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Freitag, 29. Juli 2022

[Rezension] Sprengstoff | Horrorroman

Titel: Sprengstoff | Autor: Stephen King als Richard Bachman
Verlag: Heyne Verlag | Seitenanzahl: 448 Seiten 
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Inhaltsangabe

Ein Kampf mit allen Mitteln
Smalltown, USA, 1973: die erste Energiekrise. Aber der neue Highway soll trotzdem gebaut werden. Und die Planierraupe nähert sich unaufhaltsam dem Haus, in dem Barton Dawes seit 20 Jahren lebt. Ist es da ein Wunder, dass Dawes alles tut, um das zu verhindern?
(Quelle: Heyne Verlag)

 

Meine Meinung


Ein eher unbekanntes Werk, welches positiv überrascht

Mittlerweile ist dieses Werk mein dritter Bachman in diesem Jahr, ich habe einen Lauf und noch nicht vor, diesen zu beenden.

Von "Sprengstoff" muss ich zugeben, habe ich noch nie wirklich etwas gehört, außer, dass zwei Blogkolleginnen im April diesen Jahres eine LR zum Buch veranstaltet haben.
Die Inhaltsangabe habe ich mir tatsächlich erst zur Genüge getan, als das Buch dann auch zum Lesen in meine Hände gefunden hat.

Wenn man an die Energiekrise im Buch denkt, könnte das Buch nicht aktueller denn je sein. Veränderungen stehen in dieser Krise an und dennoch sind die Gelder für die Verlängerung des Highways 784 genehmigt und der Ausbau geht voran.
Für Barton Dawes bedeutet diese Baustelle der Verlust zweier bedeutender Dinge in seinem Leben. Denn die Bauarbeiten bedeuten den Abriss seiner Wäscherei und seines Hauses. Er verliert also Beruf und Wohnsitz.
Wer würde an dieser Stelle nicht den Verstand verlieren oder kapitulieren?
Barton tut im Buch beides und das auf eine sehr (selbst-)zerstörerische Art und Weise.

Nach diesem dritten Buch kann ich wirklich sagen, dass Bachmans Protagonisten anders charakterisiert sind, als manch andere in den Büchern des Kings. 
Barton Dawes ist dafür ein sehr gutes Beispiel, denn nicht unbedingt sein Vorhaben, sondern er selbst, seine Gedanken, seine Vorhaben, seine Taten sind die echte Waffe.

Die Stadt bot ihm Entschädigungen an. Eine Verlagerung des Wäschereistandorts und eine finanzielle Entschädigung für sein Haus. Barton schiebt beides vor sich hin.
Eine Art Protest, der allerdings viele andere Menschen im Buch negativ zusetzt, nicht zuletzt seiner naiven Frau Mary. Wie es in den 70ern wahrscheinlich noch Gang und Gebe war, ist Mary total abhängig von Barton. Sowohl finanziell, als auch was jegliche Entscheidungen im Leben betreffen. Barton zieht sie mit in seinen Abgrund und plötzlich steht auch noch seine Ehe auf der Kippe. 

"Wenn man gegen etwas protestiert, dann doch darum, weil man etwas anderes für besser hält." 
(S. 181f.)

Barton legt sich seinen Angriffsplan nun zurückgezogen in seinem Haus zurecht.
Mit dabei, eine erhebliche Menge Alkohol, einige irrwitzige Ideen und Fred, welcher in seinem Kopf haust. Mittlerweile ist er der einzige, der noch dort wohnt. Die restliche Nachbarschaft hat sich bereits umorientiert. 

Am Buch gefallen haben mir vor allem die vielen düsteren Einblicke in die Gedankenwelt des Protagonisten. Und die vielen Fragen, die mich als Leserin begleitet haben.
Wie lange lohnt es sich gegen etwas zu protestieren?
Wann sollte man erkennen, dass man aufgeben muss?
Welche Art von Widerstand muss es sein, damit sich das Blatt eventuell doch noch wendet?

Diese Fragen gingen Barton selbst nicht durch den Kopf. Er wollte einen großen Knall, der seine Situation verändert, in welche Richtung war ihm zwischenzeitlich egal. 
Er wollte DAS nicht mit sich machen lassen.
Er wollte nicht ALLES verlieren!

Der Lesefluss war sowas von da und ich kann wieder sagen, dass es zu einem aus dem Grund war, dass ich keinerlei Hintergrundinformationen zum Story hatte und auch, dass die Geschichte zu unvorhersehbar bar. Ich wusste wirklich nicht, wie King diese Geschichte als Richard Bachman zu einem Ende bringen wird.
Das Ende hat mir gefallen, man kann beinahe sagen, es ist ein typisches Bachman-Ende.
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Für mich sind im Verlauf ein, zwei Fragen offen geblieben, die zwar den Ursprung einiger Katastrophen erklären, aber mich doch immer noch Grübeln lassen, weil ich gern ein paar mehr Infos dazu gehabt hätte.


Mein Fazit


Ich werde ja immer wieder von Kings/Bachmans unbekannten Werken überrascht und so war es auch hier. "Sprengstoff" kann mit seinem Barton Dawes' Wahnsinn und seiner Unvorhersehbarkeit glänzen und verdient auf jeden Fall mehr Beachtung.
Weitere Rezensionen zum Buch

Der Autor

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem »Edgar Allan Poe Award« den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

© Google

Folgende Bücher des Autors lese ich demnächst

Eine LR zu "BLUT" wird im September, hier auf meinem Blog stattfinden.


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