Titel: Kill Creek | Autor: Scott Thomas
Verlag: Heyne Verlag
Seitenanzahl: 544 Seiten
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Inhaltsangabe
Am Ende einer langen Straße mitten im ländlichen Kansas liegt einsam und verlassen das Finch House. Es ist berüchtigt, schließlich ereilte jeden seiner Bewohner einst ein grausames Schicksal. Könnte es eine bessere Kulisse geben, um die vier erfolgreichsten Horrorautoren der USA zu einem Interview zusammenzubringen und das ganze live im Internet zu streamen? Was als harmloser Publicity-Spaß beginnt, entwickelt sich schnell zum Albtraum für alle Beteiligten. Denn es kommen nicht nur die dunkelsten Geheimnisse der vier Schriftsteller ans Tageslicht, auch das Finch House selbst hütet ein dunkles Geheimnis. Aber anders als die vier Autoren möchte es dieses nicht für sich behalten. Und schon bald gibt es den ersten Todesfall...
(Quelle: Heyne Verlag)
Meine Meinung
Eine großartige Idee, mit einer fast perfekten Umsetzung
Um dieses Buch bin ich jahrelang herumgeschlichen, nun war es endlich soweit und ich hätte nicht gedacht, dass es mich vor allem im ersten Drittel so mit sich zieht.
Wir haben hier das Finch House, ein Haus mit Geschichte.
Bereits dem Erbauer ereilte vor etlichen Jahrzehnten Schreckliches.
Und auch den Finch-Schwestern, die dem Haus letztendlich ihren Namen gaben, geschah nichts Gutes. Rebecca und Rachel Finch waren die letzten Bewohner, die längere Zeit in diesem Haus gelebt haben, dennoch erzählt man sich seltsame Geschichten über die beiden. Eine Schwester war an den Rollstuhl gebunden und wohnte im einzigen Zimmer in der zweiten Etage. Nach deren Tod lebte die andere Schwester allein und fand ein schreckliches Ende.
Und dann schmiedet der Autor Scott Thomas die Idee, vier Horrorautoren in diesem Buch zusammenzuführen und auf dieses Haus zu treffen.
Das Kennenlernen und das Zusammenführen der vier Autoren war hier mein absolutes Highlight. Vier Menschen, die in einem Genre schreiben und dennoch so unterschiedlich sind, was ihre Charaktere anging.
Wir lernen Sam, Moore, Sebastian und Daniel kennen.
Neben ihren Persönlichkeiten wirft der Autor auch immer wieder geheimnisvoll wirkende Momente in die Geschichte ein. Um jede Person rankt sich ein Rätsel bzw. ein Geheimnis.
Ich habe dieses Buch in einer kleinen, aber feinen Leserunde mit meiner besten Freundin gelesen und folgender Gedanke stammt nicht von mir, sondern von ihr, aber ich finde ihn im Nachhinein so passend, dass ich diesen Punkt hier gerne mit einbaue.
Meine Freundin kam sehr schnell auf die Idee, dass der Autor hier eventuell vier reale Autoren darstellen wollte. Darunter zum Beispiel Namen wie King, Lee oder auch Stine.
Hier wäre ich gespannt, ob das andere Leser auch so empfunden haben.
Und dann haben wir da noch Wainwright, der das Horrorgenre und seine Autoren im Internet hochleben lassen will. Bekannt ist er für freakige und besondere Aktionen.
In diesem Jahr will er die vier Autoren im Finch House zusammenführen.
Und das in der Halloweennacht.
Bestes Setting, bestes Feeling.
Sehr schnell wird klar, das Wainwright die Geheimnisse und Tiefen der Vier herauslocken will und seinen Internetusern vorführen will.
"Die älteste und stärkste Emotion des Menschen ist Furcht, und die älteste und stärkste Form der Furcht ist die Angst vor dem Unbekannten." (S. 192)
(Zitat von Lovecraft)
Als die Autoren, der Gastgeber Wainwright und seine Assistentin Kate am Haus ankommen, wirkt dieses beinahe bewohnt, kein Staubkörnchen ist zu finden und diese Ruhe, die einem eine Gänsehaut beschert.
Als die Charaktere sich im Haus umschauen und einen Blick in die zweite Etage werfen wollen, stehen sie vor einer zugemauerten Wand.
Ihr erinnert euch, dass in der Vergangenheit eine der Schwestern dort oben gelebt hat.
Wieso ist dort diese Mauer errichtet wurden und verhindert so jeglichen Zugang?
"Als die Zeiger auf genau acht Minuten nach ein Uhr standen, erwachte das Haus.
Es war zu dem plötzlichen und unumstößlichen Schluss gekommen, dass die Zeit reif war.
Es hatte lange genug gewartet.
Das Spiel konnte beginnen."
(S. 243)
Leider kommt dann bereits mein erster Kritikpunkt zum Zug.
Vom Feeling der Halloweennacht habe ich mir leider einiges mehr erhofft.
Die Nacht hatte zwar ein, zwei Momente, in denen das Haus sein finsteres Gesicht gezeigt hat, dennoch war die Nacht schneller vorbei, als man umblättern konnte.
Hier hätte eindeutig mehr Potenzial gesteckt, aber der Autor war auf einen anderen Aspekt aus und das habe ich im Nachgang so akzeptiert.
Dieser Kritikpunkt ist also sehr subjektiv und kann anderen Lesern zum Beispiel gar nichts ausmachen.
Die Halloweennacht im Finch House soll dennoch das Leben aller Anwesenden im Nachhinein verändern.
"Das Böse verschwindet nicht, weil man es unter den Teppich kehrt, sondern fault dort weiter vor sich hin. Ein >Aus den Augen, aus dem Sinn< gibt es im Horror nicht. Das Böse wird zurückkehren und dir das Leben zur Hölle machen." (S. 199)
Im Großen und Ganzen erfahren alle vier Autoren den gleichen Fluch.
Besonders ein Kapitel im Buch wird mir besonders in Erinnerung bleiben und hat mich einen ordentlichen Schauer über den Rücken gejagt.
Um dem Fluch zu entkommen, müssen die Charaktere zurück zum Haus.
Der Showdown kann beginnen.
Und dieser wird blutig und schaurig zugleich.
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Und dann folgt nochmal ein Punkt, dem ich gerne mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte.
Die Vorgeschichte und allgemein die Geschichte des Hauses kam mir letztendlich doch zu kurz. Auch aus dem Leben der Finch Schwestern wäre noch einiges mehr herauszuholen gewesen.
Wisst ihr wonach ich mich nach den 544 gelesenen Seiten sehne?
Nach einen Prequel zum Buch!
Hier könnte der Autor eine bombastische Story erschaffen.
Mein Fazit
Ein Horrorroman, der eine interessante Idee mit sich bringt, der es meiner Meinung nach aber ein wenig am gruseligen Feinschliff gefehlt hat.
Dennoch war die Charakterisierung der vier Horrorautoren ganz großes Kino.
Horrorfans sollten sich dieses Buch also nicht entgehen lassen.
Weitere Rezensionen zum Buch
Der Autor
Scott Thomas hat an der University of Kansas Englisch und Film studiert. Er ist Co-Creator und Produzent von Disney Channel's »Best Friends Whenever« und Disney XD's »Randy Cunningham: 9th Grade Ninja« und hat Fernsehfilme und Teleplays für verschiedene Netzwerke wie MTV und VH1 geschrieben. Mit »Kill Creek« veröffentlichte er seinen ersten Roman. Scott Thomas lebt mit seiner Familie in Sherman Oaks, Kalifornien.
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenstimmt, ein Prequel wäre perfekt! Mir haben die Anspielungen auf die unterschiedlichen Horror-Arten bzw. Autoren extrem gut gefallen. Da war für jeden Horrogeschmack etwas dabei.
Ich hoffe, dass von dem Autor bald wieder was kommt.
Liebe Grüße
Nicole
Hi Nicole,
Löschenauf das Prequel hätte ich sowas von Lust, aber das bleibt wohl ein Wunschgedanke^^
Ich bin schon gespannt auf die Geschichte um "Violet" im August und bin wie du gespannt, wann NEUES um die Ecke kommt.
Liebe Grüße,
Andrea