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Samstag, 27. März 2021

[Rezension] Das Handwerk des Teufels | Andrea

Titel: Das Handwerk des Teufels | Autor: Donald Ray Pollock
Seitenanzahl: 304 Seiten 
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Inhaltsangabe

Anfang der Sechzigerjahre kollidieren in einer abgelegenen Gegend in Ohio die Lebenswege eines Serienkillerpaares, zweier religiöser Fanatiker, eines korrupten Sheriffs und eines jungen Mannes, dem der Glaube an das Gute abhandengekommen ist. Seit Langem hat sich kein Erzähler mehr mit einer solchen Wucht in die erste Reihe der amerikanischen Literatur katapultiert. In seinem Debütroman entwirft Donald Ray Pollock eine Schreckensvision menschlicher Abgründe, brutal, nachtschwarz und ohne Hoffnung.(Quelle: Heyne Hardcore)


Meine Meinung


Ein Streifzug durch die Staaten, den man nicht verpassen sollte


 Dieses Buch stand wirklich jahrelang ungelesen in meinem Bücherregal. Dank zweier Bloggerinnen wurde es Ende Februar nun endlich gelesen und wieder muss ich folgendes Fazit von mir lassen: da stand ein wahrer Buchschatz im Regal!

Es war mein erstes, aber nicht das letzte Buch von Donald Ray Pollock.

Im Prolog lernt man den neunjährigen Arvin Russell kennen, der von seinem Vater Willard zu einem Ort geleitet wird, welcher mir einen Schauer über den Rücken gejagt hat. Ganz in der Nähe des familiären Grundstücks der Russells hat Vater Willard einen Gebetsbaum gefunden.

Zu diesem Zeitpunkt kann sich niemand vorstellen, welch düstere Dinge dort passieren werden. Willard zwingt seinen Sohn förmlich dort mit ihm zu beten.Sie beten um Gesundheit, um das Überleben einer wichtigen Person. An dieser Stelle wusste ich nicht, ob hier Fanatismus, Irrsinn, Verrücktheit oder einfach Verzweiflung der Hintergrund waren. Die Szenen waren packend geschildert und hinterließen bei mir Eindruck.

Dann kommt es zu einer Nacht, die Arvins Leben für immer verändern und vor allem prägen soll. Ein neues Leben beginnt. Arvin wächst zum Mann heran und stellt sich vielen Prüfungen in seinem Leben. Immer wieder spürt man, welche Brandmarkung er mit sich führt. 

Neben Arvin baut der Autor weitere interessante und verrückte Figuren in die Geschichte ein. Darunter zähle ich das Serienkillerpärchen Carl und Sandy, die einen blutigen Pfad durch die Staaten hinterlassen, sowie die Cousins Roy und Theodore, welche von ihrem Gott verlassen werden, untertauchen und versuchen durchs Leben zu kommen.

Durch das Buch zieht sich eine düstere und spannende Atmosphäre. Die 60er Jahre sind sehr vorteilhaft gewählt, um diese Geschichte zu erzählen.

Man kann hinzufügen, dass Pollock fast durchgängig unsympathische Figuren in seine Geschichte einbaut. Außer Arvin wünscht man hier wirklich niemandem etwas Gutes. Er ist durchweg der Sympathieträger und der einzige, der nichts mit dem Handwerk des Teufels zu tun hat. 

Beim Lesen war mit klar, dass der große Showdown darin bestehen wird, dass der Autor die verschiedenen Handlungsstränge ineinander laufen lassen wird.  Und hier gab es nach meinem Empfinden sogar mehrere spannende Höhepunkte am Ende des Buches. Lange habe ich bei einem Buch nicht mehr so mit gefiebert.

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„Das Handwerk des Teufels“ stellt übrigens die Romanvorlage zur NETFLIX-Verfilmung "The Devil All the time" dar.

Der Roman wurde von Regisseur Antonio Campos mit u. a. Tom Holland, Robert Pattison, Bill Skarsgård oder Haley Bennett in den Hauptrollen für NETFLIX verfilmt.

Ich habe mir die Verfilmung direkt nach dem Beenden des Buches angeschaut.

Das Werk eignete sich meines Erachtens wirklich sehr gut, um verfilmt zu werden und auch die Besetzung der Rollen kann sich wirklich sehen lassen.

Aber wie wir Buchliebhaber es kennen, kommen Verfilmungen meist nicht an das Originalwerk heran. So war es auch hier…

Mir wurde zu viel Wichtiges weggelassen, welches dem Filmgucker wohl gar nicht so auffällt, aber wenn man die Romanvorlage kennt, sind einfach zu viele Einschnitte in der Geschichte vorgenommen worden, welche beim Lesen eine entscheidende Rolle gespielt haben.

 

Mein Fazit

Ob das Gute oder doch der Teufel am Ende die Oberhand hat, erfahrt ihr nur, wenn ihr selbst zum Buch greift.

Von mir bekommt ihr eine absolute Leseempfehlung.
Dieses Buch unterhält in ganz besonderem Sinn und stellt ein Lesehighlight dar.
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Der Autor

Donald Ray Pollock, geboren 1954, wuchs im US-Bundesstaat Ohio auf. Mit siebzehn Jahren brach er die Highschool ab und nahm einen Job in einer Fleischfabrik an. Danach arbeitete er über dreißig Jahre in einer Papiermühle, zumeist als Lastwagenfahrer. Ende der achtziger Jahre holte er in Abendkursen seinen Schulabschluss nach und schrieb sich an der Ohio State University ein. 2008 erschien sein literarisches Debüt, der von der amerikanischen Presse gefeierte Erzählband »Knockemstiff«. Donald Ray Pollock lebt mit seiner Frau in Chillicothe, Ohio.

© Patsy Pollock

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Wir haben uns in Richtung Mai bereits für eine Leserunde zu "Knockemstiff" verabredet. Wer also Interesse hatte, sollte die Augen offen halten 😏😎

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