Titel: Murder Park | Autor: Jonas Winner | Verlag: Heyne Verlag
Preis: 12,99€ (PB) | Seitenanzahl: 416 Seiten | ISBN: 978-3-453-42176-9
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Inhaltsangabe
Zodiac Island vor der Ostküste der USA: ein
beliebter Freizeitpark – bis dort ein Serienmörder drei junge Frauen auf
bestialische Weise tötet. Der Täter Jeff Bohner wird schnell gefasst, der Park
aber geschlossen. Die Schreie der Opfer scheinen vergessen zu sein. 20 Jahre
später: Die Insel soll zur Heimat werden für den Murder Park – eine
Vergnügungsstätte, die mit unseren Ängsten spielt. Paul Greenblatt wird
zusammen mit elf weiteren Personen auf die Insel geladen. Und dann beginnen die
Morde.
Ein Killer ist auf der Insel…keiner kann dem anderen trauen …die nächste Fähre kommt erst in drei Tagen…
Ein Killer ist auf der Insel…keiner kann dem anderen trauen …die nächste Fähre kommt erst in drei Tagen…
(Quelle: Heyne Verlag)
Meine Meinung
Pure Verwirrung im Murder Park
Beim ersten Lesen des Klappentext kam mir sofort
der Gedanke: ein Mörder auf der Insel und alle sterben, sehr vorhersehbar. Dann
folgt das große Aber. Denn der Name Zodiac ließ mich sofort an den
Zodiac-Killer denken, das Wort Serienmörder und ein Vergnügungspark. Somit
stand ganz schnell fest, dass ich dieses Buch lesen werde.
Der Autor konnte mich gleich mit seinen kurzen,
knackigen Kapiteln überzeugen, welche den Lesefluss bei einem Thriller einfach
erheblich verbessern. Bereits in der Inhaltsangabe wird von 12 Personen
gesprochen, welche nach 20 Jahren in den ehemaligen Freizeitpark zurückkehren.
Gedacht habe ich mir zu Beginn dabei nicht viel, weil dieser Besuch eine Art
Pressebesuch ist. Das heißt unter den Personen befindet sich ein Kameramann,
eine Reporterin und zum Beispiel auch polizeiliche Bearbeiter der Serienmorde
vor 20 Jahren. Der neue Eigentümer möchte diesen Leuten seine neue Idee nahe
bringen, den MURDER PARK.
Zuerst lernen wir Paul Greenblatt anhand eines
Interviews kennen und dieser Punkt ist einer meiner Highlight im Buch. Die
Überschrift lautete Interview 1 von 12, das heißt es wird sehr schnell klar,
dass hier anscheinend jeder Charakter einmal zu Wort kommen wird und so kommt
es auch. Führen tut die Interviews ein Psychiater, welcher ebenfalls unter den
12 Besuchern ist. Die Interviews fanden zeitlich vor dem Besuch statt und
anhand dieser wurden die Akteure ausgewählt.
Das interessante an den Interviews war, dass dem
Leser sehr schnell klar wird, dass wirklich jede Person irgendeine Verbindung
zum ehemaligen Vergnügungspark auf Zodiac Island hat. Dieser Punkt gab mir
großen Ansporn beim Lesen und ich war immer wieder gespannt eine neue
Verbindung zu erlesen.
Neben den Interviews erzählt der Autor die
Geschichte der Charaktere in der Gegenwart. Los geht es auf der Fähre, welche
alle zum MURDER PARK bringt und wie bereits erwähnt, legt diese erst wieder in
3 Tagen auf der Insel an, um alle 12 Gäste wieder abzuholen.
Die Charaktere selbst bleiben in der Erzählung
sehr blass, umso mehr habe ich mich auf die einzelnen Interviews gefreut,
lediglich dort bekommt man als Leser einen intensiveren Einblick in die
jeweiligen Erlebnisse und Charakterzüge der Personen.
Alle Leser sind also gewarnt, die intensive
Charakterausarbeitung steht in diesem Thriller nicht an erster Stelle.
Zur Story kann ich sagen, dass ich während des Lesens
immer etwas ängstlich war, dass die Geschichte um den Murder Park einfach
nichts Neues ist. Dennoch war ich immer motiviert und gespannt, was als
nächstes passiert und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die
eigentliche Idee, welche der neue Besitzer des Vergnügungspark hat, erzeugte
auch erst ein wenig Skepsis und ich war dann froh, dass dieser Teil nicht
weiter intensiviert wurde.
Und worauf wohl alle Leser warten, ist der erste
Mord. Und als es zu diesem wirklich kommt, geht das zweite meiner persönlichen
Highlights los, das Rätselraten wer der Mörder ist. Es kann doch nur einer der
12 Gäste sein oder? Und jeder, wirklich jeder wird von Jonas Winner mindestens
einmal in der Hinsicht beleuchtet, dass es förmlich danach schreibt „er ist der
Mörder!“. Als wäre dieses Wirrwarr nicht genug, kommt auf einmal noch ein
Schlauchboot vor der Insel ins Gespräch. Ist doch noch eine weitere Person auf
der Insel?
Mein Highlight dahingehend, weil ich schon lange
nicht mehr so gerätselt habe beim Lesen, dass ich mir sogar verschiedene
Theorien auf Papier gezaubert habe. Denn der Autor bietet hier wirklich einige
Möglichkeiten an. Dies rührt daher, dass er verschiedene Themen in seinem Buch
eingearbeitet hat. Da wäre der Name Zodiac, welcher sich um die 12
Tierkreiszeichen dreht und welch Zufall sind 12 Gäste auf der Insel. Man hat
also ständig die Sternzeichen der Personen im Hinterkopf. Dann schwebt immer
das Thema um den Mörder von vor 20 Jahren im Kopf umher und als die Gruppe sich
in der Anzahl immer weiter minimiert, weiß man als Leser überhaupt nicht mehr
wo Vorne und Hinten ist.
Bei den Morden selbst fehlte es mir an Spannung,
aber der Spaß am Rätseln konnte dies bei mir wett machen.
Bei solchen Büchern, die das Kopfkino so sehr in
Gange bringen, ist man natürlich unheimlich gespannt auf das Ende. Das Ende vom
„Murder Park“ ist für mich gelungen, auch wenn es mir fast zu schnell
abgehandelt wurde. Die Auflösung kam für mich total überraschend, dennoch
logisch daher.
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Dennoch gab es auch ein, zwei Punkte, von denen
ich mir etwas mehr versprochen habe. Zum einen intensivere Morde auf der Insel,
das heißt, mir wurden sie fast nebensächlich erzählt und beschrieben. Man
merkte beim Lesen sehr stark, dass der Autor eher dahingehend konzentriert ist,
wer der Mörder ist und weniger das Geschehen fokussieren wollte.
Und als absoluter Fan von Vergnügungsparks und
Serienmördern habe ich mir im Allgemeinen mehr MURDER PARK gewünscht.
Beschreibungen der Atmosphäre und der Fahrgeschäfte. Den ein solcher Park, in
welchem in der Vergangenheit 3 Morde verübt wurden, kann doch eine echt gruselige
Story erzählen oder?
Mein
Fazit
Jonas Winner erschafft einen Thriller, welcher
unheimlich zum Weiterlesen anspornt, dessen Story dann aber doch sehr
oberflächlich bleibt. Die Idee des Autors wird auf jeden Fall in meinem
Büchergedächtnis bleiben, aber ich würde diesen Thriller als schnelllebige,
knackige Kost betiteln, welcher sehr in die Psychothrillerschiene geht.
Für alle Leser, die gerne rätseln, wer der Mörder
ist, kann ich „Murder Park“ empfehlen.
Das ich keine halben Bewertungspunkte vergebe, sind es 4 Sterne geworden, einfach weil ich wirklich angefixt war, weiter und weiter zu lesen. Übrigens mal wieder ein Buch, welches mich optisch total überzeugen kann! 😍😎
Weitere Rezensionen zum Buch
Der Autor
Jonas
Winner wuchs in Berlin, Rom und den USA auf, Studium in
Deutschland und Frankreich. Nach seiner Promotion über Spieltheorie arbeitete
er zehn Jahre lang als Fernsehjournalist, danach folgten Drehbücher fürs
deutsche Fernsehen und Romane. Mit dem Self-Publishing-Erfolg »Berlin Gothic«
gelang Winner der Durchbruch als Spannungsautor.
© Random House/ Erik Weiss |
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