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Samstag, 8. Februar 2020

[Hörbuch-Rezension] Permanent Record | Andrea

Titel: Permanent Record | Autor: Edward Snowden
Hörzeit: 13 Stunden und 12 Minuten
Gelesen von: N.N.
Verlag: Argon Verlag
Zum Hörbuch: Hier*
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Inhaltsangabe
Edward Snowden riskierte alles, um das System der Massenüberwachung durch die US-Regierung aufzudecken. Jetzt erzählt er seine Geschichte.
"Mein Name ist Edward Snowden. Sie halten dieses Buch in Händen, weil ich etwas getan habe, das für einen Mann in meiner Position sehr gefährlich ist: Ich habe beschlossen, die Wahrheit zu sagen." Mit 29 Jahren schockiert Edward Snowden die Welt: Als Datenspezialist und Geheimnisträger für NSA und CIA deckt er auf, dass die US-Regierung heimlich das Ziel verfolgt, jeden Anruf, jede SMS und jede E-Mail zu überwachen. Das Ergebnis wäre ein nie dagewesenes System der Massenüberwachung, mit dem das Privatleben jeder einzelnen Person auf der Welt durchleuchtet werden kann. Edward Snowden trifft eine folgenschwere Entscheidung: Er macht die geheimen Pläne öffentlich. Damit gibt er sein ganzes bisheriges Leben auf. Er weiß, dass er seine Familie, sein Heimatland und die Frau, die er liebt, vielleicht nie wiedersehen wird.
(Quelle: Fischer Verlag)


Meine Meinung

„Du hältst dieses Buch jetzt in den Händen, weil ich etwas tat, was für einen Mann in meiner Position sehr gefährlich war: Ich beschloss, die Wahrheit zu sagen.“
(S. 12) 

Schon als Kind haben wir gelernt, die Wahrheit zu sagen. Edward Snowden hat dies, mit diesem Buch nun getan. Er sprach über Dinge, die ihm nicht erlaubt waren.
Er tat dies, um die Menschen zu informieren, zu warnen.
Dass ich dieses Buch nun gehört habe, bedeutet mir viel, denn ich habe damit eine Bildungslücke beseitigt. Waren bis vor kurzen Wörter wie Edward Snowden, Wikileaks, Exil und viele mehr, lediglich Wörter, die vor ein paar Jahren in den Medien hoch und runter erwähnt wurden.
Warum ich mich nie intensiver damit beschäftigt habe?
Eine sehr gute Frage, die ich nicht beantworten kann. Zum einen lege ich nicht viel Wert auf Medien, schaue sehr selten Fernsehen, lese keine Tageszeitung und Radio ist auch nicht mein Freund. Ich komme also gut drum herum. Wenn muss ich selbst nach Informationen suchen und das mache ich dann mittels des Internets, wo wir auch schon mitten im Thema des Hörbuches sind.

„Online zu gehen war mir einst als wunderbares Abenteuer erschienen, jetzt empfand ich es als quälende Belastung. Online zu gehen erforderte nun so massive Vorsichtsmaßnahmen, dass jegliche Freiheit verlorenging und es mir nicht mehr die geringste Freude bereitete.“ (S. 248)

Was dieses Zitat aus dem Buch alles beinhaltet, ist denk ich jedem nach der Einführung des Datenschutzgesetztes klar.

Das Hörbuch selbst ist in drei Teile eingeteilt, welche verschiedene Lebensabschnitte von Edward Snowden beinhalten. Am meisten beeindruckt hat mich tatsächlich, als er von seiner Kindheit berichtet.

„Meine Generation ist in Amerika und vielleicht auch in der Weltgeschichte die letzte, für die das gilt: die letzte nicht digitalisierte Generation, deren Kindheit nicht in der Cloud gespeichert ist, sondern vorwiegend in analogen Formaten festgehalten wurde, in handgeschriebenen Tagebüchern, auf Polaroidfotos und VHS-Kassetten…“ (S. 25)

Das und vieles mehr werden einem selbst wahrscheinlich klar, wenn man schon ein gewisses Alter erreicht hat. Heute fragt man sich, wie konnte man vor 25 Jahren ohne diese ganze Technik leben? Es ging! Und meiner Meinung nach war das Leben nicht unbedingt leichter, aber man war glücklicher und hat die Zeit sinnvoller für sich genutzt.

An wem total vorbeigegangen ist, wer dieser Autor ist.
Edward Snowden ist ein ehemaliger Spion der CIA und der NSA.
Viele Jahre arbeitete er in diesen Institutionen und war beteiligt an einer bedeutenden Umgestaltung der US-amerikanischen Spionage.
Er bekam mit, wie die Regierung von der gezielten Überwachung  einzelner Personen zur Massenüberwachung der ganzen Bevölkerung übergehen wollte.

Ich könnte nun die ganzen Stationen seines Lebens aufzählen, aber das würde diese Rezension sprengen, wer sich für diese Thematik interessiert, sollte zu diesem Buch oder dem Hörbuch greifen. Bei mir ist mittlerweile auch das Buch eingezogen.
Diese Geschichte sollte man meiner Meinung nach im Haus haben.

Für viele ein Begriff wird sein, dass Snowden später als Whistleblower, was auf Deutsch so viel wie Hinweisgeber bedeutet, bezeichnet wurde.

„Ein Whistleblower ist nach meiner Definition eine Person, die durch bittere Erfahrung zu dem Schluss gelangt ist, dass ihr Leben innerhalb einer Institution sich nicht mehr mit den Prinzipien verträgt, die sie in der Gesellschaft außerhalb dieser Institution entwickelt hat.“ (S. 303)

Snowden befindet sich seit 2013 im Exil in Russland und hat sich dort ein Leben aufgebaut. Ein Leben, an das er schon gar nicht mehr gedacht hatte, nachdem er seine Familie und seine Freundin, mittlerweile Frau in den USA zurücklassen musste.

Exil ist ein langfristiger Aufenthalt außerhalb des Heimatlandes, das aufgrund von
Verbannung, Ausbürgerung, Verfolgung durch den Staat o. Ä. verlassen wurde.


Mein Fazit
Mit „Permanent Record“ erzählt Edward Snowden seine Geschichte.
Der Mann ist 36 Jahre alt und hat schon Dinge erlebt und durchgestanden, die man einem deutlich älteren Menschen zumutet.
Aber wie in meiner Überschrift bereits erwähnt, er hat die Wahrheit gesagt und dafür sind ihm im Nachhinein wohl etliche Menschen dankbar.
Für mich ein ganz besonderes Buch, welches meiner Meinung nach wirklich jeder gelesen haben sollte. Auch wenn es stellenweise etwas trocken auf den Ohren war, weil natürlich viel amerikanische Regierung einfließt, aber das braucht diese Story.

Der Autor
Edward Joseph Snowden wurde 1983 in Elizabeth City, North Carolina, geboren und wuchs im Schatten des NSA-Hauptquartiers in Fort Meade, Maryland, auf. Als ausgebildeter Systemingenieur hat er für CIA und NSA gearbeitet. Für seinen Dienst an der Öffentlichkeit hat er mehrere Preise erhalten, darunter den Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) für die Gestaltung einer besseren Welt, den Whistleblower-Preis der Vereinigung deutscher Wissenschaftler, den Ridenhour Prize for Truth-Telling und die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte. In den USA wird Snowden per Haftbefehl gesucht.
© Lindsay Mills 2018

3 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,

    ich bin auch jemand, der schon seit Jahren Nachrichten meidet und Zeitungen hab ich eigentlich nie gelesen. Ab und an höre ich Radio, aber Fernsehen schaue ich auch schon seit einiger Zeit nicht mehr (nur Serien auf Netflix und Co. :D )

    Die Thematik mit der Überwachung ist mir aber durchaus bekannt. Da ich ja auch auf Facebook bin, krieg ich tatsächlich dort hauptsächlich mit, was grade so in der Welt los ist.
    Ich bin jemand die sich darüber tatsächlich auch viel Gedanken macht und ich bin mir schon länger sicher, dass das abhören mittlerweile die Regel ist. Sobald man das Internet nutzt, hat man kaum mehr Möglichkeiten, dem zu entgehen. Ich hab auch zahlreiche Beispiele dafür, denn wenn man über Dinge redet,wenn das Handy daneben liegt, kriege ich prompt Werbung dafür auf Facebook.
    Ich hab mir deshalb sogar schon überlegt, Whatsapp und Facebook von meinem Handy zu löschen, kann mich aber noch nicht so wirklich durchringen, weil gerade whatsapp halt einfach von fast allen genutzt wird und es eine einfache und mittlweile Regel ist, sich darüber auszutauschen.
    Allerdings gibt es ja auch andere solche Dienste, bei einem hab ich mich mittlerweile auch schon registriert. Bin aber (leider) noch am zaudern...

    Viele allerdings wollen das nicht sehen und nicht wahrhaben. Da hatte ich schon einige lustige Diskussionen und ich möchte keinem meine Meinung aufdrängen. Aber was da noch auf uns zukommt seh ich äußerst kritisch.

    Das Buch ist sich super interessant und merke ich mir mal vor. Dafür brauche ich dann aber auch den richtigen Zeitpunkt, um mich auf das Thema so direkt einzulassen.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo meine Liebe,
      wir sehen es beide sehr ähnlich und dennoch hadere ich immer wieder mit mir, gewissen Dinge zu reduzieren. Durch das Bloggen ist man doch auf sooo vielen Portalen angemeldet. Wann will überall up to date sein. Man kann heute alles online bestellen und muss sich auch dafür überall registrieren. Wenn ich manchmal meinen Spam Ordner anschaue, bin ich geschockt, was da alles drin landet. Instagram möchte ich nicht mehr missen. Ich habe schon des Öfteren darüber nachgedacht, mich bei FB wenigstens zu löschen.
      Aber da habe ich immer noch sehr viele Kontakte mit Autoren und Verlagen, die ich einfach nicht kappen mag. Zwickmühle.

      Und zu WhatsApp auf dem Handy. Heute läuft ja fast alles darüber. Edward würde nun sagen, früher hat man sich viel öfters gesehen, um sich Dinge zu erzählen, heute schreibt man oder verschickt Bilder und Videos. Wie das vor Jahren nur alles funktionierte.
      Ich kann von mir sagen, ich hatte in den beginnenden 90er Jahren auch ohne diesen ganzen Technikkram eine sehr schöne Kindheit. Ob die heutigen Kinder, dass auch von sich sagen können?!

      Liebe Grüße und ich hoffe, bei dir scheint die Sonne auch so toll, wie hier.
      Ich will nachher die erste Gartenrunde antreten. Bei unseren 2000qm kann ich da immer einen schönen Spaziergang draus machen :D

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    2. Ja, der Blog ist hier für mich wirklich eine Art "Handicap" *lach* Nur dadurch bin ich auf FB und instagram - ohne Blog bräuchte ich das tatsächlich nicht, aber es zu kappen, davon bin ich (leider) noch entfernt.

      Zu whatsapp - es müssten halt mehr Leute wechseln. Ein paar kenne ich, die mittlerweile auch einen anderen Dienst nutzen, aber die meisten wollen nicht und verdrehen die Augen, wenn ich ihnen erkläre warum ... die meisten sagen, im Prinzip ist es ihnen egal, wenn sie abgehört werden, es gibt nichts interessantes was irgendwer erfahren könnte. Solche Aussagen erstaunen mich dann doch O.O
      Es ist ja was prinzipielles und nicht meine Angst, dass jemand weiß welche Bücher ich lese oder welches Fernsehprogramm ich schaue oder was ich bei amazon einkaufe.
      Amazon ist eh der einzige wo ich registriert bin, ich scheue mich tatsächlich davor, noch woanders was online zu bestellen und dort überall meine Daten zu lassen. Auch diese Punkte-Sammeln-Karten mag ich nicht wo nachvollzogen wird, was ich einkaufe ^^
      Auf dem Handy hab ich auch keine apps bis eben insta, FB und whatsapp. Ich bin da mittlerweile schon ein bisschen paranoid *g*

      Meine Kindheit war in den 80er Jahren und ich bin echt froh, dass ich noch ohne das ganze Zeug aufgewachsen bin.

      Bei uns war tatsächlich heute auch ein wunderschöner, sonniger Tag, ich konnte mich sogar 1 Stunde auf meinen Balkon setzen zum Lesen :D

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