[HÖREINDRUCK] Die Hüter der Rose | Band 2 | Historikroman

 

Titel: Die Hüter der Rose

Autorin: Rebecca Gablé | Verlag: Lübbe Audio

Hördauer: 13 Stunden und 3 Minuten (gekürzt)

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Reihe: Waringham Saga - Band 2/7

Gelesen von: Martin May

Inhaltsangabe

England 1413: Als der 13jährige John of Waringham fürchten muss, von seinem Vater in eine kirchliche Laufbahn gedrängt zu werden, reißt er aus und macht sich auf den Weg nach Westminster. Dort begegnet er König Harry und wird an dessen Seite schon jung zum Ritter und Kriegshelden. Doch Harrys plötzlicher Tod stürzt England in eine tiefe Krise, denn sein Sohn und Thronfolger ist gerade 8 Monate alt.

(Quelle: Amazon)

 

Meine Meinung

 Gefiel mir besser als "Das Lächeln der Fortuna"

Zu dem Reihenauftakt, "Das Lächeln der Fortuna" findet ihr auf meinem Blog leider keine Rezension. Aus Zeitgründen habe ich meine Meinung zum Reihenauftakt "verschludert". Um meine Meinung zum Folgeband jedoch einordnen zu können, möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich dem ersten Band der Reihe gute 3 Sterne gegeben habe. 

Mir war es stellenweise zu langatmig, aber vielen Lesern wird gerade dieser detaillierte Schreibstil der Autorin gefallen. 

Für den zweiten Band habe ich mich dann experimentierfreudig, wie ich bin, für das gekürzte Hörbuch entschieden. Zum einen um zu schauen, ob ich an der Reihe vom Inhalt überhaupt dranbleiben mag und zum anderen, ob die gekürzte Variante etwas für mich ist, weil gerade dies mein Kritikpunkt am ersten Band war. Allerdings möchte ich an dieser Stelle betonen, dass das Hörbuch von ursprünglich von 39 Stunden und 43 Minuten auf 13 Stunden und 3 Minuten gekürzt wurde. Auf den ersten Blick ist dies für einen historischen Roman unfassbar, oder?

ABER ich habe das Experiment gewagt und es ist geglückt.

Da wir diese Reihe in gemeinsamen Leserunden lesen, hatte ich dank der Mitleser eine Kontrolle, was mir eventuell an Inhalt fehlte. Begegnungen im Wald oder auch Überfälle, das fehlte mir. Und da ich ab und zu parallel im Buch geblättert habe, wurden auch etliche Dialoge um einiges gekürzt. Ich denke auch, dass Emotionen in meinem Hörbuch deutlich kürzer gekommen sind, aber den Inhalt und die großen Themen im Buch habe ich erfasst und daher bin ich begeistert von diesem gekürzten Hörbuch.

Band 2 der Waringham- Saga ordnet sich zeitlich von 1413 - 1442 ein, das heißt neunundzwanzig Jahre Historik pur. Und in dieser langen Zeitspanne ist in geschichtlicher Hinsicht wirklich etliches passiert. Die Geschichte an sich, möchte ich in meiner Rezension allerdings gar nicht wiedergeben, dies bleibt jedem Leser und jedem Hörer überlassen. 

Aber ich möchte kurz ein paar Namen nennen, die zu dieser Zeit und auch im Buch eine Rolle spielen und einigen von euch vielleicht sogar etwas sagen: Henry V., Katherine de Valois, Owen Tudor, Henry VI. und Jeanne von Domrémy (vielen bekannt als Jeanne D'Arc oder die Jungfrau von Orléans).

© Google

(zu Jeanne D'Arc gibt es kein zu Lebzeiten entstandenes Bild, aber jeder hat denke ich ein Bild vor Augen)

Hinsichtlich meines geschichtlichen Vorwissens muss ich ganz ehrlich zugeben, dass das 15. Jahrhundert bisher nicht zu meinen Stärken gehörte, umso gespannter war ich beim Hören der einzelnen Ereignisse im Hörbuch.

Wer bisher noch so gar nicht in der Materie steckt, gab es in England zu dieser Zeit Anhänger der roten Rose, das Haus der Lancaster (Nebenlinie des Hauses Plantagenet) und Anhänger der weißen Rose, das Haus der Yorks. 
Geschichtlich wird dieser Kampf der beiden Herrscherhäuser noch so einiges hergeben. 

Dahingehend wollte ich schon seit einer Ewigkeit eine Buchreihe der Autorin Philippa Gregory hören, aber wahrscheinlich klärt mich nun Rebecca Gablé eher auf.

Die Jungfrau von Orléans kam für mich sehr überraschend in diesem Hörbuch vor.

Hätte mich jemand gefragt, hätte ich sie nicht ins 15. Jahrhundert, sondern wohl eher ins 16. Jahrhundert gesteckt. Aber nun gut, wieder was dazugelernt. 

Ansonsten konnte mich das Buch mit vielen lieb gewonnenen Figuren, aber auch völlig unsympathischen und fiesen Charakteren unterhalten. 

Als Hörer und auch Leser bekommt man einen unheimlich guten Einblick in verschiedene Normalitäten zur damaligen Zeit, welche heutzutage undenkbar sind. Zum Beispiel, wie früher verheiratet wurde oder auch wie das Thema Folter umgesetzt wurde.

Es war auf jeden Fall eine ganz andere Zeit und das ist meiner Meinung nach auch gut so. Hier würde ich absolut nicht tauschen wollen.

Gelesen wurde das Buch von Martin May. 

Für mich eine sehr angenehme und passende Sprechstimme, die sehr gut zu diesem historischen Roman passt. Zu dem wird es als inszenierte Lesung deklariert, das heißt, dass bei Szenen- oder Kapitelwechsel passende, königlich-ritterliche Töne eingebaut sind. 
Ich fand dieses Punkt sehr ansprechend, man kam ins Feeling.

Allerdings habe ich schon einen Blick auf den Sprecher vom dritten Hörbuch geworfen und es gibt tatsächlich einen Sprecherwechsel. Ab Band 3 wird die Geschichte von Detlef Bierstedt erzählt. Diesen kenne ich bereits aus der ungekürzten Version von "Das Lächeln der Fortuna". Ich freue mich also aufs Weiterhören.

Fazit

Für mich eine echte Überraschung. Zum einen, weil mich ein stark gekürztes Hörbuch tatsächlich mit dem wichtigsten versorgen konnte und zum anderen, weil hier auch inhaltlich deutlich mehr nach meinem Geschmack passiert ist, als dies im ersten Band der Reihe der Fall war. Ich bleibe also auf jeden Fall dran und freue mich auf die LR zum dritten Band der Reihe 

("Das Spiel der Könige").

Sobald der Termin zur LR zu Band 3 steht, werde ich euch informieren.

Weitere Meinungen zum Buch

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Die Autorin

Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt. Besonders die Romane um das Schicksal der Familie Waringham genießen bei Historienfans mittlerweile Kultstatus.

© Olivier Favre

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