Freitag, 15. Februar 2019

[Rezension] Das Dickicht | Andrea

Titel: Das Dickicht | Autor: Joe R. Lansdale
Verlag: Heyne Hardcore Verlag
Seitenanzahl: 336 Seiten
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Inhaltsangabe
Eine Reise in das blutige Herz von Texas
Ost-Texas, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der junge Jack will seine Schwester retten, die von Outlaws verschleppt wurde. In dieser gewalttätigen Welt stehen ihm der Zwerg Shorty und Eustace, Sohn eines ehemaligen Sklaven, zur Seite. Zusammen mit Jimmie Sue, einer genauso klugen wie käuflichen Dame, nehmen sie die Verfolgung in eine berüchtigte Gegend auf: das Dickicht...
(Quelle: Heyne Hardcore)


Meine Meinung

Kann es eine verrücktere Bande geben?


Während unserer LR haben wir noch überlegt, zu welcher Zeit dieses Buch spielt.
Im Buch gibt es ein paar Hinweise, aber man musste sich tatsächlich Gedanken machen. Im Klappentext der Verlagshomepage bin ich dann prompt auch Anfang des 20. Jahrhunderts gestoßen. Hätte ich nicht gedacht, dass Lansdale diese Geschichte so früh einordnet, aber es hat mir gefallen.

Zu Beginn des Buches wütet eine todessichere Krankheit in Texas.
Der Protagonist Jack und seine kleine Schwester Lula verlieren ihre Eltern und unterstehen für eine kurze Zeit ihrem Großvater. Dieser will die beiden bei einer Verwandten in Kansas in Sicherheit wissen. Die drei machen sich auf den Weg.
Bei der Überquerung eines Flusses zieht ein starkes Gewitter auf und die ersten actionreichen Szenen warten auf den Leser. Der Sturm und die Bekanntschaft dreier Männer werden Jack, Lula und deren Großvater zum Verhängnis.

Lula wird von den drei Männern entführt und für Jack steht fest, dass er seine Schwester unbedingt aus deren Fängen retten muss.
In einer Stadt sucht er händeringend nach Hilfe und erfährt schnell, dass die Entführer sich als Geldräuber herausstellen, die alles andere als nett mit Frauen umgehen.

Im Verlauf fügt sich eine kleine, aber sehr feine Gruppe um den Jungen zusammen.
Zuerst trifft er auf den Indianer Eustace mit seinem Eber namens Keiler.
Dieser stellt ihm den Liliputaner Shorty vor und die Truppe scheint komplett.
Auf der ersten Etappe ihrer Reise gesellen sich dann noch eine Prostituierte und ein Sheriff dazu. Die Jagd auf die Räuber kann beginnen.

Das Lansdale diese Figurenkonstellation in die Geschichte einbaut, ist mein Highlight der Geschichte. Er haucht jedem Charakter dieses ganz gewisse Etwas ein. Alle Figuren sind zu einem gewissen Grad mit Sarkasmus, Humor und Ernsthaftigkeit gekennzeichnet. Dieser Mix passt super zu der Zeit und zum Setting Texas. Der Autor kann die nahezu perfekte Atmosphäre gestalten.

 „Ich wollte meine Schwester wiederhaben. Ich wollte, dass die Gerechtigkeit siegte. Aber ich wollte nicht, dass irgendjemand umgebracht wurde.“ (S. 63)

Für mich war es der erste Lansdale und ich mag seinen Stil nach diesem Buch sehr und bin gespannt, ob sich einzelne Merkmale auch in seinen anderen Werken wiederfinden. Er nimmt uns in diesem Buch mit auf eine ganz besondere Verfolgungsjagd. Für mich wurde die Reise niemals langweilig. Lediglich der Titel kommt etwas zu kurz und auch das Cover aus dem Heyne Hardcore Verlag passt meiner Meinung nach nicht zum Inhalt.

Das letzte Drittel ist bestückt mit Kämpfen, Siegen, aber auch Niederlagen.

„Denen wird ich’s zeigen. Ich hab einen ganzen Haufen Patronen in der Tasche. Wenn’s sein muss, bring ich sie zweimal um.“ (S. 300)


Mein Fazit
Wer den Autor wie ich noch nicht kennt, dem kann ich „Das Dickicht“ auf jeden Fall ans Herz legen. Mir hat die Geschichte vor allem aufgrund der Figuren und den angesprochenen Themen gefallen. Lansdale kann nicht nur mit dieser gewissen Prise Humor, nein, er überzeugt auch mit ernsteren Tönen!
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Der Autor
Als Krimiautor ist der Texaner Joe R. Lansdale, geboren 1951 berühmt geworden mit der Serie um Hap Collins, einen weißen, heterosexuellen Kriegsdienstverweigerer, und Leonard Pine, einen schwarzen, schwulen Vietnam-Veteranen. Außer Krimis schreibt Lansdale Horror, Science Fiction, Western und Fantasy, sowohl Romane als auch Shortstories und Comictexte. Neben diversen Auszeichnungen für seine Fantasy- und Horrorromane erhielt er 2000 den Edgar der American Crime Writers Association für den besten Kriminalroman des Jahres.
©Marijan Murat

Weitere Bücher des Autors

Alle drei Bücher wollen wir in gemeinsamen LR bei Hibi lesen.
24.02. - Die Kälte im Juli
Ende April - Akt der Liebe
01.07. - Drive In

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