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Sonntag, 27. November 2022

[REZENSION] The Lost | Horror | True Crime


Titel: The Lost | Autor: Jack Ketchum
Verlag: Heyne Hardcore Verlag | Seitenanzahl: 448 Seiten
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Inhaltsangabe

Ein heißer Tag. Ein Campingplatz im Wald. Zwei Frauen – Opfer für den Teenager Ray, der töten will. Er richtet ein Blutbad an, bei dem seine Freunde tatenlos zusehen. 1969, fünf Jahre später: Ray konnte nie überführt werden und ist nach wie vor auf freiem Fuß. Doch er lebt immer einen Schritt vom Abgrund entfernt, und seine Scheinwelt aus Drogen, Sex und krankhaftem Egoismus droht zusammenzubrechen. Was folgt, ist ein Ausbruch des Wahnsinns von albtraumhafter Intensität.
(Quelle: Heyne Hardcore)

 

Meine Meinung


Eine totale Überraschung

Hier darf ich euch heute eine weitere meiner unzähligen SuB-Leichen vorstellen.
Im Rahmen meiner Challenge #22für2022 durfte dieses Buch von Jack Ketchum nun endlich gelesen werden. Bei diesem Buch kann ich auch direkt sagen, wieso es mich nie wirklich gereizt hat. Es war der Titel, der mich vollkommen in eine falsche Richtung denken ließ. Warum auch immer habe ich nämlich immer an diese Überlebensserie namens "Lost" gedacht. Als ich mir nun endlich den Klappentext durchgelesen hatte und meine Augen am Ende auch noch auf die Worte "nach einer wahren Begebenheit" stießen, war ich dann doch unheimlich gespannt. Denn Leser von Jack Ketchum erinnern sich an sein Werk "EVIL", welches ebenfalls einen True Crime Fall behandelt und viele Leser, inklusive mich, nicht mehr losließ.

Um euch Lesern den Spaß nicht zu verderben, werde ich in meiner Rezension nicht verraten, um welchen Kriminalfall es sich hier handelt. Mir sagte weder der Fall, noch der Name des Täters etwas. Ich bin also ins kalte, unbekannte Wasser gesprungen und....

...fand mich im Jahr 1965 in New Jersey wieder.
Der erste Blick des Lesers fällt auf die jugendliche Clique um Ray, Jennifer und Tim.
Sehr schnell wird klar, dass es diese Dreierkonstellation in sich hat.
Ray ist ganz klar der Anführer, wird von Jennifer angehimmelt, welche wiederum der heimliche Schwarm von Tim ist. Stress scheint hier förmlich vorprogrammiert zu sein.

Ein weiterer Punkt, den der Autor sehr schnell klar stellt, ist, dass Ray ein Psychopath ist.
Ob seine Freunde das zu diesem Zeitpunkt wussten, ist fraglich.
Die Story beginnt eher unter dem Motto "mitgehangen mitgefangen".
Denn als Ray aus einer Laune heraus an einem See ein Mädchen tötet und ein weiteres schwer verletzt, fordert er von seinen Freunden stillschweigen. 

Der Fall bleibt ungelöst. 
Die Polizei verdächtigt Ray, kann ihm aber keine Beweise vorlegen.
So psychopathisch diese Figur in diesem Buch auch dargestellt wird, Jack Ketchum sprach ihm ebenso einen gewissen Grad an Intelligenz zu.

Als nach vier Jahren allerdings das schwer verletzte Mädchen, welches bis dato im Koma lag, ebenso verstirbt, bekommt der Fall wieder Beachtung. Der Tatverdacht ist immer noch der gleiche und zwei Polizisten setzten nochmal alles daran, Ray für seine hirnlose Tat zu bestrafen. 

Jack Ketchum konnte mich in diesem Buch wieder mit kurzen, knackigen Kapiteln überzeugen. Ich mag seinen Stil unheimlich gern. Ein weiterer Punkt, der mir besonders hier sehr gut gefallen hat, ist, dass wir neben den drei Freunden auch eine Vielzahl anderer Figuren sehr gut kennen lernen. Und mit dieser Aussage meine ich wirklich, dass der Autor mir die verschiedensten Charaktere im Buch auf eine sehr intensive Art näher gebracht hat. Er geht sowohl auf ihre Persönlichkeit, wie auch ihre Denk- und Handlungsweisen ein und er erklärt natürlich immer genaustens, wie die Person mit dem Fall im Zusammenhang steht. Aber das Highlight hinsichtlich der Personendarstellung bleibt Ray Pye. Natürlich hatte der Autor eine menschliche Vorgabe, dennoch hat er so viele Merkmale, wie seine manipulative, gewalttätige und arrogante Art einfach perfekt in die Figur Ray und insgesamt in die Geschichte um "The Lost" eingearbeitet.

Als Leserin fand ich die Ermittlungen sehr spannend zu beobachten, da man einfach zu hundert Prozent weiß, wer der Täter ist und wie er die Tat begannen hat und zum anderen sehr gespannt mitverfolgt, wie die Polizisten ihm dennoch versuchen auf die Spur zu kommen. Dass bei den Ermittlungen nicht alles mit rechten Mitteln zugeht, kann man sich vorstellen. 

Bücher bekommen von mir die Bestbewertung, wenn ich fest davon ausgehe, dass mir die Geschichte mit ein, zwei, eventuell auch drei besonderen Vorkommnissen oder Geschehnissen in Erinnerung bleiben wird. Und bei diesem Buch gehe ich fest davon aus, dass diese kaltblütige Tat am Anfang, diese manipulative Freundschaft und die verzweifelte Suche nach Beweisen im Kopf bleiben werden.

Natürlich wäre ich kein echtes True Crime Fangirl, wenn ich mich im Nachhinein nicht mit dem wahren Fall beschäftigt hätte. Allein als ich das Bild des Täters gesehen habe, lief mir ein Schauer über den Rücken. Jack Ketchum hat Ray genauso so in meinen Kopf projiziert. 

Für alle Interessierten
Das Buch wurde unter dem Titel "Jack Ketchum's The Lost - Teenage Serial Killer" im Jahr 2006 verfilmt.
In Deutschland erschien er 2009 gleich auf DVD und im Jahr 2013 gab es eine Wiederveröffentlichung unter dem Titel "Killing Apocalypse".
Eine der DVD's wird glaub ich zeitnah bei mir einziehen.
Derzeit läuft es sehr gut, dass ich mir Buchverfilmungen ohne riesige Zeitspannen zum gelesenen Buch anschaue.

Mein Fazit

Für mich war "The Lost" eine echte Überraschung und wieder mal ein Buch, welches völlig zu unrecht so lange Zeit ungelesen in meinem Regal gestanden hat.
Ich mochte die Darstellung der vielen Figuren, welche an der Geschichte beteiligt waren, sowie Ketchum's Stil und das Wissen darum, dass ich mich hier in einen echten Kriminalfall einlese. 
Für mich ist "The Lost" ein Werk des Autors, welches absolut mehr Beachtung bekommen sollte. Zwar nicht so brutal und schockierend, wie "EVIL" ist, dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Der Autor

Jack Ketchum ist das Pseudonym des ehemaligen Schauspielers, Lehrers, Literaturagenten und Holzverkäufers Dallas Mayr. Seine Horrorromane zählen in den USA unter Kennern neben den Werken von Stephen King oder Clive Barker zu den absoluten Meisterwerken des Genres und wurden mehrfach ausgezeichnet.
© Google

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6 Kommentare:

  1. Hallo Andrea!
    Eine spannende Rezension. Ich habe bisher noch nie etwas von Jack Ketchum gelesen, da ich nicht sicher bin, ob es das Richtige für mich ist. Ich liebe Krimis und Thriller und lese auch Chris Carter, der ja auch nichts für Zartbesaitete ist ;-) Vielleicht teste ich ich Ketchum mal mit diesem Buch.
    LG, Silke

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    1. Hallo Silke,
      ich kann seit Tagen nicht am Handy kommentieren, nun sitze ich endlich mal wieder am Laptop. Jack Ketchum ist Geschmackssache, aber gerade Wahre Begebenheiten finde ich von ihm echt gut umgesetzt. Auch wenn es brutal ist. Mir geht dann beim Lesen immer durch den Kopf, dass sich der Autor diese Szenen nicht ausgedacht hat, sondern diese wirklich so auf dieser Welt geschehen sind. Fesselt mich ungemein. EVIL ist da solch Beispiel, dieses Buch hat wohl jeden Leser fasziniert, wie schockiert und wird immer mein Highlight von Autor und auch allgemein bleiben.

      Aber mit "The Lost" machst du auf jeden Fall überhaupt nichts falsch. Er charakterisiert hier wunderbar den Charakter von Ray und es ist bei weitem nicht so "brutal", wie EVIL.

      Liebe Grüße,
      Andrea

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  2. Hallo Andrea,

    du klingst so begeistert, jetzt habe ich es mal auf die Merkliste gesetzt.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Hi Nicole,
      super!!! Ich überlege gerade, ob du schon viel von Ketchum gelesen hast.
      Aber dieses Buch könnte dir zu sagen und ist ein guter Ketchumeinstieg^^

      Liebe Grüße,
      Andrea

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    2. Hallo Andrea,

      doch, doch. Von Ketchum habe ich schon einiges gelesen: "Evil", "Jagdtripp" und "Scar". Das Buch ist jedenfalls notiert. Schauen wir mal, ob und wann es etwas wird.

      Liebe Grüße
      Nicole

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    3. Stimmt, "Jagdtrieb" haben wir sogar gemeinsam gelesen. Ich Dussel^^

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