Titel: Engel im Schnee | Autor: Stewart O'Nan
Verlag: Rowohlt Verlag | Seitenanzahl: 272 Seiten
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Inhaltsangabe
Ein grausiger Mord geschieht, keiner kennt den Mörder, aber jeder weiß von einer offenen Hintertür und Spuren im Schnee...
Stewart O'Nan spürt die großen Tragödien menschlicher Verstrickungen auf.
Meisterhaft beschreibt er kleine Demütigungen und Missverständnisse im täglichen Leben, unerfüllte Hoffnungen rund um Liebe und Leid, die zu Dramen eskalieren.
(Quelle: Rowohlt Verlag)
Meine Meinung
Ein weiteres eher bedrückendes Buch des Autors
Nach dem bereits "Halloween" eher ein Drama, als ein Halloweenschocker war, war ich umso neugieriger auf meinen zweiten Roman von Stewart O'Nan.
Gleich vorweg kann ich sagen, dass der Autor für mich in diesem Jahr eine Neuentdeckung ist und noch einige weitere Bücher folgen werden, denn da ist in letzter Zeit einiges bei mir eingezogen.
Ich mag seinen Stil.
Viele Leser können mit diesen Dramen und der eher bedrückenden Atmosphäre in Büchern nicht immer etwas anfangen. Ich müsste solche Bücher zum Beispiel nicht im Juli bei Sonnenschein am Pool lesen. Aber die aktuelle Jahreszeit passt für mich perfekt zu dieser Art von Literatur. Nach dem Ausklingen der Weihnachtsfeiertage freue ich mich in diesem Jahr auf ein weiteres Buch des Autors: "Letzte Nacht".
Bevor es mit dieser Geschichte los ging, empfand ich die Widmung des Buches sehr interessant bzw. überraschend. Denn diese lautet: Für Kurt Cobain.
Der Sänger verstarb in dem Jahr (1994), in dem das Buch unter dem Originaltitel "Snow Angels" erschien.
Auf den ersten Seiten lernt man den Protagonisten, Arthur Parkinson kennen.
Es ist ein verschneiter Nachmittag und der fünfzehnjährige probt gerade mit seiner Highschool-Band, als im Hintergrund Schüsse fallen.
In der Kleinstadt Butler spricht sich sehr schnell herum, dass die ermordete Frau Annie Marchand heißt. Arthurs ehemalige Babysitterin.
Die Dramen spitzen sich im Buch durch verschiedene Personen bzw. Familien zu.
Zum einen geht Arthur selbst auf die zerrüttete Ehe seiner Eltern ein.
Er zeigt auf, wie sehr seine Mutter leidet und wie er selbst mit dieser Situation umzugehen versucht.
Des Weiteren bekommt man durch eine auktoriale Erzählperspektive Einblicke in das Leben der Ermordeten. Auch hier gab es ein Ehe-Aus, welches alles andere als glimpflich endete. Der allwissende Erzähler berichtet hier von den kleinen Dingen des Alltags, die manchmal aus dem Ufer laufen und im großen Chaos endet.
Stewart O'Nan baut in sein Buch Figuren mit sehr unterschiedlichen und dennoch nahezu durchgängig schwachen Charakteren ein.
Dieses Buch ist durchzogen mit Problemen des Alltag, des Familien- und Liebeslebens.
In diesem Roman werden Entscheidungen getroffen, die nicht ohne Folgen bleiben.
Für mich konnte der Autor eine Wende in Geschichte einbauen, mit der ich niemals gerechnet hätte und welche mich vollkommen schockiert hat.
Für mich ist es immer ein wichtiger Punkt, dass ich den Titel eines Buches im Buch wiederfinde und ja, der "Engel im Schnee" hat hier in den letzten Zügen der Geschichte eine besondere Bedeutung, die mich sehr berührt hat.
Und schlussendlich kann ich sagen, dass dieser Roman einen guten Spannungsbogen hat.
Die Suche nach dem Mörder bzw. die Erkenntnis und die Motive des Mordes an Annie Marchand waren spannend, wie bedrückend zu lesen.
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Als einzigen Kritikpunkt muss ich den Part um Arthurs Mutter ansprechen.
Ihr Leiden, ihre Sorgen und ihr Verhalten nahmen mir am Ende einen zu großen Anteil im Verhältnis zu anderen Themen im Buch ein.
INFO ZUR BUCHVERFILMUNG
Gleich nach dem Lesen des Buches habe ich mir die Verfilmung bei Amazon Prime angeschaut. Die 3,99€ waren es wert, denn ich mochte den Film zum Buch sehr.
Natürlich gibt es ein paar Abweichungen, vor allem der Engel im Schnee hat mir hier gefehlt, aber die Grundstimmung konnte durch die winterliche Atmosphäre und die schauspielerische Leistung sehr gut eingefangen werden.
Mein Fazit
Ein weiteres Drama des Autors, welches mich im November mit seiner winterlich, kühlen und traurigen Atmosphäre sehr gut abholen konnte.
Stewart O'Nan schreibt vom Verlassenwerden, von Trennung, von Liebe und vielen weiteren Dingen, die das Leben mit sich bringt.
Wer sich mit dem melancholischen Stil des Autors identifizieren kann, der wird den Roman ebenso gern lesen, wie ich.
Der Autor
Stewart O′Nan wurde 1961 in Pittsburgh/Pennsylvania geboren und wuchs in Boston auf. Bevor er Schriftsteller wurde, arbeitete er als Flugzeugingenieur und studierte an der Cornell University Literaturwissenschaft. Für seinen Erstlingsroman «Engel im Schnee» erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis. Er veröffentlichte zahlreiche von der Kritik gefeierte Romane, darunter «Emily, allein» und «Die Chance», und eroberte sich eine große Leserschaft. Stewart O′Nan lebt in Pittsburgh.
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenauf diese Rezension habe ich gewartet, weil das Buch seit unserer Halloween-Leserunde bei mir am Merkzettel steht.
Es klingt auf jeden Fall wieder nach einem Buch für mich, wobei ich solche Dramen dann doch eher im Sommer bevorzuge. In der dunklen Jahreszeit zieht mich das oft zu sehr runter.
Ich wünsche dir noch einen schönen Advent!
Liebe Grüße
Nicole
Hi Nicole,
Löschenstimmt, das Thema "herunterziehen" gibt es zur düsteren Jahreszeit natürlich auch. Dann sollte man solche Bücher lieber in einer milden Sommernacht lesen.
Ich bin dafür nicht "anfällig", aber bei mir wird es in der zweiten Dezemberhälfte auch etwas heimeliger in der Buchwelt^^
Ich werde die Tage deine Challengeseite und auch meine #23für2023 vorbereiten. Ich mag die Challenge mit jeden Jahr mehr. Dieses Jahr war ich recht gut. Aber für mich jedes Jahr ein tolles Gefühl, wenn ich Bücher lese, die ich sooo weitere Jahre nicht beachtet hätte und diese dann auch noch 5 Sterne mit sich bringen. Das war in diesem Jahr recht häufig so.
Hab eine schöne Restwoche. Ich hoffe bei euch ist es auch so frostig sonnig, wie bei uns.
Liebe Grüße,
Andrea
Hallo Andrea,
Löschenoh ja, ich habe auch gerade die Nase in eher lieblicheren Geschichten, damit es ein bisschen besser zur Weihnachtsstimmung passt.
Ich habe mir unterwegs am Smartphone deine #22für2022 angesehen und da ist wirklich ordentlich was gegangen. Nicht schlecht. Auf deine #23für2023 bin ich gespannt. Ich habe noch gar nicht geschaut, ob dein Post schon online ist.
Meine #23für2023 werde ich wieder in der Zeit zwischen den Jahren mit dem Zufallsgenerator ziehen. Das hat schon einen Hauch von Tradition und wird bei mir mittlerweile zelebriert. :D Weihnachten will ich jedes Jahr abwarten, weil sich dann doch noch das eine oder andere Buch dank Christkind ins Regal schmuggelt.
Frostig war bzw. ist es schon, sonnig eher nicht. Das gute Winterwetter spart sich für meinen Weihnachtsurlaub auf. :D
Hab' ein feines Adventswochenende. :)
Liebe Grüße
Nicole
Juhu, das Tradition ist eine tolle Tradition. Habe ich sonst genauso gemacht, aber mit Kind ist auf einmal alles anders. Die Maus war DO wieder fiebrig, da durfte sie schon nach 23 Zettelchen grapschen^^ Leider mussten wir abends noch in die Notaufnahme und sind seit heute wieder zu Hause.
LöschenSie hat auf jeden Fall ein Händchen für FESTA oder mein SuB davon ist einfach zu groß. Mal schauen, wie zeitnah ich den Post fertig bekomme.
Will gleich schon mal anfangen...
Dann bin ich ebenso gespannt auf deine Liste zum Anfang des Jahres.
Lass es dir bis dahin gut gehen und genieße die Weihnachtszeit und deinen Urlaub.
Liebe Grüße,
Andrea
Au weh, das mit der Notaufnahme hört sich weniger gut an. Ich hoffe, dass alles wieder ok ist? Aber schön, dass du eine eifrige Assistentin gewonnen hast.
LöschenDas ist doch ganz normal, dass alles anders ist. Aber auch ohne Kind läuft's meistens nicht nach Plan. Wir hatten einen Rohrbruch! XD 3 Tage ohne Wasser. ^^ I was not amused. :P Hauptsache, es ist nicht direkt an Weihnachten passiert.
Genieße du auch die Weihnachtszeit - es ist ja die erste zu viert, mit Kater und Kind. <3
Liebe Grüße
Nicole
Hi Andrea!
AntwortenLöschenFreut mich dass es dir so gut gefallen hat!
Ich hab das Buch vor Ewigkeiten gelesen, ist sicher schon 20 Jahre her... mein Bruder hatte es mir damals geschenkt :)
Von der Handlung weiß ich eigentlich gar nichts mehr, nur dass es mir richtig gut gefallen hat. Deshalb war ich auch eigentlich überzeugt, dass mich Halloween begeistert, aber das war ja leider nicht so ganz meins, auch wenn ich es nicht schlecht fand.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob dir das nächste Buch von ihm auch wieder so gut gefällt!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hi Aleshanee,
Löschenich bin tatsächlich erstaunt, aber dieses Buch hier kannten so einige vom Autor, auch wenn es bei vielen bereits etliche Jahre zurückliegt.
Ich freu mich dann zu den Rauhnächten auf das dritte Werk vom Autor und bin gespannt, was er dieses Mal abliefert?
Hab eine schöne Restwoche :)
LG Andrea