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Montag, 6. November 2017

[Rezension] Das Glück an Regentagen

Titel: Das Glück an Regentagen | Autorin: Marissa Stapley | Verlag: Rororo
Preis: 14,99€ (PB) | Seitenanzahl: 304 Seiten  | ISBN: 978-3-499-29170-8
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Inhaltsangabe
Wenn Geheimnisse eine Liebe zerstören, kann die Wahrheit sie wieder heilen?
Tausend Inseln unter einem Himmel voller Tropfen. Das ist Maes Heimat, ein kleiner Ort am St. Lorenz Strom. Hier in Alexandria Bay hat Mae nicht nur als Kind ihre Eltern verloren, sondern auch ihre erste große Liebe Gabe. Eines Tages war er einfach verschwunden. Und so ist auch sie gegangen.
Zehn Jahre später: Mae kehrt zurück nach Alexandria Bay, in das Inn ihrer Großeltern, um sich von einer schlimmen Trennung zu erholen. Aber ihre Großeltern haben sich verändert. Geheimnisse werden gelüftet, die ein neues Licht auf Gabes Verschwinden werfen. Lässt sich die Vergangenheit zurückerobern, und damit die Chance auf das Glück?
(Quelle: Rororo)


Meine Meinung

Die kleinen besonderen Dinge


Das Cover konnte mich von Anfang an total begeistern und daher werde ich dieses Buch auch nicht aus den Händen geben.
Vielleicht lese ich es in ein paar Jahren ein zweites Mal und empfinde den Inhalt des Buches ganz anders.

Aber nun von vorne. Neben dem Cover finde ich den Klappentext unheimlich gut gewählt. Er macht aufgrund der Erwähnung von Geheimnissen neugierig, diese aufzudecken und auch das Setting, Alexandria Bay mit seinen Inseln konnte mich gleich begeistern. Ein weiterer gut gewählter Punkt ist der Erscheinungstermin des Romans. Kann ich immer sehr schwer nachvollziehen, warum im September schon so viele Winter-/Weihnachtsbücher im Buchhandel einziehen, so finde ich, passt „Das Glück an Regentagen“ perfekt in den Herbst. Sowohl Titelbild, als auch Inhalt können diese hübsche Jahreszeit widerspiegeln.
Und dann kommen wir auch schon zu meinem Highlight.
Über jedem Kapitel befindet sich ein Satz, der Dinge nennt, die man an Regentagen tun kann. Im Buch handelt es sich hier um eine Liste, welche Virginia, Mae’s Mutter geschrieben hat.

„Tu für jemand anderen etwas Nettes – selbst wenn es nur etwas Kleines ist. Manchmal sind die Menschen traurig, wenn es regnet.“ (S. 100)

Mae sollte sich diese Liste immer bei Regentagen vor Augen führen. Dass diese Liste so in den Roman eingearbeitet wurde, finde ich klasse.

„Geh spazieren. Im Regen? Unbedingt. Es macht ungeheuren Spaß, im Regen spazieren zu gehen, wenn man aufhört, darüber nachzudenken, dass man nass werden könnte.“ (S. 121)

Warum es mein Highlight ist?
Manche Sätze sind zwar eindeutig auf Alexandria Bay und deren Umgebung ausgelegt, aber nicht alle! Und auch ich verkrieche mich bei Regen gern drinnen.
Wieso nicht rausgehen und es genießen?
Einige Punkte möchte ich gerne umsetzen.
Regen, du kannst kommen!

„Tanze im Regen.“ (S. 213)

Die Grundidee des Buches fand ich gut, aber meiner Meinung nach ging das Buch in eine andere Richtung, als von mir erhofft. Dies mag Geschmackssache sein, daher möchte ich den Inhalt keineswegs schlecht reden.
Mae verliert in jungen Jahren ihre Eltern.
Ihre große Liebe Gabe lässt sich einfach zurück.
Als sie nach 10 Jahren heimkehrt, ist ihr Großvater bei ihrer Großmutter ausgezogen.
Hat sie in der Gegenwart auf weniger Probleme gerechnet, zeigt die Autorin auf, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Auch in der Gegenwart heißt es für Mae nicht genießen, sondern kämpfen.
Sie kämpft um die Liebe und um ihre Familie.

„Irgendwann wird der Regen aufhören, dass tut er immer. Warte einfach ab, wenn du zu nichts anderem Lust hast. Schau einfach hinaus und warte.“ (S. 291)

Der Titel „Das Glück an Regentagen“ fand sich meiner Meinung nach wirklich eher in den Regentagen-Tipps wieder, als in der Geschichte selbst.
Glück spielt schon eine Rolle, aber die Regentage wurden hier eher sinnbildlich für die schlechten Tage im Leben dargestellt.

Zum Ende hin konnte mich die Autorin noch mit der Message des Buches zufriedenstellen. Diese Geschichte wird nicht nur erzählt. Hinter der Geschichte steckt einiges an Bedeutung und das finde ich gut. Der Epilog war mir zwar zu weit hergeholt, aber er spricht wahre Worte, über die jeder Leser und jede Leserin ein paar Minuten drüber nachdenken sollte.
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Da ich in meinen Rezensionen auch immer auf die Punkte eingehe, die mir persönlich nicht so gefallen haben, möchte ich das an dieser Stelle tun.
Das Thema Geheimnisse wurde mir von der Autorin zu oberflächlich angekratzt. Auf einiges wurde nur nebenbei eingegangen, andere Sachen wurden für mich viel zu schnell verraten. Gerade den Part um Mae’s Großmutter Lilly fand ich schwach. Da hätte Marissa Stapley viel mehr rausholen können. Vor allem an Emotionen waren mir diese Teile des Buches zu verarmt.
Emotionen kamen für mich in diesem Buch allgemein zu kurz.
Mit Verlusten wurde nicht realitätsnah umgegangen und das fand ich sehr schade.
Dieser nicht nachvollziehbare Umgang mit Gefühlen kann ich sowohl auf Mae, als auch auf ihren Großvater beziehen.


Mein Fazit
Das Romandebüt von Marissa Stapley wird mir nicht unbedingt wegen der Story im Gedächtnis bleiben, aber auf jeden Fall bleibt es immer ein traumhaft schöner Anblick und für mich zählen, die kleinen Dinge im Buch. Die Liste „was man an Regentagen tun kann“ hat mein Herz berührt und auch die wichtigen Sätze, die man aus dem Buch am Ende mitnimmt, machen dieses Buch lesenswert.
Hier sollte wohl jeder einen eigenen Versuch wagen und sich sein eigenes Urteil bilden.
Ich würde mich freuen, wenn weitere Bücher der Autorin übersetzt werden.
 

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Die Autorin
Marissa Stapley hat als Zeitschriftenredakteurin gearbeitet und kreatives Schreiben unterrichtet, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte - in Kanada auf Anhieb ein Bestseller. Sie rezensiert Romane für die Zeitung Globe & Mail und berichtet im Toronto Star über Bücher und Kulturereignisse. Marissa Stapley lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Toronto.
© Eugene Choi

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