Titel: AMOK
Autor: Stephen King (eigentlich unter dem Pseudonym Richard Bachman)
Verlag: Heyne Verlag | Seitenanzahl: 238 Seiten
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Inhaltsangabe
Das wahre Debüt Stephen Kings
Ein Schüler erschießt zwei Lehrer und nimmt seine Mitschüler als Geiseln. Lange bevor Jugendliche mit Schusswaffen zum realen Alptraum an amerikanischen Highschools werden, zeigt Stephen King in seinem ersten Roman die Ursachen der beklemmenden Verzweiflung, aus der manche sich nur mit scheinbar sinnloser Gewalt befreien können.
(Quelle: Buchrückseite)
Meine Meinung
Ein Buch, welches als Vorbild vieler amerikanischer Amokläufe genannt wird
Ein Buch, für das ich damals einiges an Geld gelassen habe, um es in dieser schönen Heyneausgabe im Regal stehen zu haben. Nun hatte es endlich die Ehre, gelesen zu werden und das sogar im Austausch mit drei anderen Bloggerinnen.
Der Autor hat meines Erachtens Anfang 1998 beschlossen, keine weiteren Auflagen drucken zu lassen. Der Grund dafür ist in zwei Amokläufen aus den Jahren 96 und 97 zu finden, in denen die Öffentlichkeit eine Verbindung zu King`s Werk sah.
Dennoch haben wir das Werk um Charlie Decker nun ziemlich schnell gelesen, aber der Autor lässt dem Leser hier auch fast keine andere Wahl. Von der ersten Seite an tritt Bachmann alias King mächtig auf das Gaspedal und der Leser hat beinahe keine Chance den Geschehnissen zu entkommen.
Sehr schnell tötet Charlie, wie in der Inhaltsangabe bereits angekündigt, zwei Lehrer und zieht sich mit seinen Geiseln in ein Klassenzimmer zurück.
Mit der Außenwelt kommuniziert er fortan über eine Gegensprechanlage.
Der Protagonist Charlie ist meines Erachtens ein sehr spannender Charakter.
Er wirkt auf der einen Seite unheimlich intelligent und stark, auf der anderen Seite hingegen sehr verletzlich und schwach. Diese beiden Seiten führen Autoren bei dem Thema Amoklauf meiner Meinung nach sehr häufig an.
Nach dem ich bereits einige Bücher in diese Richtung gelesen habe, kann ich sagen, dass ich von vornherein niemanden verurteile, so bin ich auch hier sehr unvoreingenommen Charlie gegenüber getreten. Der Autor versucht dem Leser Charlies Beweggründe bzw. sein Inneres offen zu legen, so ganz gelingt ihm das allerdings nicht. Charlie bleibt auch beim Zuklappen des Buches für mich ein mysteriöser junger Mann.
Im Klassenraum versucht Charlie die Macht in der Hand zu behalten, sowohl gegenüber seinen Mitschülern, als auch gegenüber der Polizei und dem Direktor der Schule, welche Charlie auffordern, diese Fehlentscheidung aufzulösen und die Jugendlichen gehen zu lassen.
Was man bei einem Amoklauf niemals erwartet, ist das, was Charlie mit seinen Mitschülern im Klassenraum anstellt. Er bittet sie zu erzählen.
Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten.
Als Leser ist man auf jeden Fall im Zimmer dabei und vergisst beinahe die wahren Hintergründe dieser Zusammenkunft.
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Mit dem Ende hatte ich so meine Probleme.
Hier bleibt der Autor sehr geheimnisvoll bzw. lässt dem Leser sehr viel Fantasie, wie, was und wieso diese Geschichte so endet.
Für meinen Geschmack hat er sich aufgrund der vorhergehenden Situationen im Buch und der spürbaren Spannung im Klassenzimmer etwas vertan. Hier wollte ich absolut nicht meine eigene Fantasie befragen, sondern Fakten.
Also, vor allem aus dem Ende hätte der Autor noch einiges herausholen können.
Auch in unserer LR waren sich über das Ende nicht alle im Reinen.
Irgendwas fehlte.
Mein Fazit
Ein Buch, welches man gelesen haben sollte. Zudem sollte man beachten, dass "AMOK" in den USA 1977 und in Deutschland 1988 veröffentlicht wurde.
1977 war in Amerika noch die Zeit "vor" den Amokläufen bzw. gab es bis dato nur eine sehr geringe Zahl von solchen Ausartungen.
Vor allem die Denk- und Handlungsweisen der Schüler, Lehrer und auch der Polizei fand ich an dieser Stelle in Bezug auf den Punkt sehr interessant.
Der Autor
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem »Edgar Allan Poe Award« den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenStephen King und seine Enden, die geben schon zu knabbern. Es stimmt, es ist, als ob etwas gefehlt hätte. Das Bindeglied zum Schluss geht ab.
Liebe Grüße
Nicole
Dennoch ein Leseerlebnis und wir haben es gemeinsam genossen.
LöschenMir tut es zur Zeit sehr gut, ab und zu (1, max. 2x im Monat) wieder in LR zu lesen.
Die Bücher bleiben einfach anders in Erinnerung.
Liebe Grüße
Hi Andrea,
AntwortenLöschenja, das Ende, das hätte schon noch etwas Erklärungsbedarf gehabt - trotzdem fand ich es insgesamt auch wirklich gelungen.
Welche Bücher, die ähnlich sind, hast du denn noch gelesen. Meinst du welche, in denen es auch um Amokläufe geht?
Dass du da unvoreingenommen bist, find ich super. Ich finde so eine Tat natürlich auch falsch, aber ich frage mich schon immer, was in deren Leben alles schief gelaufen sein muss, um zu solch einer Aktion gedrängt zu werden. Ist jetzt vielleicht doof ausgedrückt, aber es ist auch wirklich schwer... Opfer sind sie am Ende für mich alle.
Liebste Grüße, Aleshanee