Autor: Mascha Vassena
Verlag: Piper Verlag
Preis: 9,99€ (TB)
Seitenanzahl: 320 Seiten
ISBN: 978-3-492-30585-3
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Inhaltsangabe
Trotz ihrer Brückenphobie reist Lena nach Venedig,
um die Familie ihrer Mutter kennenzulernen. Doch im labyrinthischen Palazzo der
Orlandis kommt es zu unheimlichen Vorfällen: Weshalb kennt Lena sich im Palazzo
so gut aus? Woher kommen die Schreie, die nachts durch die Gänge hallen? Lena
lässt sich nicht einschüchtern und entdeckt eine tragische Wahrheit, die in den
dunklen Wassern der Stadt verborgen liegt...
(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung
„Das verschlossene Zimmer“ ist mein zweites Buch
der Autorin.
Das erste „Das Schattenhaus“ habe ich bei einer LR
bei Lovely Books gelesen, an der auch Mascha
Vassena selbst teilgenommen hat, das
war wohl der größte Grund warum ich nun auch unbedingt ihren zweiten Roman
lesen wollte, denn die Autorin war damals unheimlich sympathisch und es war
schon toll mit ihr persönlich über das Buch zu schreiben, warum so und nicht
so.
Für mich ein Erlebnis, welches in Erinnerung
bleibt.
Nun aber zu diesem Buch!
Die Protagonistin Lena nimmt uns mit auf eine Reise nach Venedig.
Wieder ein Ort, den ich mir für ein Setting gar
nicht so sehr wünschte, ABER nach dem Buch sage ich „Hallo Venedig, ich möchte
dich live erleben.“
Der Grund für Lena’s Reise nach Venedig ist ein
Brief vom Notar der Familie ihrer Mutter Gabriella.
Diese hat jedoch seit 30 Jahren keinerlei Kontakt mehr zu ihrer Familie und
wünscht dieses auch von Lena. Lena’s Neugier
ist jedoch größer, als ihre Vernunft und somit macht sie sich allein auf die
Suche nach dem unbekannten Teil ihrer Familie und möchte das große Geheimnis
herausfinden warum ihre Mutter damals Venedig verlassen hat und alle Brücken
(wir sind ja in Venedig) zur Familie abriss. Lena selbst hat große Angst vor
Brücken. Diese Angst war anfangs erst etwas nervig, die Auflösung grandios.
Wie bereits in ihrem Debütroman schafft es die
Autorin wirklich perfekt, die Erzählstränge der Vergangenheit, mit denen der Gegenwart
zu verbinden. Immer zum richtigen Zeitpunkt und mit einer sehr guten
Überleitung.
Wie es meist bei solchen Roman ist, hat mir hier
die Zeit in der Vergangenheit, um 1980 noch besser gefallen als die Gegenwart
(2014).
Warum?
Weil ich mich schnell in die Gabriella im Jahre
1980 verguckt habe. Damals ein junges Mädchen, welches ihr Leben genießen
wollte, trotz den hohen Standes und des piekfeinen Umgangs in der Familie. Ihr
Verhältnis zum Vater und zu ihrer ganz andersartigen Schwester Beatrice wurde
mir so nah gebracht, einfach toll.
Und dann geschah etwas ausschlagebenes, dass
Gabriella Venedig den Rücken kehrte und nach Deutschland zog.
Warum, wieso, weshalb...? Das ist ja das spannende
an diesem Buch. Reist mit Lena nach Venedig und findet es heraus.
Bei der Auflösung
hat Lena es nicht leicht, denn ihr liegen so einige Steine im Weg. Als Leser
denkt man immer wieder, man kann hinter den Geheimnisschleier gucken, aber mir
gelang es bis zum Schluss nicht. Ich hatte Vermutungen, die sich dann am Ende
aber nicht als ganz richtig herausstellten.
Ab der Mitte konnte ich dieses Buch nicht mehr aus
der Hand legen, eine totale Sogwirkung
voller Geheimnisse, voller Intrigen und voller Schmerz.
Wer in Büchern gern ein gewisses Urlaubsfeeling
wünscht, ich hatte dies hier und habe mir im Nachhinein viele erwähnte Orte und
Plätze angeschaut.
© Google © Google
(auf dem Bild: Chioggia) (auf dem Bild: Rio dei mendicanti)
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Hier schwankte ich wirklich bis zum Verfassen
meiner Meinung, welche Bewertung ich diesem Buch gebe. Manche mögen das Ende
als zu kitschig bewerten, mir hat es gefallen. Aber ich muss mir nun doch
eingestehen, dass ich Lena’s Mutter, Gabriella in der Gegenwart vermisst habe.
Kurzzeitig dachte ich, sie tritt noch hervor in der Geschichte, aber dem war
nicht so.
Und auch der Titel "das verschlossene Zimmer" kam mir ein wenig zu kurz.
Und auch der Titel "das verschlossene Zimmer" kam mir ein wenig zu kurz.
Mein
Fazit
Für mich ein weiterer toller, kurzweiliger Roman
der Autorin. Kurzweilig, weil dieses Buch ab der Hälfte eine unheimliche
Sogwirkung erzeugt und man nur noch liest und liest und liest und es dann
zuklappt und begeistert ist.
Nachdem die Autorin einen weiteren Erfolg bei mir
landen konnte, werde ich Mascha Vassena nicht mehr aus den Augen lassen. Ich
freue mich auf den nächsten Urlaub, denn diese Bücher sind zum Teil wie Urlaub.
Besonderer Charakter
Den bleibendsten Eindruck hat die junge Gabriella
bei mir hinterlassen.
Sie war ein Freigeist und die Autorin hat dies in
den Vergangenheitsszenen immer wieder toll rüberbringen können. Leider gab es
dann diesen blöden Cut. Von Gabriella erfahren wir in der Gegenwart nur ganz
wenig.
Erwähnenswerte Zitate
„Familie, das waren nicht zwangsläufig
Blutsverwandte, sondern die Menschen, denen man etwas bedeutete und die einem
selbst ebenso wichtig waren. Sie mussten sich nicht am selben Ort befinden,
sich nicht einmal kennen, und doch bildeten sie ein unsichtbares Netz, das sie
auffing.“ (S. 317)
(Bedeutung
von Familie)
Die Autorin
Mascha
Vassena erhielt für ihre Erzählungen
mehrere Stipendien, u. a. das Stipendium Akademie Schloss Solitude und den
Hamburger Förderpreis für Literatur. 2005 erschien ihr Erzählungsband »Räuber
und Gendarm« unter dem Namen Mascha Kurtz bei Liebeskind. Sie schreibt außerdem
Opernlibretti und Theaterstücke für das Luzerner Theater und das Maxim Gorki
Theater Berlin. Sie lebt heute mit ihrem Sohn im Tessin.
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