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Mittwoch, 19. Februar 2020

[Rezension] Deep Space Dead | Andrea

Titel: Deep Space Dead | Autor: Murray Blanchat
Verlag: Redrum Books | Seitenanzahl: 290 Seiten 
Zum Buch: Hier*
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Inhaltsangabe
»Im Weltraum hört dich niemand schreien«, lautete der Slogan des Science-Fiction-Klassikers Alien.
Murray Blanchat erzählt die Geschichte eines einsam im All treibenden Protagonisten ohne außerirdische Bedrohung. Der Mensch selbst ist es, der hier mit sich ringt.

Allein in einer Rettungskapsel, ohne Nahrung und immer knapper werdendem Luftvorrat, erinnert sich Referent Walker im Angesicht seines nahenden Todes an ein Leben voller Liebe, aber auch Sex und Gewalt. Den einzigen Schrei, den Walker im Weltall hört, ist sein eigener.
(Quelle: Redrum Verlag)


Meine Meinung

Eine Story in besonderer stilistischer Form


Bei diesem Buch hat der Autor gleich mehrmals die Kurve bekommen.
Weltall und ich sind nämlich eigentlich keine Freunde, aber da er mir im Klappentext gleich versprochen hat, dass es keine außerirdische Bedrohung gibt, war das erste Problem gelöst. Dann habe ich aufgrund von Referent total mit einem geistlichen Herrn gerechnet, auch damit habe ich sogar nichts am Hut, aber Referent ist lediglich der Vorname unseres Protagonisten.
Alle Gefahr gebannt, es konnte losgehen…

Die Story ist in sechs Kapitel unterteilt. Murray Blanchat arbeitet hier mit einem zeitlichen Countdown. Referent, welcher sind im Buch in einer Rettungskapsel befindet, geht der Sauerstoff aus. Doch solang der Countdown läuft, erzählt uns Referent aus seinem Leben.

Was die Story am Anfang etwas konfus machte, war, dass der Autor, die Geschichte nicht linear erzählt. Ref wechselt zwischen verschiedenen Traumsequenzen, welche sich als verschiedene Stationen seines Lebens herausstellen.
Im Verlauf fand ich diesen Aufbau allerdings echt gelungen.
Beim Lesen hat man das Gefühl, dass sich nach und nach ein Puzzle zusammensetzt. Dieser Punkt macht das Buch für mich schon zu etwas besonderem.

Dann stellte sich bereits bei erstmaligen Lesen der Inhaltsangabe die Frage, warum dieser Typ da im Weltall herumschwirrt. Schnell bekommt man als Leser auf diese Frage eine Antwort:
Die Menschheit musste die Erde vor über hundert Jahren verlassen.

„In der Schule bläuen sie uns ein, dass die Erde durch eine Seuche unbewohnbar wurde.“ (S. 71)

 Nun leben drei Milliarden Menschen auf einer Raumstation.

Ebenfalls steht sehr schnell fest, warum sich Ref in dieser Rettungskapsel befindet.
Hochverrat. Weiterhin kann der Autor den Spannungsbogen halten.
Ich möchte echt nicht wissen, wie lang Murray Blanchat gebraucht hat, um diese Story so aufzubauen, wie sie uns Lesern nun vorliegt!
Ich bleibe absolut beim Lesen, hätte aber nicht mal ansatzweise eine Idee gehabt, diese Idee so zu verpacken.

Spannend fand ich auch die Einblicke in das Leben auf der Raumstation.
Wie sollte es anders sein, gibt es auch dort eine Art Klassengesellschaft, heißt die verschiedenen Stände leben in verschiedenen Blocks. Die einen haben es leichter, die anderen müssen hart arbeiten und sich ihr täglich Brot verdienen.
Ref gehört natürlich zur ärmeren Gesellschaft und muss zusehen wo er bleibt, so gerät er nach und nach in Schwierigkeiten.
Das Buch wäre natürlich nicht beim Redrum Verlag erschienen, wenn es nicht auch einige Sex- und Gewaltszenen für den Leser bereithält, wobei die blutigen Szenen hier überwiegen.

Es kommt zum großen Showdown, als die Freie Welt und die Vandalen aufeinandertreffen. Es kommt zum Krieg. Niemand weiß, wie dieser ausgeht und welche Folgen er mit sich bringen wird.
Auf Referent kämpft! Wird es sein letzter Kampf sein?

Dies und viele weitere Fragen werden euch erst beantwortet werden, wenn ihr zu diesem Buch greift.
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Aufgrund des puzzleartigen Aufbaus kann der Autor diese Grundspannung halten. Beim Lesen gab es ab und zu lediglich ein paar Kapitel, die mich nicht so mitnehmen konnten, wie andere. Absolut Geschmackssache. Meistens hingen diese mit Ref’s ganzen kumpelhaften Bekanntschaften zusammen. Mir waren es zu viele, so dass ich in der Hinsicht tatsächlich irgendwann den Überblick verloren habe.


Mein Fazit
„Deep Space Dead“ konnte mich wirklich vor allem durch seinen sehr speziellen Aufbau begeistern. Solch ein Buch habe ich bisher noch nicht gelesen und dennoch fügt sich am Ende alles zusammen. Im Verlauf macht man an sämtlichen Stationen vom Leben des Erzählers halt. Referent kann als interessanter Charakter punkten.
Ich mochte bei ihm vor allem seine einsichtige und nachdenkliche Haltung zum Ende hin, als der Sauerstoff, der ihn am Leben hält, nach und nach weniger wird.
Und am Ende hat man das Gefühl, nicht nur Ref zu kennen, sondern auch den Autor selbst. Mehr dazu in der Autoreninfo.
 Weitere Rezensionen zum Buch

Der Autor
Murray Blanchat wurde im Jahr 1985 geboren. Aufgewachsen in Bonn-Tannenbusch, einem Schmelztiegel der Kulturen, ging er seinen Weg von He-Man bis hin zu Menace II Society.
Er wurde erzogen, offen durch die Welt zu gehen, betrachtete daher neugierig fremde Kulturen und nahm am Leben der Milieus teil. Inzwischen ist er Betriebswirt, Berufsschullehrer und Vater zweier Kinder.
Im vorliegenden Erstlingswerk Deep Space Dead verarbeitete er die Kämpfe seines eigenen Lebens.

Weitere Bücher des Autors
 
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Mein Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares gilt

MURRAY BLANCHAT
&

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