Titel: Der Dornengarten | Autorin: Eva Wahrburg | Verlag: edition a
Preis: 14,90€ (PB) | Seitenanzahl: 448 Seiten | ISBN: 978-3-990-01180-5
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Inhaltsangabe
1824: Um nicht enteignet zu werden, muss die
scheue Erbin eines verarmten Gutes den von der Kirche entsandten Restaurator
Herwegh bei sich aufnehmen. Maria von Eschweih, die von einem Priester
sinnesfeindlich erzogen wurde, hat gelernt, Männer zu fürchten. Damit beginnt
eine magische Geschichte um Schicksal, Liebe, Tod und Glück.
(Quelle: edition a)
Meine Meinung
Ein besonderes literarisches Werk
„Der Dornengarten“ fiel mir durch eine Rezension
auf einem anderen Buchblog sofort ins Auge. Es erinnerte mich optisch sofort an
einen Klassiker und gerade diese machen aufgrund ihrer Schlichtheit immer
einiges im heimischen Bücherregal her. Bis zum Erhalt des Buches ging ich fest
davon aus, dass das Cover matt gestaltet wurde, umso überraschter war ich dann,
als mich das Cover beim Auspacken förmlich anstrahlte. Wie auf dem Bild oben zu
erkennen, werden der Titel und auch die Ornamente am Rand durch die Farbe
Silber auf dem rötlich-braunen Untergrund perfekt in Szene gesetzt. Optisch für
mich schon mal ein absoluter Hingucker!
Der Klappentext machte mich von Anfang an
neugierig, da die Thematik für viele vielleicht als langweilig, wenn sogar als
langatmig empfunden werden könnte. Ich stelle mich jedoch gerne neuen Büchern
mit speziellen Thematiken. Bücher, welche das Thema Kirche betreffen, liegen
nämlich nicht allzu häufig bei mir bei bereit. Aber dank des sprachgewaltigen
Schreibstils der Autorin wurde mir sehr schnell klar, dass es hier um ganz
andere Themen und Fragen ging.
Wer bist du und wer willst du sein?
Wozu wurdest du geboren und wozu erzogen?
Daraus resultierte, dass mich vor allem die beiden
Hauptcharaktere in ihren Bann ziehen konnten. Maria von Eschweih, welche nach
dem Tod ihrer Mutter von ihrem Onkel, der als Priester tätig war sehr streng und
fromm erzogen wurde. Nachdem dieser ebenso verstarb, ist Maria die Erbin des
Gutes. Jedoch lebt sie unter ärmlichen Verhältnissen und wird von der
Dorfgemeinschaft gemieden. Zurückgezogen lebend, ist es für sie ein umso
größerer Schock, als sie plötzlich einen von der Kirche entsandten Fremden bei
sich aufnehmen soll, den Restaurator Herwegh.
"Stattdessen
hatte ich mich an meine Einsamkeit gewöhnt;
sie
war meine Freundin geworden, das Einzige, das sicher war -..." (S. 17)
Dieser stand aufgrund der sehr detaillierten
Beschreibungen beim Lesen förmlich vor mir. Ein sehr rauer Zeitgenosse, der auf
seinem Gebiet der Restauration wirklich begabt ist, aber mit Frauen umgeht, als
wären sie Vieh.
Somit trafen hier Welten aufeinander. Mich konnten
ihre Begegnungen und die damit verbundenen Gesprächen und Dispute überzeugen.
Vor allem Herwegh und seine Weltansichten haben es mir wirklich angetan. Ich
habe während des Lesens immer mit gefiebert, dass er Marias erbaute Mauer nach
und nach mit Rissen versehen kann, bis diese irgendwann einstürzt.
Maria wird in ihren Gedanken und Handlungen von
zwei jungen Mädchen unterstützt. Immer wieder weisen sie Maria daraufhin, das
Wahre in einem Menschen zu erkennen und nicht davor wegzulaufen. In Bezug auf
die gesamte Geschichte kommt den beiden Mädchen eine besondere und bedeutende
Rolle zu.
Weitere Themen, die mir wirklich zugesagt haben,
waren tatsächlich die Malerei und allem Voran die Geschichte der Rosen.
Neben den Charakteren ist es die düstere
Atmosphäre im Buch. Hervorgerufen durch vielerlei Faktoren, wie zum Beispiel
der sehr angepassten Sprache der Autorin an die damalige Zeit. Aber auch dieses
Gefühl, das eine höhere Macht über diesem Buch verweilt.
Maria glaubt, dass ein Fluch auf ihr lastet, ich
glaube, die Autorin kann den Leser sehr gut in den Bann ziehen.
Nach einem kurzen „Auf der Stelle treten“
überrascht mich Eva Wahrburg damit, dass wir als Leser wirklich noch mehr über
die Vergangenheit von Maria und Herwegh erfahren. Diese Vorgeschichten machen
die Story einfach rund.
Bringen den Leser noch mehr zum Nachdenken und
hinterlassen Eindrücke, die nachwirken.
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Einen Punkt, den ich gern ansprechen möchte,ist ein Part aus dem Mittelteil, in dem ich der Protagonistin Maria nicht immer folgen, ihre Gedankengänge nicht immer verstehen und auch ihre Handlungen nicht ganz
nachvollziehen konnte. Aber dieser Punkt scheint Ansichtssache zu sein. Für mich steht vor allem auch nach einem nachklingendem Gespräch mit der Autorin fest, dass ich dieses Buch in ein paar Jahren ein weiteres Mal lesen werde und die Geschichte in meinem kommenden Lebensabschnitt wahrscheinlich unter ganz anderen Gesichtspunkten betrachten werde.
Also sollte sich in dieser Hinsicht jeder Leser und Liebhaber dieses Genres sein eigenes Bild machen.
Also sollte sich in dieser Hinsicht jeder Leser und Liebhaber dieses Genres sein eigenes Bild machen.
Mein
Fazit
Eine Geschichte, mit der mich die Autorin sehr
zufrieden zurücklässt.
Mit ihrer Sprachgewalt und den vielen Mitteilungen
im Buch konnte sie mich immer wieder überzeugen. Diese Geschichte ist es
wirklich wert gelesen zu werden.
Es ist wirklich schon sehr lange her, dass ich
intensiv gespürt habe, wie viel Mühe sich Eva Wahrburg gegeben hat, um zwei
Charaktere zu erschaffen, die fast real wirken. Zwei Lebensgeschichten, die
sich intensiv beeinflussen.
Weitere Rezensionen zum Buch
Interview mit der Autorin --> Hier
Die Autorin
Eva
Wahrburg wurde in Tschenstochau, der Stadt der Schwarzen
Madonna in Polen, geboren, und wuchs bei Hamburg auf. Sie fühlte sich dort
fremd und freundete sich eher mit Figuren aus Büchern als mit Menschen an. Sie
lebt und arbeitet in einem Haus im Wald.
Gerne dürft ihr einen Blick auf die Autorenseite
werfen. Ich habe sie intensiv durchstöbert und bekam Herzchen in den Augen, als
ich über zukünftige Projekte las. Themen, die ganz in mein Beuteschema fallen.
© Daniela Möllenhoff |
Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und einem sehr netten E-Mail Kontakt gilt
EVA WAHRBURG
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