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Samstag, 13. Januar 2018

[Rezension] Das Flüstern des Teufels | Andrea


Titel: Das Flüstern des Teufels | Autor: A.M. Arimont | Verlag: Independently published
Preis: 5,49€ (TB)/ 0,99€ (E-Book) | Seitenanzahl: 137 Seiten | ISBN: 978-1973476566
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Inhaltsangabe
Deutschland, Anfang der 1990er Jahre. Ein kühler Tag im Februar. Zwei Jungs, zehn und elf Jahre alt, entführen ein Kleinkind aus einem Einkaufscenter. Was als harmloser Spaß anfängt, entwickelt sich zu einem wahren Albtraum. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung

Schreckliche Wahrheit


Wer an diesem Klappentext vorbeikommt, interessiert sich entweder nicht für solch ein Thema oder weiß von vornherein, dass er von solchen Inhalten einfach die Finger lässt. Auch mir war klar, dass der Autor mit „Das Flüstern des Teufels“ ein emotional berührendes Buch geschrieben hat, welches viel Schrecken und Gewalt mit sich bringt.

Inspiriert wurde der Autor von einem wahren Fall von Kindesentführung, welcher in den 90er Jahren in England für Aufruhr sorgte. Ich selbst kannte den Fall nicht, habe mich aber im Nachhinein mit den Geschehnissen noch etwas intensiver befasst.

Für mich war jedenfalls klar, dass ich an diesem Buch nicht vorbeikomme.
Gerade wahre Begebenheiten, welche die bösen Seiten von Persönlichkeiten aufzeigen, interessieren mich einfach sehr.
Dass es sich bei diesen Personen um Kinder handelt, hat man nicht so häufig, umso gespannter war ich.

Der Einstieg in das Buch war super.
Aus der Sicht eines erwachsenen Mannes erfahren wir von seinem Geheimnis.
Diese schreckliche Tat, die er als Junge begangen hat und welche sein ganzes Leben beeinflusst hat.

„Dieser eine Tag damals hat das Leben von so vielen Menschen für immer verändert.“ (Pos. 80)

Schnell wird klar, dass hier einer der Täter zum Leser spricht.
Seine Gedanken und Worte ließen mich erahnen, welcher Schrecken auf den kommenden Seiten zu erwarten war.

Sehr schnell findet man sich als Leser dann in den frühen 90er Jahren wieder.
Das Buch wird weiter aus der gleichen Perspektive erzählt, nur, dass er kein erwachsener Mann mehr ist, sondern wieder ein Kind von 10 Jahren.
Gerade als Kind der 90er stellt man fest, dass der Autor diese Epoche in dem Buch aufleben lässt. Während wir den 10-jährigen Erzähler Sebastian und seinen 11-jährigen Schulfreund Nikolai kennen lernen, stoßen wir in deren Alltag auf Kassetten und Super Nintendo. Beide finden den Reiz an verbotenen Sachen, wie Actionfilme, Pornos oder Diebstahl. Auch sprachlich greift A.M. Arimont hier die Kinder auf, alles andere wäre meiner Meinung nach unrealistisch.
 Und dann kommt dieser eine Tag, der ihre Kindheit viel zu schnell enden ließ.

„So ist man als Kind. Man macht einfach mit, ohne nachzudenken.“ (Pos. 472)

Beide Jungs beschließen die Schule zu schwänzen und wollen den Tag im Einkaufscenter der Stadt verbringen. Viel Unfug folgt. Und dann gerät der 3-jährige David in ihr Blickfeld. Schnell ist eine neue verbotene Idee gefunden. Sie nehmen David mit auf einen Spaziergang.
Einen Spaziergang mit gravierenden Folgen.

Nachfolgende Seiten des Buches sind geprägt von Gewalt und Schrecken.
Viele Leser mögen diese Elemente nicht. Für mich gehören sie zu dieser Geschichte. Nur so kann man der Gesellschaft die Tiefen einer Persönlichkeit vor Augen führen. Ebenso bringen diese Beschreibungen den Leser zum Nachdenken.
Für mich stellte sich vor allem die Frage des WARUM?
Hier mag sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Bei diesem Fall kommen viele Faktoren zusammen.

Ja, die Geschichte bringt eine Gänsehaut mit sich.
Der Autor schafft es diesen Fall näher zu bringen, mir sogar unter die Haut zu schieben. Aber er schafft es auch, dass ich immer noch über diesen Fall nachdenke.
Vor allem die Schuldfrage ist hier sehr interessant.
Hier trifft die Schuld nicht nur die kindlichen Täter, sondern auch die Erwachsenen.
Wie so etwas passieren konnte, da es in aller Öffentlichkeit passiert ist, ist mir fraglich und zeigt mir wieder, dass jeder sich selbst der nächste ist.
Denn es gab Zeugen, aber niemand griff ein.

Das Buch endet nicht mit der Tat, sondern erzählt auch die Zeit danach.
Die letzten Worte in der Geschichte gehören wieder dem erwachsenen Mann, der mit seiner Schuld leben muss. Er findet passende Worte zu seiner Tat, die aber nichts mehr ungeschehen machen können.

„Wenn ich eines gelernt habe, dann das – ein einziger Fehler reicht, um viele Leben zu zerstören.“ (Pos. 1708)

Wie bei vielen Büchern sollte man auch hier das Nachwort des Autors nicht überlesen. Seine Worte machten das Buch für mich rund.
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Ein Punkt hat mich allerdings doch ein wenig gestört.
Ja, es gab einen Lesefluss, welcher aber immer wieder durch Fehler im Lektorat unterbrochen wurde. Wenn man sich so viel Mühe gibt, solch ein Thema auf Papier zu bringen, sollte man sich auch die Zeit nehmen, solche Fehler zu entdecken und zu korrigieren.

Mein Fazit
Ein Thema und eine wahre Begebenheit, die es verdient haben Inhalt dieses Buches zu sein. Ich bin dankbar, auf diesen Fall aufmerksam gemacht worden zu sein.
Allen Lesern sollte nach diesem Buch klar sein, dass nicht nur Erwachsene zu Schandtaten bereit sind, nein, auch in Kindern stecken kleine Monster.
„Das Flüstern des Teufels“ ist für mich aber auch ein Werk, welches wachrütteln soll. Und zwar in der Hinsicht, dass auch weggucken zu solchen Taten führen kann. Jeder sollte sich die Mitteilung des Buches zu Herzen nehmen.
Die angesprochenen Fehler sind zu bearbeiten, von daher klare Leseempfehlung!
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Der Autor
Andreas Arimont wurde im Jahr des Jahrhundertwinters, 1979, in Norddeutschland geboren. Ursprünglich stammt seine Familie aus Belgien. Im Alter von zehn Jahren bekam er von seinem Onkel das erste Stephen King Buch geschenkt, was eine tief prägende Erfahrung war, ebenso wie die Horrorfilme der 1980er Jahre. Er arbeitete schon als Zauberkünstler und Waschmaschinenverkäufer. Heute lebt er zusammen mit seiner Frau und lieben Katzen in einem Vorort von Hannover.
© Amazon

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