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Sonntag, 3. Mai 2020

[Rezension] Die Frau ohne Namen | Andrea

Titel: Die Frau ohne Namen | Autorinnen: Greer Hendricks & Sarah Pekkanen
Verlag: Rowohlt Verlag Seitenanzahl:  464 Seiten 
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Inhaltsangabe
Frauen zwischen 18 und 32 für Ethik- und Moralstudie gesucht. Großzügige Vergütung. Anonymität garantiert.
Als Jess sich für die Studie anmeldet, glaubt sie, nur ein paar Fragen beantworten zu müssen, um das Geld einstecken und wieder verschwinden zu können. Doch „Testperson 52“, wie Jess nun genannt wird, erweist sich als verheißungsvolles Forschungsprojekt, die Fragen werden immer persönlicher. Jess kann kaum noch unterscheiden, was in ihrem Leben real ist oder nur eines der manipulativen Experimente von Dr. Shields. Gefangen in einem Netz aus Täuschung und Eifersucht muss Jess erkennen, dass manche Obsessionen tödlich sein können.
(Quelle: Rowohlt Verlag)


Meine Meinung

Wie stehst du zum Thema Moral und Ethik?


Dieses Buch ist mein zweites Buch des Autorinnenduos.
Nach „The Wife between Us“, welches mittlerweile in „Die Wahrheit über ihn“ umbenannt wurde, war ich gespannt, ob auch dieser zweite Roman wieder das reinste Verwirrspiel wird.

Die beiden Haupthemen im Buch, Moral und Ethik, empfinde ich als sehr spannend, daraus kann man auf jeden Fall einen spannenden Plot zaubern.
Unter den beiden Begriffen versteht aber glaub ich jeder Mensch etwas anderes.
Manche Menschen sind vorsichtig, andere gehen ein, zwei Schritte weiter oder sogar zu weit.

Unsere Hauptfigur im Buch ist die 28-jährige Jess. Für mich eine gut dargestellte und durchdachte Figur im Buch. Auch ihr Alter passt zur Thematik. Eine 20-jährige zu diesem Thema wäre bei mir einfach wieder ein No-Go gewesen.
Jess hat akute Geldnöte. Unterstützt sie doch finanziell die so wichtige Therapie ihrer kleinen Schwester. Bei einem beruflichen Termin stößt sie durch Zufall auf ihre Chance. Die Teilnahme an einer Studie.
Leicht verdientes Geld, wenn man lediglich ein paar Fragen an einem Computer beantworten muss oder?
Das denkt sich auch Jess, aber zu diesem Zeitpunkt hat sie noch keinerlei Ahnung, auf was sie sich da eingelassen hat.

Durchgeführt wird diese Studie von Professor Lydia Shields.
Eine Frau dahinter hätte ich anfangs gar nicht unbedingt erwartet, aber die Autorinnen haben auch diesen Charakter gut gekennzeichnet und ausgearbeitet.
Bei einem Autorenduo stelle ich mir immer wieder die Frage, ob hier jede für sich eine Figur erarbeitet oder ob wirklich beide zusammen am großen Ganzen arbeiten.

Was erwartet Jess unteranderem…
„Könnten Sie lügen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben? (S. 25)
„Haben Sie jemals etwas vor einem geliebten Menschen geheim gehalten, um ihn nicht aufzuregen? (S. 38)
„Sie sehen wie der Verlobte Ihrer Freundin eine Woche vor der Hochzeit eine andere Frau küsst. Sagen Sie es ihr?“ (S. 64)
„Haben Opfer das Recht, die Vergeltung selbst in die Hand zu nehmen?“ (S. 67)

Spannend gelöst ist, dass Jess nicht mit Ja oder Nein antworten soll, sondern wirklich mit einer geschriebenen, ausführlichen Antwort.
Könntet ihr alle Fragen sofort und ohne kurze Überlegung beantworten?

Das Verwirrspiel ist auf jeden Fall wieder gegeben.
Sehr schnell fragt man sich als Leser, wer hier eigentlich der Gute und der Böse ist.

Jess gerät zunehmend in einen Strudel, der zur ernst zunehmenden Gefahr wird.

Aus Zeitgründen habe ich hier auch mal ins Hörbuch bei Audible reingehört.
Gelesen wird das Buch von zwei Sprecherinnen, welche ihre Aufgabe sehr gut umgesetzt haben: Dagmar Bittner und Yara Blümel.
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Was mir hier gefehlt hat, ist der Spannungsbogen, der den Leser wirklich an die Geschichte fesselt. Es gibt eine Steigerung, aber auch diese wird eher ruhig erzählt und plätschert eher der Auflösung entgegen, als dass sie den Lesern schlagartig entgegenspringt. Aber vielleicht ist das auch so gewollt.
Auch mit dem Titel konnte ich das Buch bis zum Schluss nicht wirklich identifizieren. Ich hatte es beim Lesen immer im Hinterkopf, aber irgendwie.
Es gibt da diese Unbekannte, aber ist dies wirklich der Sinn dieser Geschichte?
Da drifteten mir die beiden Autorinnen zu sehr vom Plot ab.


Mein Fazit
Der zweite Roman der Autorinnen konnte mich gut unterhalten, aber mir fehlte es wirklich an einem gelungenen Spannungsbogen. Hier gab es mir eindeutig zu wenig Wendungen und die Themen Moral und Ethik gehen mit der Zeit in Dramen um Liebe und Eifersucht unter.
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Die Autorinnen
Greer Hendricks arbeitete über zwei Jahrzehnte als Lektorin bei Simon & Schuster. Davor erwarb sie an der Columbia University einen Master in Journalismus. Ihre Beiträge erschienen u.a. in der New York Times und bei Publishers Weekly. Greer lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Manhattan. The Wife Between Us ist ihr erster Roman.
© Bill Miles

Sarah Pekkanen ist eine internationale Bestsellerautorin und hat bereits sieben Romane veröffentlicht. Als investigative Journalistin und Autorin schrieb sie u.a. für die Washington Post und USA Today. Sie ist die Mutter von drei Söhnen und lebt außerhalb von Washington, D.C. Das Buch verkaufte sich in 30 Länder, stieg sofort an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste ein und wird von DreamWorks verfilmt.
©Bill Miles

Mein Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares gilt



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