Mittwoch, 26. Juni 2019

[Rezension] Rommel | Andrea

Titel: Rommel - Das Ende einer Legende | Autor: Ralf Georg Reuth
Verlag: Piper Verlag
Seitenanzahl: 320 Seiten 
Kaufen: Hier

Inhaltsangabe
Selbst der britische Gegner bewunderte den Mut und die ritterliche Kampfführung des als genial geltenden »Wüstenfuchses«. Noch heute erscheint Erwin Rommel vielen als Inbegriff des vorbildlichen deutschen Soldaten. Ralf Georg Reuth zeigt auch den anderen Rommel – den Mann, der seinem »Führer« bis zum erzwungenen Selbstmord treu blieb und dessen Ruhm nicht zuletzt eine Schöpfung von Joseph Goebbels war.
(Quelle: Piper Verlag)


Meine Meinung

Rommel, der Wüstenfuchs


Dieses Buch lag tatsächlich lange auf meinem SuB.
Der Auslöser, es nun doch endlich zu lesen, war, der für Ende Mai geplante Urlaub in Nordafrika/Ägypten. Wer den Bezug nicht kennt, sollte vielleicht noch ein, zwei Sätze weiterlesen.

Leser oder auch Nichtleser, die sich für die Zeit, die Geschichte und die Persönlichkeiten des Zweiten Weltkrieges interessieren, haben mit Sicherheit schon mal den Namen Erwin Rommel gehört. Für mich stand er immer mit den Wörtern Afrikakorps und Wüstenfuchs in Verbindung. Dies rührt wohl daher, dass ihm sein Einsatz in Nordafrika große Anerkennung einbrachte.

Der Autor teilt den Roman in 5 größere Abschnitte ein, deren Überschriften ich sehr treffend finde. Alle spiegeln den Menschen Rommel wieder.
Hitlers General
Der Heerführer
Die Propagandaschöpfung
Das Opfer
Die Legende

Geboren wurde Erwin Rommel im Jahr 1891. Ebenso wie Adolf Hitler war er Soldat im Ersten Weltkrieg. 1916 heiratet er seine Frau Lucie, die ihm 1928 den Sohn Manfred gebärt, welcher später CDU-Politiker und Oberbürgermeister von Stuttgart wurde.

„Er besaß trotz größter Strapazen scheinbar unerschöpfliche Kraft und Frische (…), eine Einfühlungsfähigkeit in das Wesen des Gegners und seine mutmaßliche Reaktion. Seine Planungen waren oft überraschend, intuitiv, spontan und nicht ohne weiteres durchsichtig (…). Gefahr schien es für ihn nicht zu geben.“ (21f.)
(Zitat eines Offizierskameraden)

1934 traf Erwin Rommel das erste Mal persönlich auf Adolf Hitler. Und spätestens, als Rommel sein Buch „Infanterie greift an“ über seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg veröffentlicht, wirft Hitler ein Auge auf diesen Mann. Wenn man sich den Lebenslauf Rommels von Anfang an genau anschaut, fällt eins ins Auge.
Er lebte für seine militärische Ausbildung und später für das Heer.

„Der Krieg war ihr Leben. Und das Heer ihre Heimat.“ (S. 23)

Bis 1941 war Rommel an vielen Kriegsschauplätzen stationiert.
Im Februar `41 betrat er dann erstmals afrikanischen Boden. Der Auftrag lautete, das italienische Heer gegen die Briten zu unterstützen und deren Kolonien in Tripolitanien, was eine Landschaft in Libyen war, zu verteidigen.
Mit einem Panzerkorps und zwei Divisionen reist er nach Nordafrika und kämpft fast zwei Jahre auf afrikanischem Boden. Erst im März 1943 zieht er sich aus Afrika zurück. In Deutschland ist dann bald nichts mehr, wie es war.
Nachdem Rommels Person aufgrund seiner Erfolge jahrelang als Propagandafigur genutzt wurde, bekommt sein Bild einen Knick. Dieser war nicht unbedingt öffentlich spürbar, aber bereits 1942 lehnte er sich gegen Hitler auf, in dem er seine Truppen in Afrika zum Rückzug anhält, während Hitler aus Deutschland einen Durchhaltebefehl ausspricht.

„Die Göttin des Schlachtenglücks streicht an den Feldherrn immer nur einmal vorbei. Wer sie in einem solchen Augenblick nicht erfaßt, wird sie oft niemals mehr einzuholen vermögen!“ (S. 186)

Nach dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 gerät Erwin Rommel in Erklärungsnot. Durch verschiedene Faktoren gerät er als Mittäter ins Visier.
Bis heute ist es nicht eindeutig belegt, ob er hintergangen wurde oder tatsächlich mitschuldig ist. Hier sollte sich jeder sein eigenes Bild bilden.
Das Ende dieses Mannes und den Verlust, den er in seiner kleinen Familie hinterließ, empfand ich einfach nur als traurig. Solch ein Ende hätte es nicht nehmen müssen!

Erstaunlich fand ich, dass es nach seinem Tod die Engländer waren, welche die ersten Biographien über ihn geschrieben haben. Darunter Desmond Young, welcher selbst in Nordafrika gegen Rommel gekämpft hat.

Besonders bemerkenswert fand ich seine häufigen Beförderungen.
Ich war tatsächlich mal wieder überrascht wie viele Grade es im Heer gibt.
1912 – Leutnant
1915 – Oberleutnant
1918 - Hauptmann
1932 - Major
1935 - Oberstleutnant
1937 - Oberst
1941 - Generalleutnant
1941 – General der Panzertruppe
1942 – Armee-Oberbefehlshaber
1942 – Generaloberst
1942 - Generalfeldmarschall
1943 – Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Afrika

(Fehler oder Auslassungen seien mir verziehen, ich werde diese Thematik weiterstudieren^^)

Zum Ende des Buches sind Anmerkungen, eine Zeittafel, sowie eine riesige Auswahlbibliographie angefügt. Finde ich persönlich super, denn wenn mich ein Thema interessiert, schaue ich mich gerne nach weiterer Literatur zu dem Thema um.


Mein Fazit
Für mich war dieses Werk von Ralf Georg Reuth mal wieder fantastischer Geschichtsunterricht. Nach dem Lesen solch eines Buches, kann ich einfach mit Namen, Zahlen und Fakten um mich werfen. Und ich mag diese Wissenserweiterung. Wieder ist es, dass viele Leser dieses Thema und die dazugehörigen Personen kritisieren. Mir egal!
Für mich ist es ein gutrecherchiertes Werk und auch Rommel war ein Mensch, wie du und ich, der allerdings zu einer anderen Zeit, in einer „anderen Welt“ lebte.
Für Geschichtsliebhaber eine Leseempfehlung. 


Der Autor
Ralf Georg Reuth, geboren 1952 in Oberfranken, studierte Geschichte sowie Germanistik und promovierte 1983 über Hitlers Strategie. Er ist Journalist und Autor mehrerer Bücher zur Geschichte und Vorgeschichte des »Dritten Reiches«, aber auch zur Wende 1989/90. 
© (Privat)/ Piper Verlagseite

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