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Sonntag, 17. Mai 2020

[Rezension] Boy's Life | Andrea

Titel: Boy's Life | Autor: Robert Mccammon
Verlag: Luzifer Verlag | Seitenanzahl: 582 Seiten 
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Inhaltsangabe
Es ist 1964 in dem kleinen idyllischen Städtchen Zephyr, wo die Bewohner entweder in der Papierfabrik am Tecumseh River oder in dem örtlichen Milch­betrieb arbeiten. Es ist ein einfaches Leben, aber doch voller Wunder für den zwölfjährigen Cory Mackenson.
Eines Morgens werden er und sein Vater Zeuge, wie ein Auto vor ihnen von der Straße abkommt und in einem See versinkt. Am Steuer aber befand sich ein nackter, geschundener Körper, mit Handschellen an das Lenkrad gefesselt. Mit der Zeit vergessen oder verdrängen die Bewohner des Ortes den seltsamen Vorfall, doch Cory und sein Vater wollen dem Geheimnis auf die Spur kommen. Ihre Suche führt sie in eine Welt, wo Unschuld und Bosheit aufeinanderprallen und Magie und Fantasie mit der Realität zu verschmelzen scheinen…
(Quelle: Luzifer Verlag) 

Meine Meinung

Ein wahres Meisterwerk


Folge mir nach Zephyr und du willst nie wieder gehen.
Als ich die ersten Seiten las, konnte ich diesen Unfall, welcher zunächst nicht allzu ungewöhnlich erschien, verfolgen. Erst als Cory’s Vater in den See sprang, um den Fahrer zu retten, offenbarte sich das Böse. Cory’s Vater Tom wird diesen Anblick nicht vergessen können und auch Cory macht am See eine unheimliche Entdeckung.

Nach dieser Szene war ich mir ganz sicher, dass der Autor die Geschichte um diesen mysteriösen Unfall erzählen wird. Und dann kam alles ganz anders.
Robert McCammon erzählt uns von Zephyr und seinen Bewohnern und erschafft eine Atmosphäre, die greifbar und auch spürbar ist.

Cory und seine drei besten Freunde Ben, Davy Ray und Johnny lassen an eine Gruppe von vier Jungs aus einem Stephen King Roman erinnern und dennoch erzählen sie ihre ganz eigene Geschichte. Mit diesen Jungs erleben wir alle vier Jahreszeiten des Jahres 1964. Vor allem der sorglose Sommer hat mich so freudig zurückgelassen. Die Jungs stehen vor den Sommerferien und erleben so viel.
Und ganz besonders nah gingen mir ihre Erfahrungen, welche Kinder zur heutigen Zeit einfach nicht mehr machen. Das einfache Losradeln auf dem Rad. Das sorglose Spielen mit der eigenen Fantasie. Typische Raufereien unter Jungs.
Es war herrlich und so berührend.
Und die Freunde kommen in der Geschichte zu sehr vielen Erkenntnissen.
Für mich die wichtigste darunter ist Folgende:

„Ich hatte mich immer gefragt, was Reverend Lovoy meinte, wenn er von Akzeptanz redete. Jetzt begriff ich. Es bedeutete, etwas aufgeben zu können, dessen Verlust einem das Herz brach, und damit zufrieden zu sein.“ 
(S. 343)

Neben den Erlebnissen um Cory und seine Freunde wird man als Leser auch mit dem Bösen konfrontiert. Neben dem Unfall stoßen wir auf die Branlin-Brüder, welche immer auf Ärger aus sind oder auch die Dämonin, welche mir besonders lustige und eklige Augenblicke bescheren konnte.

Und um der Geschichte noch eine Prise Phantastik mitzugeben, baut der Autor Old Moses oder auch Midnight Mona in die Geschichte ein. Ich habe wirklich jedes einzelne Wort inhaliert und geliebt.

Robert McCammon ist für mich kein unbekannter Autor, dennoch hat mich diese Geschichte aus dem Jahr 1983 so sehr in seinen Bann gezogen, wie kein anderes Buch seit langer Zeit.

Egal wo ich anfange, ich kann hier alles nur in höchsten Tönen loben.
Den Aufbau, den Schreibstil, vor allem die Figurendarstellung und das ganze Drumherum. Zwischenzeitlich rutscht der anfängliche Autounfall so sehr in den Hintergrund, weil man als Leser mit so vielen anderen Sachen konfrontiert wird, dass er fast in Vergessenheit gerät. Aber Robert McCammon erschafft hier ein großes Ganzes, so dass auch dieser Punkt zu einem fulminanten Ende führt.


Mein Fazit
Für mich eine der schwierigsten Rezensionen in letzter Zeit.
Wenn ich ehrlich bin, könnte ich euch über dieses Buch mindestens vier weitere A4 Seiten schreiben. Kaum zu glauben, dass diese ganzen Erlebnisse auf nicht mal 600 Seiten erzählt wurde. Eine wahre Kunst. Und auch wenn wir erst Mai haben, stellt „Boy’s Life“ jetzt schon mein JAHRESHIGHLIGHT dar.
Mal schauen, ob das noch getoppt werden kann.
Ich glaube, es wird unheimlich schwer für noch folgende Bücher.
Ein Lese-Muss für alle, die auf der Suche nach einer ganz besonderen Geschichte sind.
Weitere Rezensionen zum Buch
  
Der Autor
Robert McCammon ist der Autor der New York Times Bestseller Boy’s Life und Gone South, sowie zahlreicher anderer von Kritikern hochgelobter Romane. Mehrere Millionen Exemplare seiner Bücher wurden verkauft. Robert McCammon ist für sein Lebenswerk mit dem Bram Stoker Lifetime Achievement Award ausgezeichnet worden und hat außerdem den Grand Master Award der World Horror Convention und den World Fantasy Award erhalten.
Er lebt in Alabama.
© Google


Weitere Bücher des Autors
(Die Matthew Corbett Reihe)

Band 6 der Reihe erscheint übrigens am 30. September 2020.

2 Kommentare:

  1. Bitte verzeih, dass ich erst heute dazu komme, deine Rezi zu lesen, Andrea.
    Ich musste zunächst meine Gedanken einfangen und das hat etwas gedauert.

    Jetzt aber: es war eine tolle Leserunde und ein absolutes Lesehighlight.
    Eine ganz besondere Geschichte - da kann ich dir nur zustimmen.

    Ich habe deine Rezi bei mir verlinkt. Hoffe, dies ist okay für dich?!

    Sei mir ganz lieb gegrüßt, Hibi

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  2. Schönen guten Morgen!

    Eure Begeisterung hat mich definitiv mitgerissen und Boy´s Life ist jetzt auch bei mir eingezogen und wird auch (hoffentlich) im Juni gelesen! :D Das war bestimmt eine tolle Leserunde, schade dass ich es zeitlich nie so hinbekomme, mal mit euch mitzulesen ...

    Dafür hab ich heute direkt alle drei Rezensionen von euch zu dem Buch in meiner Stöberrunde verlinkt! Ich bin mega gespannt auf das Buch!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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