Titel: Das Dickicht | Autor: Joe R. Lansdale
Verlag: Heyne Hardcore Verlag
Seitenanzahl: 336 Seiten
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Inhaltsangabe
Eine
Reise in das blutige Herz von Texas
Ost-Texas, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der junge
Jack will seine Schwester retten, die von Outlaws verschleppt wurde. In dieser
gewalttätigen Welt stehen ihm der Zwerg Shorty und Eustace, Sohn eines ehemaligen
Sklaven, zur Seite. Zusammen mit Jimmie Sue, einer genauso klugen wie
käuflichen Dame, nehmen sie die Verfolgung in eine berüchtigte Gegend auf: das
Dickicht...
(Quelle: Heyne Hardcore)
Meine Meinung
Kann es eine verrücktere Bande geben?
Während unserer LR haben wir noch überlegt, zu welcher
Zeit dieses Buch spielt.
Im Buch gibt es ein paar Hinweise, aber man musste
sich tatsächlich Gedanken machen. Im Klappentext der Verlagshomepage bin ich
dann prompt auch Anfang des 20. Jahrhunderts gestoßen. Hätte ich nicht gedacht,
dass Lansdale diese Geschichte so früh einordnet, aber es hat mir gefallen.
Zu Beginn des Buches wütet eine todessichere
Krankheit in Texas.
Der Protagonist Jack und seine kleine Schwester
Lula verlieren ihre Eltern und unterstehen für eine kurze Zeit ihrem Großvater.
Dieser will die beiden bei einer Verwandten in Kansas in Sicherheit wissen. Die
drei machen sich auf den Weg.
Bei der Überquerung eines Flusses zieht ein
starkes Gewitter auf und die ersten actionreichen Szenen warten auf den Leser. Der
Sturm und die Bekanntschaft dreier Männer werden Jack, Lula und deren Großvater
zum Verhängnis.
Lula wird von den drei Männern entführt und für
Jack steht fest, dass er seine Schwester unbedingt aus deren Fängen retten
muss.
In einer Stadt sucht er händeringend nach Hilfe
und erfährt schnell, dass die Entführer sich als Geldräuber herausstellen, die
alles andere als nett mit Frauen umgehen.
Im Verlauf fügt sich eine kleine, aber sehr feine
Gruppe um den Jungen zusammen.
Zuerst trifft er auf den Indianer Eustace mit
seinem Eber namens Keiler.
Dieser stellt ihm den Liliputaner Shorty vor und
die Truppe scheint komplett.
Auf der ersten Etappe ihrer Reise gesellen sich
dann noch eine Prostituierte und ein Sheriff dazu. Die Jagd auf die Räuber kann
beginnen.
Das Lansdale diese Figurenkonstellation in die
Geschichte einbaut, ist mein Highlight der Geschichte. Er haucht jedem
Charakter dieses ganz gewisse Etwas ein. Alle Figuren sind zu einem gewissen
Grad mit Sarkasmus, Humor und Ernsthaftigkeit gekennzeichnet. Dieser Mix passt
super zu der Zeit und zum Setting Texas. Der Autor kann die nahezu perfekte
Atmosphäre gestalten.
„Ich wollte
meine Schwester wiederhaben. Ich wollte, dass die Gerechtigkeit siegte. Aber
ich wollte nicht, dass irgendjemand umgebracht wurde.“ (S. 63)
Für mich war es der erste Lansdale und ich mag seinen
Stil nach diesem Buch sehr und bin gespannt, ob sich einzelne Merkmale auch in
seinen anderen Werken wiederfinden. Er nimmt uns in diesem Buch mit auf eine
ganz besondere Verfolgungsjagd. Für mich wurde die Reise niemals langweilig.
Lediglich der Titel kommt etwas zu kurz und auch das Cover aus dem Heyne
Hardcore Verlag passt meiner Meinung nach nicht zum Inhalt.
Das letzte Drittel ist bestückt mit Kämpfen,
Siegen, aber auch Niederlagen.
„Denen wird ich’s zeigen. Ich hab einen ganzen
Haufen Patronen in der Tasche. Wenn’s sein muss, bring ich sie zweimal um.“ (S.
300)
Mein
Fazit
Wer den Autor wie ich noch nicht kennt, dem kann
ich „Das Dickicht“ auf jeden Fall ans Herz legen. Mir hat die Geschichte vor
allem aufgrund der Figuren und den angesprochenen Themen gefallen. Lansdale
kann nicht nur mit dieser gewissen Prise Humor, nein, er überzeugt auch mit
ernsteren Tönen!
Weitere Rezensionen zum Buch
Der Autor
Als Krimiautor ist der Texaner Joe R. Lansdale, geboren 1951 berühmt
geworden mit der Serie um Hap Collins, einen weißen, heterosexuellen
Kriegsdienstverweigerer, und Leonard Pine, einen schwarzen, schwulen
Vietnam-Veteranen. Außer Krimis schreibt Lansdale Horror, Science Fiction,
Western und Fantasy, sowohl Romane als auch Shortstories und Comictexte. Neben
diversen Auszeichnungen für seine Fantasy- und Horrorromane erhielt er 2000 den
Edgar der American Crime Writers Association für den besten Kriminalroman des
Jahres.
©Marijan Murat |
Weitere Bücher des Autors
Alle drei Bücher wollen wir in gemeinsamen LR bei Hibi lesen.
24.02. - Die Kälte im Juli
Ende April - Akt der Liebe
01.07. - Drive In
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