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Donnerstag, 13. Oktober 2022

[REZENSION] Blut | Kurzgeschichtenband | Horror

Titel: Blut | Autor: Stephen King
Verlag: Heyne Verlag | Seitenanzahl: 896 Seiten 
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Inhaltsangabe

Stephen Kings Erzählband vereint 19 Short Storys und die Horrornovelle »Der Nebel«, die Vorlage für den gleichnamigen Kinofilm von Frank Darabont (Die Verurteilten, The Green Mile). So unterschiedlich die Geschichten in diesem Band auf den ersten Blick erscheinen – sie alle demonstrieren, wie Stephen King es schafft, mit verborgenen menschlichen Ängsten zu spielen. Blut versammelt die drei Einzelbände Im Morgengrauen, Der Gesang der Toten und Der Fornit.
(Quelle: Heyne Verlag)

 

Meine Meinung


Eine geballte Ladung an Kurzgeschichten

Insgesamt umfasst "Blut" 22 Kurzgeschichten. Dieser Wälzer hat mich schon eine lange Zeit aus dem Regal angeschaut oder ob es doch der Affe war, der mir immer wieder heimliche Blicke zugeworfen hat? 😜
Nun hatte ich ein paar andere Interessenten gefunden und wir haben uns gemeinsam durch diese Vielzahl von Stories gelesen. Ich mag das einfach total, mich auszutauschen und gerade bei diesem Werk, war das an mancher Stelle hilfreich, weil mich der King das eine oder andere Mal recht ratlos zurückgelassen hat^^

Die 22 Kurzgeschichten sind sowohl vom detaillierten Genre, wie auch von der Länge recht unterschiedlich. Was allerdings überhaupt nicht schlimm war, sondern was bei solch einem dicken Buch für Abwechslung sorgt. Ansonsten sind Kurzgeschichten meiner Meinung nach immer Geschmackssache und das hat sich auch in der Leserunde sehr schnell gezeigt. Was bei mir ein Flop war, war bei anderen ein Top.
Aber so darf Literatur sein.

Im Nachhinein werde ich die Kurzgeschichten nennen und meinen Senf, sowie meine Bewertung in Kurzform abgeben. Denn ich versuche wirklich immer jede Kurzgeschichte einzeln zu bewerten und der Durchschnitt macht am Ende meine finale Bewertung aus.

Der Nebel
(4 Sterne)
Mit über 200 Seiten die längste Geschichte im Buch, aber "Der Nebel" wird ja mittlerweile als Novelle bezeichnet. Ich kannte weder die Story, noch die Verfilmung aus dem Jahr 2007. Ich habe übrigens gedacht, dass der Titel "The Fog - Nebel des Grauens" ebenfalls auf dieser Novelle basiert. Falsch gedacht.
Nach dem Lesen habe ich mir allerdings die Serie auf Netflix ("Der Nebel") angeschaut und war recht angetan von den zehn Folgen. Es gab zwar einige Änderungen der Story, aber die Grundidee wurde gut umgesetzt.
Nun aber zur Story. Sie hatte Atmosphäre und Erfindergeist, aber gerade zum Ende hin, wurden mir einige Fragen nicht beantwortet. Aber wenn King das Werk noch weiter ausgearbeitet hätte, wäre es ein eigenständiges Buch geworden. Also alles gut so, wie es ist.

Hier seyen Tiger
(3 Sterne)
Absolutes Mittelmaß, denn das war einfach sehr kurz und für mich recht nichtssagend.
Ob es hier um kindliche Ängste oder kindliche Fantasie gehen sollte.
Wer weiß.

Der Affe
(5 Sterne)
Für mich das erste Highlight im Buch.
Ich habe mit Affen so gar keine Probleme, aber die Umsetzung bzw. allgemein das Medium Spielzeug/Kuscheltiere kann schon sehr schaurig sein. Und dieses schaurige konnte King sehr gut umsetzen. Vor allem positiv zu erwähnen ist, dass das Ende mit einem sehr guten Spannungsbogen aufwartet und ich bis zum Ende nicht wusste, wie King diese Geschichte ausgehen lässt.

Kains Aufbegehren
(3 Sterne)
Wenn "Hier seyen Tiger" kurz war, war das hier super kurz.
Dennoch ließ mich die Geschichte nicht ganz los. Ein klein wenig sehe ich da einen Bezug zu Kings Werk "Amok", welcher unter dem Pseudonym Richard Bachman erschien.
Hier ist es vor allem das Plötzliche, was mir gut gefallen hat.
Kurzer Start, Action und vorbei.

Mrs. Todds Abkürzung
(3 Sterne)
Die erste Geschichte, bei der ich etwas überlegen musste, die aber im Endeffekt eine tolle Message mitbringt. Ich denke, der eine oder andere Autofahrer wird sich in dieser Geschichte wiedererkennen. Dennoch für mich nur Mittelmaß.

Der Jaunt
(2 Sterne)
Das war gar nicht meins. Aus dem einfachen Grund, weil ich an alles, was nicht auf dieser Welt spielt, wirklich große Probleme habe. Trifft einfach nicht meinen Geschmack.
Auch wenn King hier einige Krisen eingebaut hat, die derzeit aktueller, denn je sind.
Ob King bereits 1981 etwas geahnt hat?

Der Hochzeitsempfang
(3 Sterne)
In der Leserunde haben wir so gut wie einstimmig festgestellt, das Westernstories dem King nicht so sehr liegen. Es war nett zu lesen, die gewünschte Atmosphäre kam leider nicht auf, aber die Geschichte kann mit einem Mix aus überraschendem und lustigem Ende punkten.

Paranoid: Ein Gesang
(4 Sterne)
Erinnerte beim Lesen an Poesie, beinahe Lyrik.
Eigentlich gar nicht meins, weil sich beim Lesen einfach so schwer ein Lesefluss einschleicht. Aber ich mochte das Thema bzw. die Aussage dahinter. Und nach dem Lesen einer anderen Geschichte im Buch, frage ich mich immer noch, ob es da einen Zusammenhang gibt.

Das Floß
(5 Sterne)
Für mich ein weiteres Highlight. Der Titel war für mich zunächst recht nichtssagend, aber hier hat der Autor wirklich was draus gemacht. Es war düster, spooky und überraschend.
Für mich ein Setting, welches ich nicht unbedingt haben müsste, sollte ich mich mal auf ein Floß auf dem Wasser verirren.

Der Textcomputer der Götter
(5 Sterne)
Böse, böse und dennoch so gut. Eine Story, zu der Stephen King in seinem Vorwort beinahe wieder zu viel verraten hat, aber man dennoch gut durch die Geschichte kam.
Hier haben wir nach dem Lesen beschlossen, dass dieses Ding Fluch und Segen zugleich wäre. Aber lest selbst und entscheidet.

Der Mann, der niemand die Hand geben wollte
(5 Sterne)
Das war für mich ein Lauf, denn auch diese Geschichte war für mich ein Highlight.
Beim Lesen kam sie mir unheimlich bekannt vor, aber es war wohl lediglich das Setting und die Charaktere, die im Kopf etwas klingeln ließen. Denn eine Mitleserin verriet uns, dass die Truppe bereits in der Kurzgeschichte "Atemtechnik" aus dem Werk "Frühling, Sommer, Herbst und Tod" vorkommt. Hier schwimmt eine sehr tragische und melancholische Stimmung mit. Hat mir zu dem Zeitpunkt des Lesens sehr abgeholt.

Dünenwelt
(2 Sterne)
Und dann eine Story, aus der ich lediglich das Wort Sand in Erinnerung behalten werde.
War wieder nicht meins, einfach aufgrund des Genres.

Das Bildnis des Sensenmanns
(2 Sterne)
Zu kurz und nicht ausgefeilt genug. Hier hätte der Autor noch einiges mehr herausholen können. Hier verspricht der Titel einiges, aber der Leser bleibt "ungesenst" zurück.

Nona
(3 Sterne)
Wieder eine Story, bei der ich dankbar war, einige Mitleser gehabt zu haben. 
Denn auch hier wusste ich am Ende nicht so recht, was der King mir sagen wollte bzw. was ich da eigentlich gerade gelesen habe. Ansonsten ließ sie sich gut lesen.
Auf einmal drehen sie durch^^

Für Owen
(2 Sterne)
Was war das?
Diese Frage würde ich dem Autor zu gerne stellen.
Wir vermuten, dass sie irgendwas mit seinem Sohn Owen zu tun hat, aber sie war so kurz und darin so konfus, dass hier nur Banane in meinem Kopf zurückbleibt,

Überlebenstyp
(5 Sterne)
Dafür im Anschluss gleich wieder eine Geschichte, die mich sehr überrascht und vor allem geschockt hat. Hier könnten einige Leser tatsächlich etwas schlucken, was den Inhalt anbelangt.
Aber ich fand es top.

Onkel Ottos Lastwagen
(4 Sterne)
Die Geschichte ist ja bereits separat bei Heyne erschienen und daher bei einigen Lesern bekannt. Ich kannte sie nicht und fand sie gut. Auch wenn wir uns beim Diskutieren, die eine oder andere Logikfrage gestellt haben. Zu dem könnte man hier beinahe eine Gemeinsamkeit mit seinem Werk "Christine" erkennen.

Morgenlieferung (Milchmann 1)
(4 Sterne)
Kurz, aber gut. Und der Inhalt extrem fies.
Ich fand diesen amerikanischen Vorstadttraum mit der morgendlichen Milchlieferung bis dato immer sehr schön. Nun nicht mehr^^

Große Räder: Eine Geschichte aus dem Wäschereigeschäft (Milchmann 2)
(3 Sterne)
Und dann bin ich fest davon ausgegangen, dass die Fortsetzung eventuell noch einen oben drauf setzt, aber nein, das war nicht der Fall. Eigentlich hatte die Geschichte sowohl was mit dem Wäschereigeschäft, als auch mit dem Milchmann was zu tun.
Das Ende sehr abrupt und etwas wirr.

Omi
(4 Sterne)
Eine Geschichte, die sehr gut mit kindlichen Ängsten spielt. 
Ich konnte mich darin nicht wiederfinden, fand es dennoch sehr gut geschrieben und beschrieben, was in einem Kind vorgehen kann, wenn man mit der Omi allein zu Hause ist.

Die Ballade von der flexiblen Kugel
(3 Sterne)
Wo einige Kurzgeschichten zu kurz waren, war diese hier eindeutig zu lang.
Der Erzähler hat die Idee, die anders und gut war, viel zu ausgedehnt und mit sämtlichen Wiederholungen erzählt. Dies ist übrigens die Kurzgeschichte, die ich mit "Paranoid: Ein Gesang" in Verbindung bringe.

Die Meerenge
(5 Sterne)
Ein nahezu perfektes Ende, in der Stephen King nochmal eine top Story, Emotionen und für mich ein perfektes Setting raushaut. Ein krönender Abschluss.


Mein Fazit


Ein Kurzgeschichtenmix, wie er meiner Meinung nach sein sollte.
Unter diesen 22 Stories sollte jeder Leser ein, zwei Highlights für sich herausfinden.
Ich fand es waren viele tolle Ideen dabei und einige Geschichten werden mir mit Sicherheit in Erinnerung bleiben.
Im Durchschnitt ergeben meine Bewertungen 3,59. Demnach habe ich mich für die 4 Sterne entschieden, weil ich seit Jahren keine halben mehr verteile.
Weitere Rezensionen zum Buch
folgen

Der Autor

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem »Edgar Allan Poe Award« den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

© Google

Nach diesem Werk ist Stephen King in diesem Jahr für mich erledigt.
Weiter geht es im neuen Jahr mit:


12 Kommentare:

  1. Das sind einige Geschichten bei, die mich sehr interessieren;)

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  2. Schönen guten Morgen!

    Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung! Bei solchen Kurzgeschichten Bänden fällt es mir immer schwer eine Rezension zu schreiben. Danke dass du dir die Mühe gemacht hast :)
    Es klingt auf jeden Fall so, als wären einige richtig gute Geschichten dabei gewesen!
    "Der Nebel" kannte ich schon, das gab es auch schon in einem anderen Sammelband, weiß aber grade nicht mehr in welchem :D
    Die neue (?) Verfilmung auf netflix dazu kenne ich noch gar nicht, die muss ich mir direkt mal anschauen!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hi Aleshanee,
      ich habe mich auch immer schwer getan, aber mittlerweile fühle ich mich recht wohl, wie ich mich durch die Kurzgeschichten rezensiere.
      Ansonsten würde ich mich immer sehr schwer mit einer Gesamtbewertung tun.
      So nehme ich einfach den Durchschnittswert.

      Hast mittlerweile schon bei Netflix reingeschaut?

      LG Andrea

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    2. Ich hab zumindest danach gesucht *lach* Ich schau zurzeit super wenig und bin überhaupt nicht auf dem laufenden... aber vielleicht mach ich es mir am Wochenende abends mal damit gemütlich. Zurzeit überwiegt bei der Entscheidung immer das Lesen :)

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    3. Es eilt ja auch nicht. Bei mir hatte es zeitlich gerade gepasst, weil ich ab und zu was nebenbei brauche, wenn ich mit der Kleinen spiele^^

      Ansonsten gönne ich mir immer zum Mittagessen irgendwas im TV.
      Abends steht derzeit Lernen an und wenn ich mal nen Kopf habe, dann Rezi schreiben. Also auch kein TV. Mein Mann guckt derzeit allein.

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    4. Huhu! Also ich hab mir grade mal die Pilotfolge angeschaut ... die fand ich echt schrecklich *lach* Die hat ja getrieft vor Klischees ^^ Ich weiß nicht warum sie bei King Verfilmungen immer so extrem viel verändern müssen. Gegen Ende wurde es ja dann schon mal interessant. Ob ich weiterschaue, weiß ich noch nicht

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    5. Na da hattest du ja einen super Start :D
      Mittlerweile sind meiner Meinung nach alle Serien voller Klischees, dass ich mir darüber gar keine Gedanken mehr mache. Eigentlich hat nur noch eine Affäre eines der Partner in der ersten Folge gefehlt^^
      Es ist schade, dass man heutzutage gewisse Themen in JEDE Serie einbauen MUSS, um keine Angst zu haben, dass man kritisiert wird o.ä.
      So mein Empfinden.

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    6. Da hast du recht - ich schau ja nicht sehr viel, aber es wird schon überall "reingepresst" ob es passt oder nicht, das merkt man. Hier war es aber echt eine Abfolge von Klischees ohne Pause ... xD Aber am Ende kam ja dann "das Grauen", vielleicht gefällts mir ja wenns jetzt doch gruselig wird :D

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  3. Hallo Andrea,

    hier haben wir ein ähnliches Format gewählt. Das Buch war richtig schwierig zu rezensieren, weil es ein gar bunter Mix ist. Danke für die tolle gemeinsame Lesezeit und dass ihr mich vor dem Affen beschützt habt. Jetzt ist das grausame Tierchen ins Gelesen-Regal gewandert und ich muss den Blick nicht mehr ertragen. :P

    Da fällt mir ein, "Das Spiel" wartet am SuB. Wenn du magst, können wir das gerne gemeinsam angehen.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Hi Nicole,
      es war wirklich eine VIelfalt an unterschiedlichen Storys, da hast du recht, aber wir haben es gelesen und auch beide eine Rezi auf den Tisch bekommen^^

      Ich hoffe, du hast keinen weiteren Schaden vom Affen bekommen :P

      Und bei "Das Spiel" sage ich JA. Ich will schon ewig den Film schauen, aber ich halte mich weiter zurück. Erst das Buch. Bei meiner 5er Auswahl ist es mir nun auch egal, welches ich davon zuerst lese. Schreiben wir also Anfang des Jahres nochmal. Für dieses Jahr pausiere ich bei King :)

      Liebe Grüße,
      Andrea

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    2. Sehr fein! Ich freue mich, wenn wir "Das Spiel" nächstes gemeinsam angehen. Ich melde mich gerne bei dir.

      Nein, jetzt ist der Affe gut versteckt. Den Schaden hatte ich schon. ^^

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