[Rezension] Blumen der Nacht | Band 1 | Andrea

Titel: Blumen der Nacht | Autorin: V.C. Andrews

Verlag: Weltbild (meine Sammelausgaben), aktuell bei Edel Elements als E-Book

Seitenanzahl: 525/375 Seiten 

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Inhaltsangabe

Von der Außenwelt abgeschlossen, vergessen von der Mutter, leben Cathy, Chris und die Zwillinge Carrie und Cory jahrelang im Halbdunkel eines Dachbodens. Die Mutter hält ihre eigenen Kinder von der Außenwelt fern, aus purer Geldgier. Sie wird nicht erben, wenn der Großvater von der Existenz seiner Enkel etwas erfährt...

(Quelle: Edel Elements)

 

Meine Meinung

Es schmerzt, es schockiert, es erschüttert zutiefst

 

Ich habe dieses Buch vor 5 Jahren schon einmal gelesen.

Ebenso den zweiten Band der Reihe.

Dann musste ich diese Bücher zur Seite legen, weil sie mich sowas von bedrückt und schockiert zurückgelassen haben, dass ich eine Pause brauchte und sie ganz weit weg im Regal zu stehen haben wusste.

 

Nun fünf Jahre später, war ich bereit, in dieses Haus zurückzukehren.

In ein Haus, welches so viel Schrecken mit sich bringt.

 

Aber beginnen wir am Anfang…

Dieses Buch erzählt von den „Meißners“. Dieser Name wurde der Familie von Freunden und Nachbarn gegeben, weil alle Familienmitglieder wie Porzellanfiguren aussehen. Blasse Haut, sehr helle Haare, so hatte ich sofort das Bild einer glücklichen, fröhlichen Barbie-Familie vor Augen.

Vater Chris, Mutter Corinna mit ihren vier Kindern Christopher, Cathy, Carrie und Cory. Ganz schön viele C’s oder? Aber auch das ließ ein Bild von Verbundenheit in meinem Kopf entstehen.

 

Wäre da nicht dieser Tag im April, der das Leben aller Familienmitglieder verändern und prägen wird. Mutter Corinna sieht keinen anderen Ausweg, als sich mit ihren Kindern auf den Weg zu ihren verhassten Eltern zu machen.

Diese haben ihre Tochter vor Jahren verstoßen.

Ihre Eltern sind sehr reich und leben sehr abgeschieden in Foxworth Hall in Virginia.

 

Diese Bilderbuchgeschichte umfasst allerdings nur die ersten 50 Seiten des Buches.

Alles was folgt, ist kaum vorstellbar.

Wie man im Klappentext bereits lesen kann, werden die Kinder auf dem Dachboden eingeschlossen und versuchen zu (über-)leben.

In diesem Buch stoßt ihr auf Figuren, welche wirklichen und echten Hass in jedem Leser auslösen werden.

„Wir geben Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf, aber niemals Freundlichkeit, Mitgefühl oder Liebe.“ (S. 124)

„Sie wollte unsere Seelen vernichten, unseren Stolz zerbrechen, damit wir uns für immer klein, erbärmlich und verdorrt vorkommen mussten.“ (S. 124)

Die Autorin, welche meiner Meinung nach ihr Handwerk grandios beherrscht, ist eine absolute Topempfehlung. Ich habe schon viele Romane gelesen, welche mich emotional berührt haben. Aber V.C. Andrews schafft es, dass man nicht nur mit feuchten Augen zu kämpfen hat, sondern sie beschert den Lesern vorher einen Kloß im Hals. Danach legt sie einem förmlich eine Schnur um den Hals und zieht diese Schnur immer enger. Als Leser will man raus. Raus aus der Geschichte, raus an die frische Luft. Noch nie hat ein Buch bei mir solch Beklemmung ausgelöst. Auch beim zweiten Lesen hat es noch die gleiche Wirkung, wie vor fünf Jahren.

 

Schreibstiltechnisch weiß die Autorin den Leser zu unterhalten.

Sie konnte mich an die Geschichte und die Seiten fesseln.

Vor allem ihre Beschreibungen der Umgebung, der Emotionen und Gedankengänge einzelner Charaktere sind unheimlich eindringlich und auf den Punkt gebracht.

 

Das Ende, ist weder ein Ende für den Leser, da diese Geschichte vier weitere Teile umfasst, noch ist es ein Ende für unsere Protagonisten.

„Wo war die zerbrechliche Porzellanpuppe geblieben, die ich einmal gewesen war – Catherine Meißner? Vorbei. Aus Porzellan war Stahl geworden.“ (S. 513)

 

Mein Fazit

Das neue Jahr beginne ich gleich mit einem Highlightbuch.

Und dieses ist kein Highlight, weil die Geschichte so wunderschön ist, sondern eher, weil dieser Roman verstört, ein besseres Wort fällt mir dazu nicht ein.

Jeder, der sich traut, sollte zu dieser Reihe greifen und selbst erfahren, was die Autorin hier erschaffen hat.

Ein Roman und dennoch schockierender als jedes Horrorbuch!

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Die Autorin

Virginia Cleo Andrews (* 6. Juni 1923 in Portsmouth, Virginia, Vereinigte Staaten; † 19. Dezember 1986), besser bekannt als V. C. Andrews, war eine US-amerikanische Schriftstellerin. Ihr bekanntester Roman ist Blumen der Nacht (Flowers in the Attic), in dem vier Kinder dreieinhalb Jahre lang auf einen Dachboden gesperrt werden. Ihre Geschichten wurden so erfolgreich, dass nach ihrem Tod ein Ghostwriter verpflichtet wurde, der unter ihrem Namen weiterhin Romane veröffentlichte.

© Edel Elements

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