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Donnerstag, 2. Dezember 2021

[REZENSION] Die Freien | Gesellschaftsroman

 
Titel: Die Freien | Autor: Willy Vlautin
Verlag: Berlin Verlag | Seitenanzahl: 320 Seiten
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Inhaltsangabe

Versehrt ist Leroy Kervin aus dem Einsatz im Irak zurückgekehrt. Jetzt kämpft er ums Überleben. Und die Menschen an seiner Seite haben in ihrem Alltag nicht weniger zu kämpfen: Für Freddie McCall ist die Nachtschicht in Leroys Wohngruppe nur einer der Jobs, die er braucht, um die Arztrechnungen seiner Tochter zu bezahlen. Die Krankenschwester Pauline kämpft verzweifelt um das Leben ihrer jungen Patientin Jo. Leroy schwebt zwischen Leben und Tod und sucht in Fieberträumen nach Sinn. Für die Helden dieses Buches sind die USA ein kaltes Land ohne Gnade. Freiheit? Für die einfachen Menschen scheint es sie nicht zu geben. Es sind anrührende Geschichten, die Willy Vlautin in seinem neuen Roman miteinander verwebt.
(Quelle: Amazon)

 

Meine Meinung


Drei Menschen, drei Schicksale

Und auch hier kann ich sagen, dass ich diese schöne Geschichte aufgrund meiner SuB-Abbau Challenge kennengelernt habe. Es freut mich immer wieder, dass man doch einige tolle Stories dadurch endlich liest.

Es war auch mein erstes Buch vom Autor Willy Vlautin, wird aber nicht mein Letztes sein, da ich seine Art zu schreiben, den Buchsatz und auch das Thema im Buch sehr mochte.
Dieses Buch ist vor allem aufgrund des ersten Satzes in der Inhaltsangabe bei mir eingezogen. Das Thema Krieg, egal wo auf der Welt, packt mich in Büchern doch immer wieder.

Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man Leroy Kervin in diesem Buch als Hauptfigur bezeichnen kann. In diesem Buch erzählt der Autor uns nicht nur von Leroy's Erfahrungen und Schicksalsschlägen, sondern man lernt auch die Krankenschwester Pauline kennen, sowie Freddie. Alle drei tragen ein schweres Los und gerade dies sind doch die Geschichten, die uns Leser packen können oder?

Leroy wurde im Krieg so schwer verletzt, dass er eines Nachts eine folgenschwere Entscheidung trifft. Seinen Gedanken kann der Leser hauptsächlich durch dystopisch angehauchte Fieberträume verfolgen. Diese Handlungsebene wird in einem kursiv geschriebenen Part im Buch dargestellt. 

Pauline arbeitet im Krankenhaus, in dem Leroy unter starken Schmerzmitteln um sein Leben kämpft. Auch ihr Leben steht unter keinem guten Stern.
Wenn sie nicht für das Wohlergehen ihrer Patienten sorgt, umsorgt sie ihren psychisch kranken Vater. Bereits ihre Kindheit war alles andere als einfach und nicht von Geborgenheit und Liebe geprägt. 

Und dann wäre da noch Freddie, der von seiner Frau verlassen wurde und nun auf einem mächtigen Schuldenberg sitzt und sich wortwörtlich totarbeitet.
Seine Jobs macht er aus Hingabe, aber sehr schnell wird klar, dass ihm keinerlei Dank oder Anerkennung entgegengebracht wird. Er kämpft. Gegen den Schuldenberg und für seine Familie. Denn nicht nur seine Frau hat ihn verlassen, sie nahm auch seine zwei Töchter mit sich.

Schicksalsschläge und deren Umgang damit können mich immer sehr schnell für sich gewinnen. Das Buch ist zu dem vollgepackt mit Dialogen, welche das Lesen unheimlich leicht machen und man den Charakteren sehr schnell näherkommt.

Der Aufbau und die Verbindungen der Drei untereinander haben mir wirklich sehr gut gefallen. Aus diesem Grund werde ich mich nach weiteren Romanen des Autors umschauen.
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Zwei Dinge, die in meiner Bewertung einen Stern Abzug bedeuten, sind zum einen das Ende der Geschichte, welches mir zu abrupt und meiner Meinung nach so ganz ohne Gefühl auskommen muss. Und zum anderen konnte ich mich immer nur schwer in den Fieberträumen von Leroy zurechtfinden. Das liegt aber ganz einfach daran, dass dystopische Ausflüge in meiner Bücherwelt doch eher sehr selten sind und ich mich in so realitätsfremden Welten einfach nicht zurechtfinde.

Mein Fazit

Dennoch möchte ich diesen Roman in meiner Gelesen-Ära nicht missen und freue mich wieder einen interessanten Autor kennengelernt zu haben.
"Die Freien" ist ein Gesellschaftsroman, der uns drei harte Lebenslose erzählt und einen Einblick in die weniger schönen Seiten des Lebens aufzeigt.

Der Autor

Willy Vlautin (geboren 1967) ist ein amerikanischer Autor, Musiker und Songschreiber. Von 1994 bis 2016 war er Leadsänger, Gitarrist und Songschreiber der Rockband Richmond Fontaine aus Portland, Oregon. Zurzeit ist er Mitglied der Band The Delines. In Reno, Nevada geboren und aufgewachsen hat er seit Mitte der Neunziger Jahre elf Alben mit Richmond Fontaine und seit 2014 drei Alben mit The Delines aufgenommen. 
Vlautin hat sechs Romane geschrieben: „Motel Life“ (verfilmt mit mit Emile Hirsch, Dakota Fanning und Stephen Dorff in den Hauptrollen),  „Northline“, „Lean on Pete“, „Die Freien“ und „Ein feiner Typ“. Sein neuester Roman, „Nacht wird es immer“, erschien im Herbst 2021.
© Lee Posey

Weitere Bücher des Autors

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