Titel: Der Junge auf dem Berg | Autor: John Boyne | Verlag: Fischer Verlag
Preis: 16,99€ (HC) | Seitenanzahl: 304 Seiten
ISBN: 978-3-7373-4062-5
Kaufen: Hier
Inhaltsangabe
Als Pierrot seine Eltern verliert, nimmt ihn seine
Tante zu sich in den deutschen Haushalt, in dem sie Dienst tut. Aber dies ist
keine gewöhnliche Zeit: Der zweite Weltkrieg steht unmittelbar bevor. Und es
ist kein gewöhnliches Haus: Es ist der Berghof – Adolf Hitlers Sommerresidenz.
Schnell gerät der Junge unter den direkten Einfluss des charismatischen Führers. Um ihm seine Treue zu beweisen, ist er zu allem bereit – auch zum Verrat.
Schnell gerät der Junge unter den direkten Einfluss des charismatischen Führers. Um ihm seine Treue zu beweisen, ist er zu allem bereit – auch zum Verrat.
(Quelle: Fischer Verlag)
Meine Meinung
Wie leicht kann man Menschen manipulieren?
Viele Leser mögen das Buch „Der junge im
gestreiften Pyjama“ kennen. Mit diesem Buch konnte der Autor John Boyne große
Erfolge erzielen. Das Thema berührt und Boyne konnte mich mit dem Buch vor
Jahren für sich gewinnen.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr,
dass er sich nochmal an das Thema 2. Weltkrieg wagt.
Wieder steht ein kleiner Junge im Mittelpunkt.
Pierrot lernen wir im Jahre 1936, im Alter von 7 Jahren
kennen.
Sein Vater deutscher Kriegsveteran, seine Mutter
französischer Herkunft.
Pierrot wächst in Frankreich auf und schließt eine
enge Freundschaft mit dem jüdischen Nachbarsjungen Anshel. Die intensive
Verbindung zwischen den beiden, kann der Autor auf wenigen Seiten sehr gut
darstellen. Da Anshel taub ich, verständigen sich die beiden mit
Gebärdensprache, was sie nur noch mehr verbindet.
Als sein Vater die Familie verlässt und seine
Mutter erkrankt und zeitnah stirbt, bleibt Pierrot nichts anderes übrig als ein
Waisenhaus. Er muss die Wohnung, seine Nachbarn und Freunde, Anshel und seinen
geliebten Hund, ja eigentlich sein ganzes bisher wundervolles Leben
zurücklassen.
Im Waisenhaus erreicht ihn dann ein unerwarteter
Brief. Die Schwester seines Vaters möchte Pierrot zu sich holen. Mit dem Zug
macht sich Pierrot auf den Weg in die bayrischen Alpen, wieder mal eine Reise
ins Ungewisse.
Der Empfang im Berghof auf dem Obersalzberg ist
alles andere als herzlich. Pierrot wird mit Regeln und Zurechtweisungen in das
Leben auf dem Berg konfrontiert.
Anfangs kann Pierrot diese Dinge überhaupt nicht
begreifen.
Wieso gibt seine Tante ihm einen neuen Namen?
Wieso darf er nie über seinen jüdischen Freund
Anshel reden?
Und vom wem spricht seine Tante als Herr und
Herrin?
In den Jahren 1937 – 1940 kehrt der Herr des
Hauses, Adolf Hitler immer öfters in seinen Berghof ein. Pierrot lernt in
kennen und als einziges Kind im Haus bekommt er ungemein viel Aufmerksamkeit
von Hitler.
Sehr schnell schaut Pierrot zu ihm auf, versucht
seine Gedankengänge nachzuvollziehen und vergisst nach und nach die
Erinnerungen an sein altes Leben in Frankreich.
„Er wusste nicht so recht, ob er so ein Mensch
werden wollte wie sie. Andererseits hatten diese Jungen vor nichts Angst gehabt
und gehörten zu einer Gruppe – genau wie auch die Musketiere, dachte er.
Pierrot mochte die Vorstellung, vor nichts Angst zu haben. Und auch die
Vorstellung, irgendwo dazuzugehören.“ (S. 180f.)
Seiner Tante wird sehr schnell klar, was sie mit
ihrer Entscheidung, ihren Neffen zu sich zu holen, angerichtet hat.
Welche Folgen wird diese Sympathie für Hitler vor
allem für Pierrot haben?
„Mir graut vor dem Gedanken, was für ein Mensch
aus ihm wird, wenn das so weitergeht.“ (S. 217)
Dieses Buch erzählt nicht nur einen Teil unserer
deutschen Geschichte, nein, es geht vor allem auf die zwischenmenschlichen
Geschehnisse auf dem Obersalzberg ein. Hier steht vor allem der Versuch
Hitlers, den unschuldigen Jungen Pierrot von seinem Gedankengut zu überzeugen
im Vordergrund. Geschickt weiß er ihn von seinen Ansichten zu überzeugen, so
dass Pierrot eine gewaltige Veränderung widerfährt.
Das Thema Manipulation ist eine sehr schwerwiegende
Problematik.
In Verbindung zu seinem Roman „Der Junge im
gestreiften Pyjama“ konzentriert er sich mit dieser Thematik nochmals auf die
Zeit des Nationalsozialismus.
Aber nicht nur Hitler war ein guter Manipulator.
Die im Buch angesprochenen Inhalte können auf sehr viele Persönlichkeiten
historischer Ereignisse angewandt werden.
____________________________________________________________
Im Vergleich zu „Der Junge im gestreiften Pyjama“
fehlt es mir in diesem Buch tatsächlich an Emotionen. Das Thema Hitler ist zum
einen eine sehr kühle Thematik, aber gerade da menschliche Beziehungen im Buch
eine große Rolle spielen, hätte der Autor in dieser Hinsicht noch mehr
herausholen können.
Des Weiteren wurden mir viele Situationen, vor
allem diese, in denen der Punkt Beeinflussung eine große Rolle spielten, zu
schnell abgehandelt. Eine Vertiefung in manche Sichtweisen hätte mir besser
gefallen.
Mein
Fazit
John Boyne hat hier wieder einen Roman
geschrieben, deren Inhalt mehrere wichtige Themen behandelt. Neben Verlusten
und Freundschaften, geht er auf eine völlige Wesensveränderung eines Kindes,
aufgrund von manipulativem Verhalten, Gesprächen und Aufmerksamkeit ein. Der Autor konnte bei
mir mit sehr treffenden Zitaten punkten.
Aber ich weiß, dass er viel intensiver mit Emotionen umgehen kann.
Ein Thema, welches zur damaligen Zeit, aber auch
heute, kein Einzelfall war.
Weitere Rezensionen zum Buch
Der Autor
John
Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch
heute lebt. Er ist der Autor von sechzehn Romanen, darunter ›Der Junge im
gestreiften Pyjama‹, der sich weltweit sechs Millionen Mal verkaufte,
zahlreiche internationale Buchpreise gewann und mit großem Erfolg verfilmt
wurde. John Boynes Romane wurden in über vierzig Sprachen übersetzt.
Weitere Bücher des Autors
2. Fazit:
Es wird Zeit nochmal "Der Junge im gestreiften Pyjama" zu lesen, da ich dies vor meiner Blogzeit gelesen habe und es (noch) keine Rezension gibt.
Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares gilt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzverordnung gelesen hast und die Speicherung deiner Daten akzeptierst.