Dienstag, 14. Juli 2020

[Rezension] Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes Gesicht | Andrea

Titel: Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes Gesicht | Autor: Carlton Mellick III
Verlag: FESTA Verlag | Seitenanzahl: 160 Seiten
Reihe: FESTA Special
Kaufen: Hier


Inhaltsangabe
Eine irre Liebesgeschichte, ebenso gruselig wie herzerwärmend.
Ethan ist in das seltsamste Mädchen der Schule verliebt. Die mit den Spinnen im Haar. Die, die sie Spiderweb nennen.
Obwohl sie alle anderen Kinder in der Schule abschreckt, hält Ethan Spiderweb für das süßeste Mädchen der Welt. Aber es gibt ein Problem: Jedes Mal, wenn sie starke Gefühle hat ... nun ja ... explodiert ihr Gesicht.
Je näher die beiden sich kommen, desto absonderlicher wird ihr Zustand…
Der neue Roman vom Kultautor der Bizarro-Fiction. Verstörend explosiv.
(Quelle: FESTA Verlag)


Meine Meinung

Geht es noch abgefahrener?


Diese Rezension sollten sich alle die durchlesen, die offen für ein ganz besonders seltsames Genre sind. Bizarro-Fiction.
Ich habe bereits vor kurzem ein anderes Buch aus dem Genre gelesen, von Mellick III ist es allerdings mein erstes Werk.

Ich war mir zunächst auch sehr unsicher, aber sowohl dieses bonbonfarbene Cover, als auch der ellenlange Titel bleiben einfach in Erinnerung und dann war es doch ruck zuck bestellt. Im Original gefällt mir der Titel übrigens noch einen Ticken besser.
Every Time We Meet at the Dairy Queen, Your Whole Fucking Face Explodes. 
Einfach Klasse oder?

Die Lovestory nimmt hier im Bus zur Schule seinen Anfang.
Relativ stumm sitzen beide schüchtern nebeneinander. Fühlen sich magisch voneinander angezogen und es entwickeln sich die ersten Gefühle.
Gefühle, die Ethan vergessen lassen, dass er sich in DIE mysteriöse Außenseiterin der Schule verliebt hat.
Spiderweb, welche sich im Verlauf der Geschichte als Jill entpuppt, ist ein ganz besonderes Mädchen. Man könnte sagen explosiv.
Wer hier an Aggressionen oder ähnliches denkt, ist allerdings auf dem Holzweg.
Es geht um Gefühle der wahren Liebe.
Jill leidet, wie ihre Mutter unter der Explosionskrankheit, unter welcher in der Ahnengalerie so einige Frauen der Familie litten. Wobei leiden hier nur so ein daher gesagtes Wort ist. Spiderweb an sich war schon echt toll. Ein interessantes Mädchen, welche mit ihrem Sein super umgeht und einfach nur ihre erste Liebe genießen will. Das erste Date findet, wie der Titel bereits verrät in der Eisdiele statt. Der erste Kuss und dann Boom!
Was das genau bedeutet, verrate ich euch nicht.
Wer Schauder in der Geschichte erwartet, sollte nicht zu viel erwarten.
Es gab für mich eher ein paar ekelige Szenen, welche ich vor allem mit einem Jungen namens Mark Henney verbinde. Bääähhhhhhhh…. 😵

Skurril ist an dieser Geschichte wohl alles.
Die Krankheit, Spiderweb selbst. Was es übrigens mit den Spinnen auf sich hat. Mega Idee. Man kann es auch als Nebenwirkung bezeichnen. Spiderwebs ganze Familie und der Autor selbst, haben ordentlich einen am Laufen.
Aber dies macht das Buch zu etwas Besonderem.

Für mich ist dieses Genre keine höhere, intellektuelle Literatur, dennoch ist es Kunst. Kunst auf so verstörende, skurrile Ideen zu kommen und diese doch wortgewandt in solch einem Buch zu verpacken.
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Als Kritik möchte ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber ansprechen möchte ich es dennoch. Wie bereits erwähnt, bleibt der Titel einfach in Erinnerung und ist für mich jetzt schon der Favorit des Jahres. Die Lovely Books Abstimmung kann kommen. Aber es war mir zu wenig Eisdiele, denn lediglich erleben wir die beiden nur einmal in dem Setting.

Und einen noch größeren Twist habe ich mit dem Cover.
Auch wenn es ein absoluter Hingucker und Eyecatcher ist, habe ich im Buch ein blondes Bonbonmädchen erwartet und dann kam alles ganz anders.
Wieso wird Spiderweb nicht so dargestellt, wie sie in der Geschichte selbst sehr detailliert beschrieben wird?
Wie Jill in Wahrheit aussieht? Auch das müsst ihr schon selbst herausfinden.


Mein Fazit
Trotz kleiner Abzüge in der B-Note müsst ihr dieses Buch lesen!
Es hat mich fast auf jeder Seite sehr gut unterhalten und ist einfach etwas Besonderes. Ich freue mich schon, dieses Buch in mein Regal zu stellen.
Weitere Rezensionen zum Buch

Der Autor
Carlton Mellick III (1977 in Phoenix in Arizona geboren) schreibt Bizarro Fiction – ein Genre, das er quasi selbst erfunden hat.
Bizarro Fiction ist seltsame Literatur. Man stelle sich einen bösen Roald Dahl auf Speed vor. Das sagt nicht viel aus? Hmm, vielleicht ahnt man etwas, wenn man einige Titel von CM3 hört: 
›Ultra Fuckers‹, ›Electric Jesus Corpse‹, ›The Menstruating Mall‹, ›The Haunted Vagina‹ oder ›The Baby Jesus Butt Plug‹.
Bizarro Fiction ist wie:
Franz Kafka trifft John Waters
Kinderbücher nach der Apokalypse
Takashi Miike trifft William S. Burroughs
Alice in Wonderland für Erwachsene
Japanisches Kino unter der Regie von David Lynch.
© FESTA Verlag

Weitere Bücher des Autors
 Seid vorurteilsfrei^^
Diese Bücher zu ergattern, ist schwer. Sammler wissen darum.
Ich bin nun aber in Versuchung verführt worden, mir diese Bücher auf dem Kindle zu laden.

Habt ihr schon ein Werk von Mellick III gelesen bzw. werdet ihr es jemals vorhaben?

4 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,

    ich habe die Rezension schon mal unterwegs gelesen. Das Buch war mir schon aufgefallen, doch jetzt werde ich wohl nicht herum kommen. Das klingt wirklich bizarr und das muss ich einfach lesen. :D

    Liebe Grüße & schönes Wochenende,
    Nicole

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    1. Juhu Nicole :)
      Auf dich ist Verlass. Ich dachte am Anfang auch Neeee, aber dann war es ruck zuck weggelesen. Hut auf, sowas in seinem Kopf zu fabrizieren. Ich glaube, dieses Genre wird erst noch in den kommenden Jahren so richtig aufleben.

      Dir ebenso ein schönes WE
      Andrea

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  2. Hey Andrea,

    ach Menno, jetzt muss ich es wohl doch mal lesen :D Hab es schon öfter irgendwo gesehen und Du hast mich überzeugt und mich neugierig gemacht :)

    Liebe Grüße Melli

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    1. Hihi, sehr schön.
      Das ist wirklich eine Story, bei der ich sage, man muss in dieses Genre einfach mal hineinlesen. War mein Erstling "Stümmelchen" von Anna Ratsche eher blutig, so ist dieses hier einfach anders. ich betone ANDERS :P

      Bin gespannt, was du sagst. Ich überlege gerade, ob ich noch eines vom Autor lese^^

      Liebe Grüße <3

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