Sonntag, 27. Februar 2022

[REZENSION] All die Finsternis inmitten der Sterne | Gegenwartsliteratur


Titel: All die Finsternis inmitten der Sterne | Autorin: Bryn Greenwood
Verlag: FESTA Verlag (Must-Read Reihe) | Seitenanzahl: 512 Seiten 
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Inhaltsangabe

Als Tochter eines Drogendealers hat Wavy schon früh gelernt: Traue niemandem. Am wenigsten deinen Eltern.
Die Achtjährige ist den schizophrenen Launen ihrer Mutter ausgeliefert und kümmert sich ganz alleine um den Haushalt und ihren kleinen Bruder. Frieden findet sie nur beim Betrachten des Sternenhimmels über den Feldern hinter dem Elternhaus. Und dort begegnet sie dem Riesen Kellen, dem tätowierten Ex-Häftling mit einem Herz aus Gold. Er erweckt in Wavy ein Gefühl, das sie inmitten ihrer Welt aus Gewalt und Vernachlässigung für unmöglich gehalten hat.
Als eine Tragödie Wavys Familie auseinanderreißt, wird unter dem strengen Blick der Welt das, was Wavy so schön erscheint, auf einmal hässlich...
(Quelle: FESTA Verlag)

 

Meine Meinung


Eine Liebesgeschichte, die nicht in Worte zu fassen ist

Auch dieses Buch lag viel zu lang ungelesen auf dem SuB!
Trotz vieler positiver Meinungen zur Story, hat mich die Seitenanzahl immer etwas abgeschreckt und dann habe ich diese 512 Seiten tatsächlich in vier Tagen gelesen.
Das soll was heißen. Ich habe wirklich immer gelesen, wenn sich die Zeit ergeben hat.

Nach der Inhaltsangabe ist allen Lesern klar, auf was man sich hier einlässt. 
Die Autorin spricht ein sehr sensibles Thema an. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einige solche Bücher ablehnen. Ich war neugierig, bin nun maximal begeistert von der Umsetzung und freue mich hiermit eine mega Autorinnenneuentdeckung gemacht zu haben. Denn auch in ihrem zweiten Buch scheint sie wieder ein besonderes Thema zu besprechen.

Von den ersten Seiten an, war mich klar, dass Bryn Greenwood hier einen ganz besonderen Hauptcharakter erschaffen an. Wavy, eigentlich Wavonna, hat unheimlich viele Eigenarten und einige erklären sich im Verlauf der Geschichte.
Wavy isst nicht vor Menschen. 
Wavy spricht nur ganz selten. 
Und Wavy durchlebt die wahre Hölle, was ihr Elternhaus angeht.

Und dann begegnet Wavy eines nachts diesem einen Menschen, der ihr so viel gibt.
Sicherheit. Wohlfühlen. Das Gefühl, sich öffnen zu können.
Und mit der Zeit auch Liebe. Ein Gefühl, welches sie bisher nicht kannte bzw. welche ihr nie wirklich entgegengebracht wurde.
Kellen, der Riese mit indianischen Wurzeln ist ein weiteres Charakterhighlight. 
Die beiden werden einfach so genial beschrieben im Buch.
Auch er hat seine Eigenarten und auch er wurde nie geliebt, bis er auf die kleine, engelsgleiche Wavy trifft. 

Es ist eine ganz besondere Entwicklung ihrer Gefühle füreinander.
Als typische Liebe würde ich es als Leser an dieser Stelle gar nicht bezeichnen.
Es ist mehr. Die Bindung ist kaum in Worte zu fassen und die Autorin baute so kleine Details in die Geschichte ein, welche diese Aussage unterstreichen.

Und dann kommt es zu diesem schrecklichen Tag. Es ist Wavy's 14. Geburtstag und eigentlich soll es ein wunderschöner Tag werden, aber es wird zum schlimmsten Tag in der Geschichte. Die Vorfälle überstürzen sich und beide Charakter stürzen in ein schwarzes Loch. Auch als dieser Part im Buch erzählt wird, kann man auf jeder Seite über ihre innige Bindung lesen. Beide Charaktere kämpfen für sich und füreinander.

"Man kann das Wort wehklagen im Wörterbuch nachschlagen, aber man weiß nicht, was es wirklich bedeutet, bis man hört, wie jemandem das Herz herausgerissen wurde." (S. 448)

Neben dieser Liebesgeschichte behandelt das Buch auch einige andere Themen/Probleme, welcher aber super zur Geschichte passen und den Lesefluss zusätzlich fördern.


Mein Fazit


Ich bin einfach begeistert von diesem Buch, dieser Geschichte und diesem Schreibstil bzw. dem Aufbau der Story. Bryn Greenwood macht mir total Lust auf ihr zweites Werk und ich freue mich auf weitere Werke. 
Viel mehr Worte fallen mir an dieser Stelle gar nicht ein.
Dieses Buch ist mein zweites Highlight in diesem Jahr und alle, die dem Thema vorurteilsfrei gegenüber stehen, sollten unbedingt zu diesem Buch greifen.

Die Autorin

BRYN GREENWOOD ist die Tochter eines ehemaligen Drogendealers. Seit dem Abschluss ihres Studiums arbeitet sie in der Verwaltung einer Universität. Ihre Essays und Kurzgeschichten wurden u. a. in der New York Times veröffentlicht.
Mit ihrem kontroversen Roman ALL THE UGLY AND WONDERFUL THINGS erreichte Bryn die US-Bestsellerlisten. Sie lebt in Lawrence, Kansas.

© FESTA Verlag

Weitere Bücher der Autorin


5 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,

    spätestens jetzt würde ich das Buch auf die Wunschliste setzen. Bei der Autorin muss man sich wohl einmal trauen und dann ist das Eis gebrochen. Was für eine Entdeckung!

    Das Buch wird bestimmt bald hier einziehen.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Juhu Nicole^^
      Ich muss immer noch schmunzeln über diesen riesen Zufall, dass wir beide unabhängig voneinander zu der Autorin gegriffen haben. Ich habe derzeit "Knochenbleich" am Wickel, danach zieht wohl die Tage noch ein Reziexemplar ein und dann werde ich glaub ich bereits wieder zu Frau Greenwood greifen.

      Liebe Grüße

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    2. Hallo Andrea,

      ja, ein sehr genial Zufall und schön, dass wir beide so begeistert sind. :D Bei mir wird's noch etwas dauern, bis ich mir Bryn Greenwood ein weiteres Mal gönne. Ich muss etwas auf meinen SuB achten und habe im März schon so viele neue Bücher am Wickel. Aber dieses Jahr kommt sie bestimmt zum Zug.

      Ich bin gespannt, ob dir "Knochenbleich" gefälllt. Es war mal wieder richtig meins.

      Liebe Grüße
      Nicole

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  2. Hi Andrea,

    vielen Dank für deine Rezension! Das Buch ist zwar schon eine Weile auf meiner Wunschliste, aber so ganz sicher war ich mir noch nicht. Das Thema ist ja auch nicht so einfach und einige Meinungen zum Buch sind zwigespalten...
    Ich werde mit dem Lesen allerdings noch eine Weile warten, ich mag momentan nicht so gerne traurige Sachen lesen und Geschichten, die mich so tief berühren.

    Du hast mich aber auf jeden Fall nochmal um einiges neugieriger gemacht!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,
      wie du es angesprochen hast, diese Bücher, mit solchen Themen kommen mal so und mal so an.
      Und jeder Leser wird glaub ich erst beim Lesen entscheiden können, ob es was für einen ist oder nicht. Aber traurig ist dieses Buch nicht. Die Autorin löst das Thema irgendwie auf eine andere Art und Weise. Die Eigenheiten der beiden Hauptcharakter tun da glaub ich ihr übrigens, weil auch die beiden keine Gefühlsmenschen sind.

      Aber wie wir alle wissen, wir wollen sooooo viele Bücher lesen, da ist nicht immer sofort Zeit für dieses eine Buch :P

      Habe einen schönen, sonnigen Tag :)

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