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Donnerstag, 5. Mai 2022

[REZENSION] Lichterloh | Roman


Titel: Lichterloh | Autorin: Sofie Laguna
Verlag: Fahrenheit | Seitenanzahl: 172 Seiten 
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Inhaltsangabe

»Draußen war verboten. Draußen war gefährlich, weil es keine Wände hatte und auch kein Dach, das einem Einhalt gebot.« Hester wird von ihren Eltern in einem Haus fernab der Welt gefangen gehalten. Bis eines Tages ein unbändiger Wille zu leben in ihr wach wird. So unbändig, dass sie eine Entscheidung fällt, die unsere Norm von Gut und Böse außer Kraft setzt. Denn es ist aus der tiefsten Dunkelheit, dass die Sterne am hellsten strahlen...

(Quelle: Amazon)

 

Meine Meinung


Ein unauffälliges Buch, welches mit einem besonderen Stil überrascht

"Lichterloh" war mein fünftes Buch für die Challenge #22für2022.
Ebenfalls ein Buch, welches seit Jahren auf meinem SuB schlummerte und ich gar nicht mehr so recht wusste, worum es ging und warum es bei mir eingezogen ist.
Aber dieser knappe Titel und das präsente Cover ließen es mich nie aussortieren.
Gott sei Dank.

Mit Hester bin ich hier auf eine Figur getroffen, die in Erinnerung bleibt.
Hester wird von ihren Eltern, welche sie Stiefel und Sack nennt, von der Zivilisation zurückgehalten. Ihr Leben beschränkt sich auf die Küche und ein separates Zimmer zum Schlafen. Freunde hat sie dennoch viele. Als Leser ist man allerdings überrascht, als man erfährt, dass diese die Namen Katze, Baum, Axt oder Löffel tragen.

Die Autorin verwendet im Buch einen zunächst eigenartiges Stil, der mich ein wenig an das Buch "Die Farbe von Milch" erinnert, welches ebenso von einem jungen Mädchen erzählt wird. Mit der Zeit wachsen einem Hester und ihre einzigen Freunde allerdings ans Herz. Das kleine Mädchen sitzt gern am Fenster, wenn Sack (ihre Mutter) draußen die Wäsche aufhängt oder Stiefel (ihr Vater) draußen Holz hackt und schaut in die Ferne.
Draußen bedeutet für Hester Freiheit und sogleich ein ihr unbekannte Welt.

Eines Tages spricht Knauf zu ihr und sagt "Dreh mich, Hester. Ich bin dein Freund, dreh mich." (S. 12). Das kleine Mädchen tut, was ihr Freund ihr sagt und entschwindet in die Außenwelt. Kurze Zeit später fällt der Umgebung auf, dass Hester keine Schule besucht.
Dieser Umbruch verändert das Leben aller beteiligten Figuren im Buch.
Hester schließt Freundschaft.
Stößt aber auch auf Menschen, die es nicht gut mit ihr meinen.

Beim Lesen merkt jeder Leser sehr schnell das Hester anders ist.
Ein unheimlich spannender Part, der mich neugierig an die Geschichte herangehen lassen hat, einfach weil ich nicht wusste, was noch geschehen wird. Immer wieder rief ich mir den Titel des Buches in Erinnerung und war mir nichts sicher, ob er noch eine Rolle spielen wird oder ob es Bezug auf die roten Haare nimmt.

Die Richtung, in die sich die Geschichte entwickelt, wird von der Autorin sehr einfühlsam, schockierend und mitfühlend erzählt und dies in diesem ganz besonderen Stil.
Ich mochte die Sprachgewalt sehr und war letztendlich überrascht, was hier auf 172 Seiten für eine Geschichte entstanden ist.


Mein Fazit


Ein Buch, welches ich in meinem Leseuniversum nicht missen möchte, dennoch hat mir irgendwas noch gefehlt. Diese gewisse Prise, die ich gar nicht genau benennen kann.
Auch wenn es ein eher unbekanntes Buch ist, kann ich es empfehlen.
Es ist eins dieser anderen Bücher, ihr wisst, was ich meine.

Die Autorin

Sofie Laguna ist eine australische Schriftstellerin. Sie wurde in Sydney geboren und studierte Rechtswissenschaften, bevor sie entschied, dass es nichts für sie ist, Anwältin zu sein. Sie hat als Schauspielerin gearbeitet und ist jetzt Schriftstellerin und Dramatikerin. Sie lebt jetzt in Melbourne.
© Google

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