Die Fortsetzung von "Der Talisman" konnte mich tatsächlich besser unterhalten
Manchmal brauch man diesen gewissen Anstupser, um endlich zu einem bestimmten Buch zu greifen. Im vergangenen Jahr habe ich das Werk "Der Talisman" von Stephen King gehört. Da "Das schwarze Haus" auf dieser Story aufbaut, hat es nun so lang gedauert, bis ich endlich die Motivation zu der Fortsetzung fand. Schuld bzw. Segen hat Aleshanee vom Blog Weltenwanderer. Ich habe gesehen, dass sie es im April lesen mag und prompt haben wir uns zu einem kleinen Austausch verabredet.
Im realen Leben liegt ungefähr ein Jahr dazwischen, in der Buchwelt sind es zwanzig Jahre. Der kleine Jack Sawyer ist nun ein erwachsender, aber gezeichneter Mann.
Aber zu ihm später mehr, denn auch im Buch muss man sich als Leser ein klein wenig auf das erneute Zusammentreffen mit Jack gedulden.
Das Autoren-Duo King und Straub lassen den Leser zu Beginn des Buches in Form eines Adlers über bzw. in die Geschichte fliegen. In der Vogelperspektive gleiten wir mit den Lüften über die Kleinstadt French Landing in Wisconsin und machen die Bekanntschaft mit einer Vielzahl von Anwohnern und Figuren, die in dem Buch eine Rolle spielen.
Wir landen im Fenster der ortsansässigen Polizeistation und spüren den Ärger und die Angst, die in der Luft liegen. In French Landing treibt sich ein Serienkiller herum und bisher scheint die Polizei machtlos zu sein. Zwei tote Kinder wurden bereits aufgefunden, ein weiteres wird vermisst. Der Täter trägt den Namen: Fisherman.
Im Verlauf wird schnell klar, dass dieser Name auf Albert Fish zurückzuführen ist, einigen mag er vielleicht bekannt sein.
Eltern haben Angst um ihre Kinder, es bilden sich Gruppen, welche die Jagd nach dem Fisherman allein aufnehmen wollen und wir haben das schwarze Haus, über dem wir zu Beginn nur kurz hinweg fliegen und welches erst sehr viel später eine Rolle im Buch einnimmt.
Jack Sawyer, auch Hollywood genannt, weil er zuletzt in LA als erfolgreicher Cop arbeitete, kommt ins Spiel, als der leitende Polizist in French Landing seine Hilfe am nötigsten brauch. Nach einem hin und her, erkennt Jack, dass dieser Fall anders und besonders ist. Er beteiligt sich an diesem Fall und ahnt nicht, wie groß die Zusammenhänge mit seiner Vergangenheit sind.
In der Fülle an Figuren, ist für mich der Charakter Henry, welcher die Rollen verschiedener Radiosprecher einnimmt, sehr positiv heraus gestochen. Ich mochte seinen Charme, Witz und seinen Intellekt. Aber auch einige andere Figuren zaubern den Leser ein kleines Lächeln auf die Lippen, so zum Beispiel Speedy Parker, welcher den Lesern bereits aus "Der Talisman" bekannt sein sollte.
"Du machst dich jetzt ran, verstanden? Du hörst auf, zu jammern und zu winseln und zu zögern. Du hebst deinen Mumm dort auf, wo du ihn liegen gelassen hast, und machst dich an die Arbeit."
(S. 262)
Aber es gibt auch einen Charakter, der mir im Nachhinein noch einen Schauer über den Rücken jagt und das soll was heißen. Mit dem Seniorenheimbewohner Charles Burnside haben King und Straub einen Charakter erschaffen, der mich an die Seiten gefesselt hat und andererseits kurz davor war, mir Albträume zu bescheren.
Jack Sawyer hat auch zwanzig Jahre nach seinen Ausflug in die Territorien wieder eine Aufgabe und natürlich kehrt man als Leser auch zurück in diese Anderwelt.
Auch in diesem Buch spielt ein kleiner Junge eine Rolle, die zum Ende hin leider etwas an Bedeutung verlor, da die Autoren gefühlt die Story auf einmal zu schnell beenden wollten.
Ich habe beim Lesen wieder bemerkt, dass ich mich mit realen Welten und erwachsenden Figuren deutlich wohler fühle, so kommt es auch, dass mir der Folgeband besser gefallen hat.
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Das schwarze Haus selbst kommt leider erst sehr spät in die Geschichte.
Im Buch als Black House bekannt, gab es mir hier zu wenig schaurige Momente und wenn diese da waren im Zusammenhang mit dem mysteriösen Haus und seiner grausigen Aura, dann wurden sie einfach zu schnell abgehandelt. Hier hätten die Herren noch deutlich mehr Potenzial und Gruselmomente herausholen können.
Und wer schon mal einen King gelesen hat, weiß, dass es auf 848 Seiten auch gut mal ausschweifend beschriebene Passagen geben kann. Die gab es hier. Einige hätten man wirklich kürzen bzw. weglassen können, um dem Ende ein wenig mehr Pfeffer zu geben.
Hi Andrea!
AntwortenLöschenDa ist sie ja schon! Meine Rezension wird noch etwas dauern, ich musste sie weiter nach hinten verschieben ...
Du hast es aber sehr gut beschrieben und wir waren ja sehr oft einer Meinung :) Einige langatmige Passagen hätten für mich gerne gekürzt , dafür - wie du auch sagst - das schwarze Haus und der Gänsehautfaktor hier etwas mehr hervorgehoben werden können.
Mir hat allerdings der Talisman besser gefallen.
Ich bin gespannt, wie es uns bei Amok geht. Am 9. Mai gehts los, hat Nicole geschrieben! :D
Liebste Grüße, Aleshanee
Juhu, ich hab ja nicht so viele andere Posts in Arbeit, wie du, daher heute schon meine Rezension. Und ein großes Vorhaben dieses Jahr ist, gleich nach dem Lesen zu rezensieren. Klappt bisher ganz gut.
LöschenDann gedulde ich mich noch etwas, was deine Meinung anbelangt, lese mir aber nachher gerne mal deine zu "Der Talisman" durch. Ich hatte damals keine geschrieben, da ich Hörbücher im Nachhinein (ohne Notizen) schwer zu rezensieren finde.
Danke für das Datum. Ist notiert und wird nachher gleich hier hinzugefügt.
Liebe Grüße und dann spätestens bis zum 9. Mai. Freu mich auf die Runde.
Andrea
Also das wird wohl Mitte Mai werden, bis meine Rezension kommt *lach*
LöschenGeschrieben ist sie ja schon, aber eben auch einige andere, die darauf warten online zu kommen ... Irgendwie schade, weil sich das dann so weit schiebt, andererseits hab ich aber immer genug Posts vorbereitet :D
Ja, das kann ich mir vorstellen. Bei Hörbüchern finde ich es auch extrem schwer - höre aber wirklich äußerst selten! Überhaupt gibt es Bücher, bei denen mir so gut wie nix einfällt - und bei anderen könnte ich einen halben Roman schreiben *lach*
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenwow, trotz der langatmigen Passagen hört es sich sehr, sehr gut an. Vor "Der Talisman" und "Das schwarze Haus" habe ich bisher immer Respekt gehabt. Ob es jetzt daran liegt, dass Peter Straub mit von der Partie ist oder ich mir aufgrund der Inhaltsbeschreibungen zu wenig vorstellen konnte, kann ich nicht sagen. Aber ich bin jetzt wieder sehr neugierig.
Auf unsere Runde zu "Amok" freue ich mich sehr. :)
Liebe Grüße
Nicole
Meine Rezension dazu ist jetzt auch endlich da :D
AntwortenLöschenhttps://blog4aleshanee.blogspot.com/2022/05/das-schwarze-haus.html
Liebe Grüße!
Aleshanee
Habs vorhin schon erblickt, als ich den TTT vorbereitet habe^^
LöschenGleich beim Kaffee komme ich dann zum Lesen, nicht nur zum liebäugeln :)