[HÖREINDRUCK] Kinderklinik Weißensee | Band 1 | Historikroman

Titel: Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder

Autorin: Antonia Blum | Verlag: Hörbuch Hamburg

Hördauer: 14 Stunden und 3 Minuten (ungekürzt)

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Reihe: Band 1/4

Gelesen von: Karoline Mask von Oppen

Inhaltsangabe

Das erste Kinderkrankenhaus Berlins und zwei junge Frauen, die sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten kümmern
Berlin 1911: Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen. 

(Quelle: Ullsteinbuchverlage)

 

Meine Meinung

 Endlich habe ich zu dieser Reihe gegriffen

In den Anfängen des 20. Jahrhunderts lese ich immer sehr gern, zu dem arbeite ich als Therapeutin und bin medizinisch sehr interessiert. 

Zu guter Letzt bin ich im Januar 2022 Mama geworden und nun war es endlich Zeit zu dieser Reihe um die Kinderklinik Weißensee zu greifen.

Am Ende des Buches erfährt man, dass die Autorin nach einem Besuch der Ruine der Kinderklinik von dieser magisch in ihren Bann gezogen wurde und nach und nach spielten sich verschiedene Szenarien in ihrem Kopf ab, welche eventuell hier geschehen sind.

Es war eine spannende Zeit, das Fachgebiet der Kinderheilkunde recht neu und gemeinsam mit den Geschwistern Marlene und Emma nimmt Antonia Blum uns Hörer bzw. Leser an die Hand und nimmt uns mit in die Anfänge des ersten Kinderkrankenhauses in Berlin. Auch mir hat sich erst in meinem nachträglichen Recherchelesen der Name des heutigen Stadtteils von Berlin ergeben. Bemerkenswert, dass man noch einen Blick auf diese Gebäude werfen kann, auch wenn sie dem Verfall kurz bevor stehen. Es ist ein Teil der Berliner Krankenhausgeschichte und dieser Reihenauftakt macht neugierig auf mehr.

Im Juli 1898 feiert die kleine Marlene gemeinsam mit ihrer Mutter Elisabeth und ihrer kleinen Schwester Emma ihren sechsten Geburtstag. Ihr besonderer Tag könnte nicht schöner sein, doch plötzlich ändert sich die Stimmung und der Tag nimmt eine schreckliche Wendung...

Dreizehn Jahre später haben Marlene und ihre Schwester die Ehre als Elevinnen, was ein anderer Begriff für Lehrling oder Schülerin ist, an der neueröffneten und ersten kommunalen Kinderklinik Preußens eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester zu absolvieren. Von Anfang an stoßen sie auf kleine Hürden und zu einem gewissen Grad auch auf Ablehnung, denn beide sind die einzigen Elevinnen, die nicht aus besserem Hause stammen.

Gleich zu Beginn ihrer Ausbildungszeit spürt man den Wissensdurst der älteren Schwester Marlene und ebenso das noch etwas ängstliche Verhalten von Emma.

Natürlich darf es bei zwei jungen Frauen in der Geschichte auch nicht an Schwärmereien fehlen. Marlene fühlt sich sehr schnell zu einem jungen Arzt hingezogen und durch Gespräche mit ihm, entdeckt sie ihr Interesse für die Medizin.

 Die Zeit und gewisse Umstände führen dazu, dass die Schwestern im Verlauf ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in Streit geraten. Der Kontakt minimiert sich auf das Nötigste und vor allem als die Prüfungszeit bevorsteht, spürt man, dass diese Einheit nicht hätte brechen dürfen. Gemeinsam mit Marlene und Emma, aber auch an der Seite der behandelnden Ärzte und Mitelevinnen stößt man als Hörer oder Leser natürlich auch auf emotionale und bewegende Kinderschicksale. Denn diese gehören hier einfach dazu und ich habe den Klinkaspekt sehr gern verfolgt.

Ob die zwei Schwestern wieder zusammenfinden, welche weiteren Geheimnisse sich um die zwei Frauen ranken und ob beide die Ausbildung in der Kinderklinik bestehen?

All dies erfährt man am Ende der Geschichte und ich bin bereits sehr gespannt, wie die Reihe um die Kinderklinik von Antonia Blum fortgesetzt wird.

Ich werde weiterhin beim Medium Hörbuch bleiben, weil ich das Abtauchen in die Geschichte auf diese Art sehr angenehm fand.

FOTOREIHE Damals - Heute

Für mich ist dies wieder ein Zeichen bzw. ein Beweis dafür, dass so viel Schönes einfach nur verfällt. Bis kurz vor der Jahrtausendwende war das Kinderkrankenhaus in Betrieb, hatte also sogar die Wende "überlebt", aber dann war es plötzlich zu historisch, zu aufwendig zu renovieren und für mich die schlimmste Aussage: ein reines Kinderkrankenhaus wird nicht mehr benötigt. Nun, 23 Jahre später kann ich darüber nur mit einem gesenkten Blick den Kopf schütteln.

Fazit

Eine Geschichte zweier Schwestern, die irgendwann nur schwer mit, aber auch nicht ganz ohne einander können. Es war ein interessanter Einblick in die Aufgaben einer Elevin in der ersten Kinderklinks Berlins und ich freue mich schon auf die Folgebände.

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Die Autorin

Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.

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