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Dienstag, 6. März 2018

[Rezension] Der Schattengarten

Titel: Der Schattengarten | Autorin: Anna Romer | Verlag: Goldmann Verlag 
Preis: 9,99€ (TB) | Seitenanzahl: 512 Seiten 
ISBN: 978-3-442-48684-7
Kaufen: Hier

Inhaltsangabe
Nach einigen Jahren in London kehrt Lucy Briar wieder nach Melbourne zurück. Sie möchte ein ruhiges Leben führen, doch als ihr Vater Ron einen Unfall hat, holt sie ihre Vergangenheit ein. Lucys Vater bittet sie, in Bitterwood Park, dem mittlerweile halb verfallenen Anwesen der Familie, nach einem alten Fotoalbum zu suchen. Mit Bitterwood verbindet Lucy böse Erinnerungen und düstere Träume, die sie seit ihrer Kindheit quälen. Auf der Suche nach dem Album entdeckt sie schließlich ein schreckliches Geheimnis. Und sie muss sich endlich ihren Dämonen stellen...
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung

„Der Schattengarten“ ist für mich der zweite Roman der Autorin Anna Romer.
Vor ein paar Jahren konnte sie mich mit ihrem Debut „Das Rosenholzzimmer“ total begeistern. Demnach war ich sehr gespannt auf diesen Roman.

Gleich auf den ersten 100 Seiten zeigt die Autorin durch mehrere Erzähl- und Zeitstränge auf, dass es im Buch nicht nur um die Protagonistin Lucy Briar gehen wird.
 Im Jahr 1931 starten wir in die Geschichte und begegnen Edwin Briar, Lucys Großvater, welcher uns auf den ersten Seiten vor das große Geheimnis dieses Buches stellt.
Lucy selbst kehrt im Jahr 1993 nach Melbourne zurück. In London zurückbleiben tut ihr Verlobter. Man könnte sagen, dass Lucy kalte Füße bekommt und sich in ihre Heimat flüchtet, um nachzudenken. Allerdings wartet hier eine ganz andere Gefühlsangelegenheit auf sie. Mit Lucy erfahren wir ein wenig mehr über das unheimlich schlechte Verhältnis zwischen ihrem Vater und ihrem Großvater Edwin. Als Leser wird schnell klar, dass dieses Zerwürfnis für die geheimnisumwobene Story ebenso von großer Bedeutung ist.
Im dritten Zeitstrang geht es um die kleine Orah, welche nach einem Sturm schiffbrüchig wird, aber als einzige überlebt. Sie wollte eigentlich mit ihrer Mutter von Schottland nach Australien überreisen, um sich auf die Suche nach ihrem Vater zu machen, welcher dem Goldrausch verfallen war. Als Orah von zwei einheimischen Kindern aus dem Wasser gerettet wird, nimmt ihr Leben eine ganz andere Wendung.

Hinsichtlich der Charaktere und der verschiedenen Zeitebenen sollte man beim Lesen schon eine gewisse Aufmerksamkeit haben. Ich habe dieses Buch als keines empfunden, welches man mal für 10 Seiten zur Hand nehmen sollte. Ich vermute, dass man dann immer sehr schwer wieder in die Geschichte zurückfindet.
Ich musste vor allem im ersten Drittel sehr konzentriert lesen, um der Geschichte zu folgen.
Wie im Klappentext beschrieben, macht sich Lucy im Verlauf der Geschichte auf die Suche nach der Lösung des großen Familiengeheimnisses. Allerdings wird sie meiner Meinung nach sehr in den Vordergrund gestellt. Die eigentliche Hauptperson war für mich tatsächlich Edwin Briar. Mit ihm nahmen die Geheimnisse im Jahr 1917 seinen Anfang und mit seinem Tod im Mai 1993, nahm er diese mit ins Grab.
Die Handlungsstränge in der Vergangenheit nahmen für mich einen deutlich größeren Part ein, als die Gegenwart um Lucy und ihrer Entscheidungsfindung, was sie sich vom Leben verspricht.
Für mich war die Geschichte schon sehr kompakt, dass ich die Liebesgeschichte um Lucy und ihrer eigenen Vergangenheit gar nicht unbedingt gebraucht hätte.
Sie nahm aber auch keinen allzu großen Teil ein, um der Geschichte zu schaden.

Das Buch an sich bringt neben einigen Geheimnissen, auch einige Wendungen mit sich, welche sehr überraschend kamen und einen immer wieder an die Geschichte binden konnten.
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Im Vergleich zu „Das Rosenholzzimmer“ konnte mich die Autorin mit den Beschreibungen zum Land Australien und allgemein zur Umgebung, welche in der Geschichte doch schon eine Rolle spielt, nicht abholen. Ihr Debut war wie Urlaub für mich. Hier geht das australische Flair leider vollkommen an mir vorbei. Wäre das Wort Melbourne nicht gefallen, hätte ich den Beschreibungen gar nicht unbedingt Australien zugeordnet.

Des Weiteren konnte mich dieses Mal auch das Cover und der Titel zum Buch nicht begeistern. Um dem Titelbild einen Wiedererkennungswert zuordnen zu können, fehlte es mir hier einfach an bildhaften Beschreibungen. Wieso die Titelwahl auf „Der Schattengarten“ fiel, ist mir leider nicht klar. Das Wort ist mir nicht einmal in der Geschichte bewusst begegnet.

Nicht nur Lucys Gefühlswelt, auch ein, zwei Charaktere oder Zeitebenen, welche noch neben den drei oben beschriebenen Zeitebenen spielten, hätte ich ebenso nicht gebraucht, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.


Mein Fazit
In manchen Romanen vermisst man diese gewissen Details, die eine Geschichte erst richtig rund machen. Anna Romer machte mir die Geschichte um ihren dritten Roman leider zu groß. Sie war zu ausschweifend, so dass man zu viele Einblicke bzw. Blickwinkel auf die eigentliche Thematik hatte. Dennoch war es spannend den Verlauf zu verfolgen und letztendlich das große Geheimnis zu erfahren.
Leider kann dieser Roman nicht an ihr Debut anknüpfen.
Umso gespannter bin ich auf ihren zweiten Roman „Der dunkle Fluss“, welchen ich im April mit ein paar anderen Romer-Fans lesen werde.
Weitere Rezensionen zum Buch



Die Autorin
Anna Romer wuchs in New South Wales in einer Familie von Büchernarren und Geschichtenerzählern auf, weshalb sie sich schon früh für Literatur zu interessieren begann. Sie arbeitet als Grafikerin und hat lange Reisen ins australische Outback, nach Asien, Neuseeland, Europa und Amerika unternommen, wo sie viel Stoff sammelte, den sie in ihren Bildern und Texten verarbeitet. Bereits ihr erster Roman »Das Rosenholzzimmer« lebte von ihrer Faszination für vergessene Tagebücher und Briefe, dunkle Familiengeheimnisse und alte Häuser und ihrer Liebe zur einzigartig schönen australischen Landschaft. Die Autorin lebt in einem abgelegenen Landsitz im nördlichen New South Wales, wo sie an ihrem nächsten Roman schreibt. 
© Google
Weitere Bücher der Autorin

Die LR "Am dunklen Fluss" findet ab dem 09.04.2018 bei Sabine von Buchmomente statt.


Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares gilt


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