrieg.
Dieser wird von der Autorin sehr anschaulich aus der Sicht Russlands dargestellt. Viele von euch haben bestimmt schon Bücher, die zu dieser Zeit spielen gelesen. Für mich war es neu und auch bereichernd, wie Russland an den Krieg herangegangen ist. Im Endeffekt war ich sogar geschockt, mit welchen Mittel dieses Land versuchte gegen Deutschland zu kämpfen.

Meiner Meinung nach erschuf die Autorin sehr viele Sympathiecharaktere in diesem Buch. Wie auch im allgemeinen Verlauf der Geschichte, überzeugt die Autorin hier mit ihrem sehr bildhaften und realistischem Schreibstil. Jedem Charakter konnte sie eine ganz eigene Aura aufsetzen. Aber wie es ein Krieg so an sich hat, gibt es einige Verluste in diesem Roman. Mir wird das Buch auf jeden Fall auch dank der Charaktere in positiver Erinnerung bleiben. 

Aber wie wohl alle aus dem Klappentext herauslesen konnten, geht es natürlich auch um eine Liebesgeschichte. Als Setting St. Petersburg finde ich nahezu perfekt. Ich stelle mir diese Stadt, sowohl heute, als auch in der Vergangenheit sehr romantisch und einfach zauberhaft vor.
Die junge Marie lebt ein beständiges Leben und studiert Jura, als der Krieg dazwischenkommt und sie auf den Offizier Alexei trifft. Dieser Moment ändert sowohl ihr Leben, als auch das des verheirateten Alexeis. Wie beide mit der seltsamen Situation umgehen, war sehr typisch für diese Zeit. Ich persönlich tauche ja gern in diese Zeitepoche ab und mag wie das Thema Liebe, Sehnsüchte und so weiter behandelt werden.

Um nochmal auf das große Thema des ersten Weltkrieges zurückzukommen. Für mich war das Buch rein geschichtlich eine absolute Bereicherung. Allerdings sollte man sich schon für das damalige Kriegsgeschehen und die Geschichte Russlands interessieren, ansonsten könnte es Lesern, die nur auf der Suche nach der Liebesgeschichte sind, zu langatmig werden.
Neben der allgemeinen Kriegssituation mochte ich das Eingehen auf die Inhalte in Bezug auf das russische Zarenhaus, Lenin und die Rote Armee.

Bis dato wäre es für mich eine fast perfekte Bewertung gewesen. Ausschlaggebend waren für mich dann jedoch die Worte der Autorin am Ende des Buches. Wie die ganze Zeit vermutet, hat sie einen besonderen und persönlichen Bezug zu einem der Charaktere aus dem Roman und dieser Punkt berührt mich immer sehr. Solch ein Stück Geschichte kann durch das Festhalten in einem Buch einfach nicht verloren gehen und ich bin dankbar, dass sie uns diese Geschichte geschrieben hat.


Mein Fazit
Ein Roman, der mich aus mehreren Gründen überzeugen und in seinen Bann ziehen konnte und dessen Geschichte mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird.
Für alle Leser, die die politischen Themen nicht abschrecken, spreche ich ganz klar eine Leseempfehlung aus.
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Die Autorin
Zwei Kriege haben Nina Serova und ihren Ehemann Mark zusammengebracht: Marks Großeltern sind 1920 vor den russischen Bolschewiken nach Australien geflohen – genau wie Marie und Alexei im Roman. Ein halbes Jahrhundert später, während des Ersten Golfkriegs, haben Nina und ihre Familie ihre Heimat Teheran verlassen. Kennengelernt haben sich Mark und Nina in Sydney, wo beide Informationswissenschaft studiert haben. Heute arbeitet Nina Serova in der Buchhandelskette ihrer Familie und lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Sydney.



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