Sonntag, 23. März 2025

[HÖREINDRUCK] Findelmädchen: Aufbruch ins Glück | historischer Roman

Titel: Findelmädchen | Autorin: Lilly Bernstein
Verlag: HörbucHHamburg
Hördauer: 14 Stunden und 43 Minuten
Kaufen: Hier
Gesprochen von: Elisabeth Günther

Inhaltsangabe

Das Wirtschaftswunder und die Nachwehen des Krieges: Eine junge Frau erkämpft sich ihren Weg
Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford.
Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes »Besatzerkind«. Und sie verliebt sich.
(Quelle: Amazon)

Meine Meinung



Zurück in Köln zur Nachkriegszeit


Es ist nicht direkt als Reihe bzw. Folgeband ausgeschrieben, dennoch kann man sagen, dass sich "Findelmädchen" an den Roman "Trümmermädchen" anschließt.
Man trifft in diesem Hörbuch auch auf einige Personen aus "Trümmermädchen".
Dennoch bin ich der Meinung, dass diese Geschichte hier auch sehr gut alleine stehen kann.

Helga und Jürgen traten in "Trümmermädchen" als die kleinsten Mitglieder einer Diebesbande auf. Ihr einziges Ziel war es, den Eltern unter die Arme zu greifen und für ein wenig Essen und Kohlen zu sorgen. Der Vater in Russland und die Mutter an ihren Grenzen. Gemeinsam mit ihrer Mutter und deren Schwester hausten die beiden Kinder mit vielen anderen wohnungslosen Familien in einem Wohnkomplex, mir erschien es, wie eine Art Kellerraum. Das Leben war geplagt von Hunger und Krankheit. 

Und dann kam dieser Tag im Winter 1946/47, an dem ihre Mutter verschwand.
Durch eine schicksalshafte Fügung trafen die beiden auf ein französisches Ehepaar und gingen mit ihnen nach Frankreich. Nun, sieben Jahre später, erreicht ihrer "neuen" Familie ein Brief, dass ihr Vater aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist. 
Helga und Jürgen sollen Frankreich den Rücken kehren und zurück in ihre Heimat Köln.

Dort angekommen steht ihr Leben auf dem Kopf. 
Der Vater vom Krieg gezeichnet, kommen sie im Haus ihrer Tante unter.
Diese will vom ersten Tag an über die Kinder herrschen und kommt mit einem ganz schrecklichen Ton um die Ecke. Der Vater schiebt auch ihr Verhalten auf die vielen Tiefschläge, die sie während des Krieges erfahren musste. 

Im Verlauf geht es um die Entwicklung von Helga und Jürgen. 
Jürgen fängt eine Ausbildung bei Ford an und Helga würde so gern die höhere Schule besuchen, aber sowohl ihr Vater, als auch ihre Tante sind dagegen. 
Helga ist ratlos und enttäuscht. Sie soll auf die Haushaltsschule, um auf ihr Leben als gute Ehefrau vorbereitet zu werden. In dieser Haushaltsschule ist ein Praktikum inbegriffen, welches Helga im Waisenhaus der Stadt absolvieren soll.
Dort trifft sie auf Ruth, dem "Findelmädchen", aus dem Titel des Buches. 
Ruth wird von allen schlecht behandelt.
Die Kinder schimpfen auf sie und die Schwestern des Waisenhauses schauen weg.
Schnell erfährt Helga, dass Ruths Mutter eine Prostituierte ist und sich von einem englischen Soldaten hat schwängern lassen. 
Helga nimmt den Kampf für Ruth auf und stößt auf etliche Hindernisse. 

Die Geschichte zeigt im Gesamten so viele Seiten der Nachkriegszeit auf, dass dies meine Rezension sprengen würde. Ich empfand sowohl die häuslichen Aspekte, als auch die Eindrücke im Waisenhaus sehr realistisch für diese Zeit. Des Weiteren hat mir Helga als Figur sehr gut gefallen.

Fazit


"Findelmädchen" hat mich erneut mitgenommen nach Köln, eine Stadt zu der ich zwar keinerlei Bezug habe, dennoch konnte mir die Autorin ein gutes Bild vor Augen führen. 
Die Geschichte hat mich wieder gut unterhalten, allerdings empfand ich "Trümmemädchen" einen Ticken besser. Hier war es wohl einfach die Bäckerei und deren Aufbau, der mich noch ein wenig mehr mitgezogen hat.

Die Autorin

Lilly Bernstein ist das Pseudonym der Kölner Journalistin und Autorin Lioba Werrelmann, deren Debütroman Hinterhaus 2020 mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde. Ihre Romane Trümmermädchen und Findelmädchen waren große Presse- und Publikumserfolge.

Weitere Bücher der Autorin


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