Titel: Halloween | Autor: Stewart O'Nan
Verlag: Rowohlt Verlag | Seitenanzahl: 256 Seiten
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Inhaltsangabe
Halloween, Tag der lebenden Leichen. Die Geister dreier toter Teenager kehren aus dem Zwischenreich zurück nach Connecticut. Vor einem Jahr sind sie hier bei einem Unfall auf dem Highway gestorben. Nun sehen sie nach den Freunden, die überlebten: Kyle, entstellt und debil, und Tim, unverletzt, aber innerlich „längst tot“. Sie merken, dass Tim etwas Schreckliches vorhat.
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung
Von diesem Buch haben wir alle etwas anderes erwartet
Aber nichtsdestotrotz konnte es mich abholen und unterhalten.
Es sollte unsere Halloween-Leserunde werden, war es letztendlich auch, aber mit einem deutlich weniger gruseligem Inhalt, wie gedacht. Stewart O'Nan erschuf mit diesem Werk eher einen dramatischen Roman, als eine gruselige Schauergeschichte.
Aber in unserer Leserunde haben wir sehr schnell festgestellt, dass Roman auf dem Buch steht. Also, wer lesen kann usw...^^
Zu allererst kann ich sagen, dass ich immer wieder feststelle, wie sehr mich Bücher fesseln, die Freundschaften behandeln. Hier ist es eine Fünfertruppe, bestehend aus vier Jungs und einem Mädchen. Ein schrecklicher Verkehrsunfall reißt drei dieser Jugendlichen aus ihrem Leben und lässt die anderen beiden, mehr tot, als lebendig zurück.
Kyle hat sowohl physische, wie auch psychische Spätfolgen zu tragen bzw. hat seine Familie und sein Umfeld diese zu tragen. Kyle's Verletzungen waren so schwer, dass er vierundzwanzig Stunden am Tag auf die Unterstützung seiner Angehörigen angewiesen ist. Vor allem die Gedanken und Handlungsweisen seiner Mutter bringt uns der Autor sehr nahe und dabei ist er schonungslos ehrlich, was mir sehr gefiel.
Es gibt Themen, die kann man einfach nicht beschönigen.
Tim ist physisch unverletzt, er wirkt aber das gesamte Buch hinweg innerlich ausgebrannt, förmlich tot. Ich konnte seine Gedanken und sein sehr stilles Verhalten sehr gut nachvollziehen. Ein Schicksalsschlag, den man wirklich niemandem wünscht.
Mit diesen zwei Überlebenden zeigt O'Nan auf, wie unterschiedlich ein Leben "danach" ist. Die drei verstorbenen Jugendlichen, welche in der Halloweennacht zurück in ihre Heimatstadt kehren, beobachten ihre Freunde und deren Umfeld äußert genau, ahnen Böses und können dennoch nichts tun. Anfänglich hatte ich mit deren Gedankeneinwürfen so meine Probleme, aber im Endeffekt hat der Autor diese Sache gut gemacht. Ich mochte, dass man auch ihre Gedanken im Zusammenhang mit den Geschehnissen erfahren hat.
Eine Figur, die mich und auch die anderen Teilnehmer der Leserunde bis zum Ende etwas ratlos ließ, war der Cop Brook. Auch er erschien in seinen Szenen immer sehr geplagt, aufgewühlt und zerstört. Nur konnten wir bis zu den letzten Seiten seine Beteiligung an dieser ganzen Geschichte nicht wirklich erahnen.
Dieser Part um Brook, sowie Tim's Gemütszustand waren für mich die beiden Dinge, die mich das Buch nicht weit weglegen lassen haben. Ich wollte wissen, was passiert bzw. wie die eigentlich sehr traurige Geschichte ausgehen wird.
Das Ende war für mich zufriedenstellend.
Ob der Autor mit dieser Geschichte wirklich so eine bedrückende Atmosphäre erschaffen wollte, weiß ich nicht, aber bei mir hat es gewirkt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Geschichte auch an jedem x-beliebigem anderen Tag im Jahr hätte spielen können. Aber aufgrund der drei jugendlichen Geister, welche in der Nacht ihres Todes zurückkehren, kann man dennoch nachvollziehen, wieso sich der Autor gerade für diese Nacht entschieden hat.
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Für alle echten Halloween- und Gruselfans ist dennoch sowohl das Cover, als auch der Titel irreführend. Wer diese Rezension liest, ist also gewarnt, dass es sich hier um eine dramatische Geschichte handelt, welche lediglich am Halloweentag spielt.
Mein Fazit
Für mich gehört Stewart O'Nan dennoch zu einer interessanten Neuentdeckung in diesem Jahr. Ich fand seinen Schreibstil sehr speziell, dennoch konnte ich mich in seinen Worten sehr gut verlieren. In nächster Zeit werdet ihr diesem Autor hier noch des Öfteren begegnen, denn ich habe bereits das nächste Buch in der Hand und es sind weitere Bücher auf dem Weg zu mir.
Für Leser, die auf der Suche nach einem fesselnden Roman sind, der mit vielen Alltagsproblemen und unvorhersehbaren Entscheidungen auftritt, ist hier richtig.
(weitere folgen)
Der Autor
Stewart O′Nan wurde 1961 in Pittsburgh/Pennsylvania geboren und wuchs in Boston auf. Bevor er Schriftsteller wurde, arbeitete er als Flugzeugingenieur und studierte an der Cornell University Literaturwissenschaft. Für seinen Erstlingsroman «Engel im Schnee» erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis. Er veröffentlichte zahlreiche von der Kritik gefeierte Romane, darunter «Emily, allein» und «Die Chance», und eroberte sich eine große Leserschaft. Stewart O′Nan lebt in Pittsburgh.
Hi Andrea!
AntwortenLöschenWir waren ja alle ähnlich überrascht und ich muss zugeben, dass es mich nicht so packen konnte. Ich fand es nicht schlecht und gerade die Offenheit zu bestimmten Themen fand ich super umgesetzt. Aber ich hab keinen Zugang gefunden, weder zu einem der fünf Freunde, noch zum Cop oder zur Mutter. Das blieb alles für mich einfach irgendwie auf Abstand; so tragisch die ganze Geschichte war...
Meine Rezension kommt nächsten Sonntag ;)
Liebste Grüße und einen schönen Tag noch!
Aleshanee
Hi Aleshanee,
Löschenmanchmal ist das so. Das ist ja gar nicht schlimm.
Ich habe heute morgen meinen zweiten O'Nan beendet und freue mich Ende Dezember auf den dritten^^
Freu mich auf deine Rezension :)
Genieße den Abend.
Andrea
Na dann bin ich gespannt welcher es war und wie deine Rezension ausfällt :)
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