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Mittwoch, 14. Juni 2017

[Rezension] Murder Park

Titel: Murder Park | Autor: Jonas Winner | Verlag: Heyne Verlag
Preis: 12,99€ (PB) | Seitenanzahl: 416 Seiten | ISBN: 978-3-453-42176-9
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Inhaltsangabe
Zodiac Island vor der Ostküste der USA: ein beliebter Freizeitpark – bis dort ein Serienmörder drei junge Frauen auf bestialische Weise tötet. Der Täter Jeff Bohner wird schnell gefasst, der Park aber geschlossen. Die Schreie der Opfer scheinen vergessen zu sein. 20 Jahre später: Die Insel soll zur Heimat werden für den Murder Park – eine Vergnügungsstätte, die mit unseren Ängsten spielt. Paul Greenblatt wird zusammen mit elf weiteren Personen auf die Insel geladen. Und dann beginnen die Morde.

Ein Killer ist auf der Insel…keiner kann dem anderen trauen …die nächste Fähre kommt erst in drei Tagen…
(Quelle: Heyne Verlag)



Meine Meinung

Pure Verwirrung im Murder Park


Beim ersten Lesen des Klappentext kam mir sofort der Gedanke: ein Mörder auf der Insel und alle sterben, sehr vorhersehbar. Dann folgt das große Aber. Denn der Name Zodiac ließ mich sofort an den Zodiac-Killer denken, das Wort Serienmörder und ein Vergnügungspark. Somit stand ganz schnell fest, dass ich dieses Buch lesen werde.

Der Autor konnte mich gleich mit seinen kurzen, knackigen Kapiteln überzeugen, welche den Lesefluss bei einem Thriller einfach erheblich verbessern. Bereits in der Inhaltsangabe wird von 12 Personen gesprochen, welche nach 20 Jahren in den ehemaligen Freizeitpark zurückkehren. Gedacht habe ich mir zu Beginn dabei nicht viel, weil dieser Besuch eine Art Pressebesuch ist. Das heißt unter den Personen befindet sich ein Kameramann, eine Reporterin und zum Beispiel auch polizeiliche Bearbeiter der Serienmorde vor 20 Jahren. Der neue Eigentümer möchte diesen Leuten seine neue Idee nahe bringen, den MURDER PARK.

Zuerst lernen wir Paul Greenblatt anhand eines Interviews kennen und dieser Punkt ist einer meiner Highlight im Buch. Die Überschrift lautete Interview 1 von 12, das heißt es wird sehr schnell klar, dass hier anscheinend jeder Charakter einmal zu Wort kommen wird und so kommt es auch. Führen tut die Interviews ein Psychiater, welcher ebenfalls unter den 12 Besuchern ist. Die Interviews fanden zeitlich vor dem Besuch statt und anhand dieser wurden die Akteure ausgewählt.
Das interessante an den Interviews war, dass dem Leser sehr schnell klar wird, dass wirklich jede Person irgendeine Verbindung zum ehemaligen Vergnügungspark auf Zodiac Island hat. Dieser Punkt gab mir großen Ansporn beim Lesen und ich war immer wieder gespannt eine neue Verbindung zu erlesen.

Neben den Interviews erzählt der Autor die Geschichte der Charaktere in der Gegenwart. Los geht es auf der Fähre, welche alle zum MURDER PARK bringt und wie bereits erwähnt, legt diese erst wieder in 3 Tagen auf der Insel an, um alle 12 Gäste wieder abzuholen.

Die Charaktere selbst bleiben in der Erzählung sehr blass, umso mehr habe ich mich auf die einzelnen Interviews gefreut, lediglich dort bekommt man als Leser einen intensiveren Einblick in die jeweiligen Erlebnisse und Charakterzüge der Personen.
Alle Leser sind also gewarnt, die intensive Charakterausarbeitung steht in diesem Thriller nicht an erster Stelle.

Zur Story kann ich sagen, dass ich während des Lesens immer etwas ängstlich war, dass die Geschichte um den Murder Park einfach nichts Neues ist. Dennoch war ich immer motiviert und gespannt, was als nächstes passiert und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die eigentliche Idee, welche der neue Besitzer des Vergnügungspark hat, erzeugte auch erst ein wenig Skepsis und ich war dann froh, dass dieser Teil nicht weiter intensiviert wurde.

Und worauf wohl alle Leser warten, ist der erste Mord. Und als es zu diesem wirklich kommt, geht das zweite meiner persönlichen Highlights los, das Rätselraten wer der Mörder ist. Es kann doch nur einer der 12 Gäste sein oder? Und jeder, wirklich jeder wird von Jonas Winner mindestens einmal in der Hinsicht beleuchtet, dass es förmlich danach schreibt „er ist der Mörder!“. Als wäre dieses Wirrwarr nicht genug, kommt auf einmal noch ein Schlauchboot vor der Insel ins Gespräch. Ist doch noch eine weitere Person auf der Insel?
Mein Highlight dahingehend, weil ich schon lange nicht mehr so gerätselt habe beim Lesen, dass ich mir sogar verschiedene Theorien auf Papier gezaubert habe. Denn der Autor bietet hier wirklich einige Möglichkeiten an. Dies rührt daher, dass er verschiedene Themen in seinem Buch eingearbeitet hat. Da wäre der Name Zodiac, welcher sich um die 12 Tierkreiszeichen dreht und welch Zufall sind 12 Gäste auf der Insel. Man hat also ständig die Sternzeichen der Personen im Hinterkopf. Dann schwebt immer das Thema um den Mörder von vor 20 Jahren im Kopf umher und als die Gruppe sich in der Anzahl immer weiter minimiert, weiß man als Leser überhaupt nicht mehr wo Vorne und Hinten ist.
Bei den Morden selbst fehlte es mir an Spannung, aber der Spaß am Rätseln konnte dies bei mir wett machen.

Bei solchen Büchern, die das Kopfkino so sehr in Gange bringen, ist man natürlich unheimlich gespannt auf das Ende. Das Ende vom „Murder Park“ ist für mich gelungen, auch wenn es mir fast zu schnell abgehandelt wurde. Die Auflösung kam für mich total überraschend, dennoch logisch daher.
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Dennoch gab es auch ein, zwei Punkte, von denen ich mir etwas mehr versprochen habe. Zum einen intensivere Morde auf der Insel, das heißt, mir wurden sie fast nebensächlich erzählt und beschrieben. Man merkte beim Lesen sehr stark, dass der Autor eher dahingehend konzentriert ist, wer der Mörder ist und weniger das Geschehen fokussieren wollte.

Und als absoluter Fan von Vergnügungsparks und Serienmördern habe ich mir im Allgemeinen mehr MURDER PARK gewünscht. Beschreibungen der Atmosphäre und der Fahrgeschäfte. Den ein solcher Park, in welchem in der Vergangenheit 3 Morde verübt wurden, kann doch eine echt gruselige Story erzählen oder?


Mein Fazit
Jonas Winner erschafft einen Thriller, welcher unheimlich zum Weiterlesen anspornt, dessen Story dann aber doch sehr oberflächlich bleibt. Die Idee des Autors wird auf jeden Fall in meinem Büchergedächtnis bleiben, aber ich würde diesen Thriller als schnelllebige, knackige Kost betiteln, welcher sehr in die Psychothrillerschiene geht.
Für alle Leser, die gerne rätseln, wer der Mörder ist, kann ich „Murder Park“ empfehlen.
Das ich keine halben Bewertungspunkte vergebe, sind es 4 Sterne geworden, einfach weil ich wirklich angefixt war, weiter und weiter zu lesen. Übrigens mal wieder ein Buch, welches mich optisch total überzeugen kann! 😍😎
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Der Autor
Jonas Winner wuchs in Berlin, Rom und den USA auf, Studium in Deutschland und Frankreich. Nach seiner Promotion über Spieltheorie arbeitete er zehn Jahre lang als Fernsehjournalist, danach folgten Drehbücher fürs deutsche Fernsehen und Romane. Mit dem Self-Publishing-Erfolg »Berlin Gothic« gelang Winner der Durchbruch als Spannungsautor.
© Random House/ Erik Weiss

Weitere Bücher des Autors
 Ins Auge fassen werde ich nun "Die Zelle", da ich dieses noch ungelesen zu Hause habe und "Berlin Gothic", dass sieht super aus und klingt auch ganz nach meinem Geschmack.



Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Vorabexemplares gilt


1 Kommentar:

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