Inhaltsangabe
Der
Killer kam immer nachts: Von 1976 bis 1986 ereignete sich in Kalifornien eine
Vergewaltigungs- und Mordserie, die das ganze Land erschütterte. Michelle
McNamara war noch ein Kind, als dieser Mörder umging. Als Erwachsene hat sie
sich auf seine Spur begeben. Um dem Killer zu folgen, musste sie sich selbst in
die Dunkelheit wagen: in den Kopf eines geisteskranken Menschen. McNamara kam
dem Monster immer näher – und starb, kurz bevor sie ihr Buch fertigstellen
konnte. Zwei Freunde beendeten es für sie, es wurde zum Bestseller. Und als der
Killer kurz darauf endlich gefasst wurde, gab es schließlich auch die letzte
entsetzliche Antwort auf die Frage, wie es ihm gelungen war, so lange unerkannt
zu bleiben.
Meine
Meinung
True Crime so hautnah
Nach vielen Romanen und einer
heißen Empfehlung meiner Blogkollegin Diana war es bei mir im Urlaub mal wieder
Zeit für etwas düsterer angehauchte Lektüre. Es war mal wieder Zeit für einen
True Crime Fall.
Warum auch immer, ist dieses
Buch mal wieder komplett an mir vorbeigegangen, ebenso wie der im Buch
behandelte True Crime Fall. Immer wieder merke ich, dass man niemals alles
wissen kann, auch wenn man für ein Thema brennt.
Michelle McNamara, welches
dieses Buch leider nicht beenden konnte, weil sie 2016 sehr plötzlich verstarb,
erzählt uns in „Ich ging in die Dunkelheit“ von einem Thema, welches sie nicht
mehr losließ. Um alles in der Welt, wollte sie herausfinden, wer der Golden
State Killer ist, welcher Kalifornien im Zeitraum von 1976 bis 1986 mit einer
Vergewaltigungs- und Mordserie erschütterte. Den Namen Golden State Killer
bekam der Täter erst viele Jahre später. Im Buch und auch zum Zeitpunkt der
polizeilichen Ermittlungen wird er als EAR (=East Area Rapist) und auch als ONS
(= Originial Night Stalker) bezeichnet. (Original, weil der bekannte Night
Stalker, Richard Ramirez erst ab 1985 mordete.
Bereits nach neun gelesenen
Seiten, einer Karte von Kalifornien und einem Zeitraffer mit einigen genannten
Mord- und Vergewaltigungsopfern später, wusste ich bereits, dass dies ein Buch
ist, welches mich zu gleichen Teilen unterhält, neugierig macht und
erschüttert.
Die Autorin, welche 1970
geboren wurde, war zur Tatzeit des Golden State Killers noch ein Kind, dennoch
kann man als Leser ihre Passion, ihren Eifer für diesen Fall auf jeder Seite
des Buches spüren. Michelle McNamara betrieb eine Website namens True Crime
Diary und ermittelte ganze acht Jahre auf eigene Faust und diesen Fakt fand ich
überraschend und brilliant zugleich. Dies kann nur Ehrgeiz, gute
Menschenkenntnis und die Möglichkeiten durch das World Wide Web möglich machen.
Im Buch wechselt die Autorin
zwischen ihren Bemühungen in der Gegenwart, in dem Fall voran zu kommen und
zwischen den Beschreibungen einiger der unendlich vielen Taten des Golden State
Killers.
Typisches Vorgehen des Täters
Er brach zunächst nachts bei
alleinstehenden Frauen ein und schlich sich ins Schlafzimmer, während die
Frauen schliefen. Als die Opfer wach wurden, blendete er diese mit einer
Taschenlampe direkt ins Gesicht. Die Frauen erkannten einen mittelgroßen Mann,
normal gebaut und mit einer Skimaske über dem Kopf. In manchen Fällen betrat er
das Schlafzimmer ohne Hose und Unterhose. Er fesselte seine Opfer und
vergewaltigte.
Drei Jahre lang blieb es bei
diesem Vorgehen. Ab 1979 veränderte er seine „Methode“. Er brach vor allem bei Paaren ein. Schlich
sich auch hier ins Schlafzimmer und blendete das Paar mit seiner
Stabtaschenlampe. Er befahl er Frau ihren Partner zu fesseln, verließ dann das
Schlafzimmer mit ihr, um sie zu vergewaltigen und tötete beide am Ende. Dies
sind nur ganz knappe Schilderungen. Im Buch werden die Szenen eindringlicher,
blutiger und schonungsloser beschrieben.
Was die Einblicke in die
Vergangenheit sehr spannend gemacht hat, waren die wenigen Möglichkeiten, mit
denen die ermittelnden Polizisten zu dieser Zeit konfrontiert wurde. Wenn man
zum Beispiel bedenkt, dass erst 1984 der genetische Fingerabdruck entdeckt
wurde und dieser erst ab 1994 vom FBI zur Identifizierung genutzt werden
konnte, ist dies schon interessant. Die Ermittler hatten damals
Personenbeschreibungen, am Tatort hinterlassene Gegenstände oder Gegenstände,
die der Täter aus dem Haus entfernt hat. Man konnte dem Täter auch eindeutige
Fußabdrücke nachsagen, welche fast vor allen Häusern zu finden waren, weil er
seine Opfer zuvor genaustens ausgekundschaftet hat. Dennoch konnte die Polizei
diese Dinge alle nicht nutzen. Und auch mit dem Jahr 1994, als das Gesetz über
die DNA-Identifizierung in Kraft trat, brachte es den Ermittlungen nichts, da
der Täter in keiner Datenbank zu finden war. Ein weiterer spannender Fakt war,
dass zwischen 1972 und 1994 in Orange County 2479 Tötungsdelikte untersucht und
1591 aufgeklärt wurden, das bedeutet fast 900 ungelöste Fälle. Das ist eine
hohe Zahl oder?
Das Buch ist in drei Teile
unterteilt, wobei der dritte Teil und somit die letzten vierzig Seiten des
Buches nicht mehr von der Autorin selbst verfasst wurde, sondern von zwei engen
Freunden, welche ebenso an der Entlarvung des Killers beteiligt waren.
Mein
Fazit
Ein Buch
aus dem Bereich True Crime, welches mich sowohl mit seinem Inhalt, als auch mit
seiner Atmosphäre von Seite 1 an abholen konnte.
Ein Roman,
der vor allem den Willen der Autorin, diesen Killer zu entlarven und einen
tollen Einblick in die vergangenen Ermittlungsarbeiten gibt.
Die
Autorin
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