Verlag: Fischer Verlag
Seitenanzahl: 432 Seiten
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Inhaltsangabe
„Am 20. April 1999 betraten Dylan Klebold und Eric
Harris ausgerüstet mit Gewehren und Sprengstoff die Columbine Highschool. Dort
töteten sie zwölf Schüler und einen Lehrer, verletzten vierundzwanzig weitere
Menschen und nahmen sich dann selbst das Leben. Es war der schlimmste
Schul-Amoklauf der Geschichte. Dylan Klebold war mein Sohn.“
16 Jahre nach dem Amoklauf ihres Sohnes Dylan erzählt Sue Klebold von ihrem Ringen mit der Frage, ob sie die Tat hätte verhindern können, wenn sie nur aufmerksamer, liebevoller gewesen wäre. Sue Klebold ist durch die Hölle gegangen, aber an der Tat ihres Sohnes nicht zerbrochen. Sie hat einen Weg gefunden weiterzuleben und hofft, anderen Eltern zu helfen, das zu verhindern, was sie selbst nicht aufhalten konnte.
Von einem ist sie fest überzeugt: Elterliche Liebe allein reicht nicht aus, um Kinder und Jugendliche vor den Folgen unerkannter psychischer Erkrankungen zu schützen.
Ein starkes Memoire einer Mutter, der das Unvorstellbare passiert ist.
16 Jahre nach dem Amoklauf ihres Sohnes Dylan erzählt Sue Klebold von ihrem Ringen mit der Frage, ob sie die Tat hätte verhindern können, wenn sie nur aufmerksamer, liebevoller gewesen wäre. Sue Klebold ist durch die Hölle gegangen, aber an der Tat ihres Sohnes nicht zerbrochen. Sie hat einen Weg gefunden weiterzuleben und hofft, anderen Eltern zu helfen, das zu verhindern, was sie selbst nicht aufhalten konnte.
Von einem ist sie fest überzeugt: Elterliche Liebe allein reicht nicht aus, um Kinder und Jugendliche vor den Folgen unerkannter psychischer Erkrankungen zu schützen.
Ein starkes Memoire einer Mutter, der das Unvorstellbare passiert ist.
(Quelle: Fischer Verlag)
Meine Meinung
Wie erlebt eine Mutter den Amoklauf ihres Sohnes
„Wie konntest du nur? Wie konntest du das nur tun?“
(S. 68)
Gleich nach dem ich dieses Buch beendet hatte, war
mir klar, dass ich dazu keine typische Rezension schreiben kann. Den Inhalt
jedes Kapitels, worauf Susan Klebold als Mutter eingeht, wäre zu viel des Guten
und das liegt auch gar nicht in meiner Macht, diese gewaltigen Aussagen in
Worte bzw. in einen Text zu packen.
Ihr werdet beim Lesen sehr schnell merken, dass
ich meine Rezensionen hier um herausstechende Textzeilen herum gebaut habe.
Einige werden es als Spoiler ansehen, für mich
sind es die mit emotionalsten Textstellen im Buch.
Im Buch beschreibt Susan Klebold, wie sie von der
Tat ihres Sohnes erfährt.
Berichtet von der Zeit, als sie und ihr Mann diese
Tat nur leugnen konnten, weil IHR Sohn zu so etwas einfach nicht fähig war.
Dylan’s Mutter berichtet auch von seiner Kindheit und beschreibt Dylan als
ausgeglichen, lustig, kontaktfreudig und umgänglich.
Ebenso packend waren einige Fotos aus dem Familienbesitz, welche immer wieder eine perfekte, liebevolle Familie zeigen.
„Wenn Dylan an den Umgang mit Waffen gewöhnt
gewesen wäre, hätten sie vielleicht keine solche Faszination auf ihn ausgeübt.“
(S. 106)
„Dylan dagegen fiel es nie leicht, wenn er mal
scheiterte, und er hasste es, dumm dazustehen.“ (S. 119)
Susan berichtet von der schwierigen Zeit, als die
Familie den Umgang mit den Medien lernen musste. Die vielen Anschuldigen
anhören, verstehen und wegstecken mussten. Sie mussten lernen zu akzeptieren,
dass IHR Sohn und sein Freund Eric 15 Menschen getötet und 24 weitere verletzt
haben.
„Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als meinen
Sohn in den Arm zu nehmen – und außerdem noch eine Chance, ihn von seiner
letzten, schrecklichen Handlung abzuhalten.“ (S. 79)
„In einer besonders schlimmen Nacht sagte Tom
völlig erschöpft: Ich wünschte, er hätte uns auch getötet.“ (S. 142)
Der größte Halt in dieser schwierigen Zeit war
natürlich die Familie.
Tom Klebold, ihr Mann und ihr älterer Sohn Byron
waren Stützen, ohne diese wohl alles zusammengebrochen wäre.
„Solange Byron bei mir war, war ich trotz allem
noch jemandes Mutter.“ (S. 97)
Unheimlich spannend, mutig, aber auch traurig fand
ich den Schritt, als Susan den Kontakt zu betroffenen Familien gesucht hat. In
diesen Kapiteln wird klar, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt.
Natürlich versteht man den Schmerz der Familien, welche ihre Kinder verloren
haben. Aber können die Eltern eines Amokläufers tatsächlich etwas dafür.
An dieser Stelle finde ich den Titel des Buches
sehr gut gewählt.
„Wie bitte schön sagt man: Es tut mir leid, dass
mein Kind Ihres umgebracht hat?“ (S. 137)
Weiterhin erzählt Susan, wie sie und ihr Mann nach
sechs Monaten endlich in der Lage waren, bei der Polizei die Beweismittel einzusehen.
Sie wurden mit psychologischen Einschätzungen ihres Sohnes konfrontiert und
mussten erkennen, dass Dylan Probleme hatte. Probleme, welche sie nicht erkannt
haben.
„Denn als Dylan am Ende seines Lebens tatsächlich
Hilfe brauchte, wusste er nicht, wie er darum bitten sollte.“ (S. 113)
„Ich hoffe, dass der morgige Tag mir nicht die
Erinnerung an den Jungen zerstört, den ich geliebt habe.“ (S. 197)
Auch als Leser ist man im ersten Teil des Buches
so hautnah dabei. Durch viele Einzelheiten begeht man förmlich neben Susan und
Tom Klebold den Ort des Schreckens. Ziemlich am Ende des ersten Teils kommt
Susan noch zu folgender Erkenntnis.
„Das Grauen der tatsächlichen Ereignisse
verblasste vor dem, was die beiden eigentlich geplant hatten. Der Gedanke daran
raubte mir den Atem. So schrecklich die Katastrophe war, es hätte noch viel
schlimmer kommen können. Und genau das hatte mein Sohn gewollt.“
(S. 204)
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Auch im zweiten Teil geht die Mutter noch auf
Dylan’s „Werdegang“ ein.
Vor allem seine letzten beiden Jahre an der
Highschool schildert sie dem Leser ausführlich.
Zu dem spricht sie darüber, die Tat ihres Sohnes
anzuerkennen und damit zu leben.
Zum Ende erfährt man noch über einen längeren Teil
des Buches, was dies aus Susan gemacht hat. Wie und womit sie sich nach diesem
Ereignis engagiert.
Und wie sie zu Themen wie Depressionen und Suizid
steht.
Mein
Fazit
Solche Bücher bewertet niemand gern selbst. Ich
ziehe meinen Hut vor Susan Klebold, dass sie vor allem den Mut gefunden hat,
der Leserschaft auch die internen Geschehnisse in ihrer Familie darzulegen. Sie
legt uns ein offenes Buch vor, aus dem wir herauslesen können, dass solche
Taten nicht immer zu vermeiden sind. So schrecklich es auch klingen mag.
Meine Bewertung geht nicht aus Schreibstil oder
Fakten zurück, sondern lediglich weil mich der erste Teil deutlich mehr packen
konnte. Der zweite Teil wurde sehr ausschweifend von der Autorin dargestellt.
Dies mag daran liegen, dass sie selbst betroffen ist.
Die Autorin
Sue
Klebold (Jahrgang 1949) lebt heute in Colorado. Zum
Zeitpunkt des Amoklaufs arbeitete sie an einem Berufskolleg in einem Programm
zur Unterstützung von Erwachsenen mit Behinderung. Heute engagiert sie sich in
mehreren Organisationen für Suizidprävention. Zum Amoklauf ihres Sohnes Dylan
hat sie sich bisher nur in kurzen Statements öffentlich geäußert. Sue Klebold
spendet ihr Honorar an Hirnforschung, Organisationen für Suizidprävention und
zur Unterstützung von Menschen mit psychischen Krankheiten.
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