Dienstag, 1. August 2023

[REZENSION] American Sniper | Autobiografie

 

 Titel: American Sniper | Autor: Chris Kyle
Verlag: riva Verlag | Seitenanzahl: 416 Seiten 
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Inhaltsangabe

In dieser eindringlichen Autobiografie erzählt der geborene Texaner, der 2013 erschossen wurde, die Geschichte seiner außergewöhnlichen Karriere. Nach dem 11. September 2001 wurde er im Kampf gegen den Terror an die Front geschickt und fand seine Berufung als Scharfschütze. Hart und ehrlich spricht Kyle über die Schattenseiten des Krieges und das brutale Handwerk des Tötens.
(Quelle: riva Verlag)


Meine Meinung


Nach etlichen Jahren endlich gelesen


Mit diesem Buch habe ich einen förmlichen Fluch durchlaufen.
Denn ich habe weiterhin die Angewohnheit, erst eine Buchvorlage und anschließend den Film zu gucken. Da mein Mann und ich sehr viele Filme in diese Richtung schauen, wurde uns der Film x Mal auf sämtlichen Plattformen vorgeschlagen und sogar mein Mann konnte nach einiger Zeit von allein "ach, den willst du ja erst lesen" sagen^^
Der Arme, nun habe ich es gelesen und wir haben auch bereits gestern die Verfilmung dieser Autobiografie geschaut.

Ob es nun wirklich dieses Buch war, dass wirklich einige Jahre auf meinem SuB geschlummert hat, welches mich zurück zum Lesen gebracht hat, ist fraglich.
Auf jeden Fall habe ich die letzten Tage jede freie Minute genutzt, um die Seiten Stück für Stück einzusaugen. Auf jeden Fall hat "American Sniper" mir wieder gezeigt, dass ich Autobiografien unheimlich mag und wenn sich diese mit der Thematik Krieg befassen, noch um einiges mehr. Im unteren Bereich könnt ihr einen Blick auf fünf Bücher werfen, welche wegen diesem Buch frisch auf meiner Wunschliste gelandet sind.

Als Leser landet man hier nicht gleich im Kriegsgeschehen, sondern der Autor geht vorab auf seine Kindheit und Jugendjahre ein. Spannend, da er eindeutig andere Interessen hegte und ihn letztendlich sein Patriotismus zum Militär gehen ließ.
Chris Kyle war ein NAVY SEAL. Diese Bezeichnung haben wir alle mit Sicherheit schon einmal gehört, aber was genau es wirklich heißt und wie die Ausbildung zu einem SEAL von Statten geht, hat mir erst dieses Buch aufgezeigt.
"SEAL steht für "SEa, Air, Land" (S. 12)
Das heißt, SEAL's können überall eingesetzt werden. Chris Kyle selbst, hat die Ausbildung zwar im gesamten absolviert, wusste, aber, dass es weder fürs Wasser, noch für die Luft geeignet war. Er wollte sein Land auf dem Boden verteidigen.

"Ich hatte fast drei Jahre damit zugebracht, mich zum Krieger ausbilden zu lassen, und ich war bereit für diesen Einsatz - so bereit man eben für einen Krieg sein kann." (S. 12)
Im März 2003 startete die "Operation Iraqi Freedom".
Der Krieg im Irak ist vielen ein Begriff, ich habe ihn hier erstmalig richtig intensiv erlebt.
2003 war ich vierzehn Jahre alt und hatte ganz andere Interessen, als Krieg am anderen Ende der Welt. Den 11. September 2001 haben wir in der 5. Klasse in der Schule verfolgt. 
In diesem Alter ist man geschockt, aber richtig greifen konnte ich diesen Tag damals nicht.
Dieses Buch hat mir so einige Hintergrundinformationen über die Einnahme von Bagdad oder die Schlachten von Falludscha, Ramadi oder Sadr City geliefert, mit diesen ich nun ganz anders umgehen und arbeiten kann.

Wie der Titel verrät, ließ sich Chris Kyle zum Sniper, auf deutsch Scharfschützen ausbilden. Gestern beim Film schauen, ist mir als Therapeutin sofort ins Auge gefallen, wie physisch anstrengend dieser Job ist. Man stelle sich die Haltung, die Konzentration, die Sehleistung und Feinjustierung der Waffe vor. 

"Man übt diese Dinge immer und immer wieder ein, bis sich das Verständnis dafür nicht nur im Gehirn festgesetzt hat, sondern auch im sogenannten Muskelgedächtnis der Arme, Hände und Finger." (S. 120)

Zum Familienstand des Autors ist zu sagen, dass er verheiratet war und sowohl einen Sohn, als auch eine Tochter hatte. Im Buch findet man in einigen Kapiteln Einschübe seiner Ehefrau Taya, die sehr emotional und eindringlich schildert, wie sich ihr Ehemann über die Jahre und über die vier Einsätze im Irak verändert hat.
"Mit der Zeit wurde ihm seine Arbeit immer wichtiger. Er brauchte mich nicht, um eine Familie zu haben - dafür hatte er seine Kameraden." (S. 329)
Hier kam mir tatsächlich kurz der Gedanke, dass SEAL's keine Familienmenschen sind bzw. sein sollten. Aber das ist von außen immer leichter gesagt, als getan.

Authentisch, schockierend, spannungsgeladen und förmlich erdrückend waren die Schilderungen im Kriegseinsatz alle Male. Gerade die Durchsuchungen der Häuser, mit der völligen Ungewissheit, was den Soldaten hinter diesen Türen erwartet, puh.
Am emotionalsten waren natürlich die Verluste unter den Kameraden. 
Was das mit einem macht, wird man nur nachvollziehen können, wenn man diese Zeit selbst erlebt. Das ist meine Meinung und der Autor bringt es mit dem nachfolgenden Auszug genau auf den Punkt.

"Man erinnert sich nicht an die Menschen, die man gerettet hat. Sondern an diejenigen, die man nicht retten konnte. Sie sind es, die einen nicht mehr loslassen. Es sind ihre Gesichter, die einen ein Leben lang verfolgen." (S. 375)

Wie das Leben des Chris Kyle endete, da fehlen mir bis heute die Worte.


Mein Fazit


Die Autobiografie eines jungen Mannes, der für sein Land Amerika bereit war in den Kampf zu ziehen. In diesen Jahren als NAVY SEAL entfernte er sich von seiner Familie, seinen Freunden und auch von sich selbst. 
Krieg gibt es nicht nur in Ländern. 
Krieg bleibt im Kopf und auch im Herzen.
Für mich ein Allrounder, der sowohl die vielen Seiten eines Soldatenlebens, wie auch die schrecklichen Szenen vor Ort, im Irakkrieg darstellt.
Leseempfehlung und auch die Verfilmung wurde sehr gut umgesetzt.

Der Autor

Chris Kyle leitete das Seal Team 3 der US Navy und leistete vier Langzeiteinsätze im Irakkrieg 2003. Für seinen Heldenmut wurde er mit zwei Silver Stars, fünf Bronze Stars und drei Verdienstmedaillen der US Navy und des US Marine Corps ausgezeichnet. Nach dem Ende seiner aktiven Zeit wurde er Chefausbilder für Scharfschützen bei der US Navy und verfasste für diese das erste wegweisende Handbuch.
© Wikipedia

Weitere Bücher, die nun auf meiner Wunschliste stehen
Wie man sieht, hat der riva Verlag hier einiges zu bieten!
("Lone Survivor" kenne ich übrigens tatsächlich schon als Film, da habe ich damals anscheinend nicht aufgepasst und mein Mann hatte Glück, dass wir den geguckt haben^^)

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