Titel: November | Autor: Thomas Olde Heuvelt
Verlag: Heyne Verlag | Seitenanzahl: 640 Seiten
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Inhaltsangabe
In Lock Haven, einer beschaulichen kleinen Stadt in Washington State, gibt es eine ganz besondere Straße. Die Bird Street. Wer in der Bird Street wohnt, ist erfolgreich, wohlhabend, gesund und glücklich. Die Kinder allesamt ausgeglichen, wohlerzogen und klug. Zumindest für elf Monate im Jahr. Im November jedoch brechen die dunklen Tage an. Pech, Misserfolg und Krankheit halten Einzug. Im November kommt der Fremde in die Bird Street, um bei den Bewohnern die Schulden einzutreiben. Im November ist die Zeit gekommen, den Preis für all das Glück zu zahlen. Denn es kehrt erst zurück, wenn ein Menschenleben geopfert wird...
(Quelle: Heyne Verlag)
Meine Meinung
Hiervon habe ich mir mehr erwartet
Vor wirklich etlichen Jahren habe ich das Buch "Hex" gelesen und war doch sehr angetan vom Debüt des Autors. Das Buch "Echo", welches danach erschien, ist aufgrund angesprochener, übersinnlicher Phänomene in den Bergen etwas an mir vorbeigezogen, aber "November" erschien für mich genau zum richtigen Zeitpunkt, nämlich zu Anfang November 2023. Das ist für mich immer schon ein großer Pluspunkt, wenn der Titel zur Gegenwart passt. Ein Buch mit dem Titel "November" könnte ich zum Beispiel niemals im April oder im Juli lesen. Da meldet sich mein innerer Monk^^
Die Inhaltsangabe klingt so gut und dennoch habe ich mir etwas anderes vom Inhalt erwartet. Zu Beginn des Buches habe ich mich versucht in die Vielzahl der Bewohner der Bird Street hineinzuversetzen, welche dem Leser nach und nach vorgestellt werden.
Die ganzen Namen zu sortieren, benötigt wieder etwas Fokus, aber ist man einmal drin, gehört man förmlich zur Nachbarschaft.
Elf Monate im Jahr keine Sorgen und dann dieser eine düstere, gefährliche und fordernde Monat November. Der November gilt beim Großteil der Menschheit meiner Meinung nach eh als unbeliebtester Monat im Jahr. Wobei ich persönlich dieses Monat Jahr für Jahr mehr zu schätzen weiß.
Was der Autor auf jeden Fall gut darstellen konnte, war die Angst und der Respekt der Anwohner vor diesem Monat. Es wurden Vorbereitungen getroffen, die das Sehen ausschalten sollen, es wurden Pläne hinsichtlich der mysteriösen Opferung geschmiedet und es wurde versucht die Familie und vor allem die Kinder so gut es geht zusammenzuhalten und durch diesen Monat zu bringen.
Im Vordergrund der Familie steht die Familie um Vater Ralph, Mutter Luana, Tochter Kaila und Sohn Django. Zwischen diesen vier Charakteren wechselt auch der Erzählstrang hin und her. Vor allem am Beispiel beider Elternteile wurde der Pakt erklärt, der vor Generationen von Vorfahren der Familien beschlossen wurde und die Bird Street bzw. seine Anwohner zu etwas besonderem macht.
Als die Charaktere der Familie zu Beginn des Buches ihren ersten Auftritt hatten, konnte ich mich vor allem mit Luana und Kaila identifizieren. Ich mochte ihren Part in der Geschichte. Dieser Fakt verlor sich leider im Verlauf des Buches. Ich mochte die Einschübe zur Charakterbeschreibung nicht und ihre Eigenarten wurden für mich nach und nach zu einem kleinen Störfaktor. Mit Ralph und auch Django habe ich es über die gesamten 640 Seiten nicht geschafft, warm zu werden. Was im Großen und Ganzen nicht schlimm ist, ich muss beim Lesen eines Buches nicht jede Figur "fühlen".
Der Schreibstil, den der Autor an den Tag legt, hat mir, genau wie damals bei "Hex" wieder gefallen. Dieses Mal war es wirklich die Umsetzung, die mir nicht gefallen hat und daher ist es nachfolgend eine sehr subjektive Bewertung und jeder Leser sollte selbst in die Bird Street gehen, den November erleben und sich ein eigenes Bild machen.
Wie bereits erwähnt, leben die Familien in der Bird Street elf Monate im Jahr in Saus und Braus, wenn man dies so sagen will. Beruflich erfolgreich, finanziell gut gestellt und gesund. Im November zeigen sich dann individuelle Schwächen jedes Charakters.
Was passt da nicht besser zum düsteren Monat November, als einen Hang zum Alkohol oder depressive Verstimmungen. Und genau dies war mir zu typisch.
Ein Spannungsbogen war stellenweise vorhanden, allerdings verlor sich dieser für mich immer mal wieder, als die Charaktere mit ihren ganz persönlichen Geschichten um die Ecke kamen. In der Inhaltsangabe empfand ich auch den Part der Opfergabe unheimlich spannend. Wie es letztendlich umgesetzt wurde, nahm mir etwas Euphorie.
Und leider war auch der große Showdown nicht nach meinem Geschmack.
Fazit
Mit "November" brachte der Autor eine interessante Idee ins Rennen, deren Umsetzung mich leider nur mittelmäßig begeistern konnte. Dennoch habe ich zu keinem Zeitpunkt über ein Abbrechen der Geschichte nachgedacht. Falls ihr das Buch ganz anders wahrgenommen habt, schreibt mir dies einfach in die Kommentare, gern würde ich eure Meinung zum Buch nachlesen.
Weitere Meinungen zum Buch
Der Autor
Thomas Olde Heuvelt wurde 1983 in Nijmegen, Niederlande, geboren. Er studierte Englisch und Amerikanistik an der Radboud Universität Nijmegen und an der University of Ottawa in Kanada, wo er ein halbes Jahr lang lebte. Seine Kurzgeschichte »The Day the World turned upside down« wurde mit dem Hugo Award ausgezeichnet, andere Kurzgeschichten wurden für den Hugo Award und den World Fantasy Award nominiert. Seit ihm mit »Hex« der internationale Durchbruch gelang, ist Thomas Olde Heuvelt in den Niederlanden ein gefeierter Starautor, der mit seinen Romanen regelmäßig die Bestsellerlisten erobert.
Hallo Andrea,
AntwortenLöschenoh ja, du weißt schon, dass ich es ganz anders wahrgenommen habe. :D Für mich haben deine Kritikpunkte perfekt gepasst. Auch das mit den Depressionen und dem Alkohol fand ich in Ordnung. Für mich war's greifbar, weil beides eigentlich recht gut zur dunklen Jahreszeit passt.
Aber so sind wir nunmal verschieden und nehmen Bücher anders war. Ich bin gespannt, was der Autor als nächstes raushaut. :)
Liebe Grüße
Nicole
Darauf bin ich auch gespannt, denn den Autor verliere ich auch nicht aus dem Augen^^
LöschenAuch wenn "November" nicht meins war. Ein Autor hat so eine riesen Aufgabe und er kann einfach nicht den Geschmack von jedem treffen.
Liebe Grüße,
Andrea
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenOh, da hatte ich jetzt doch etwas mehr Begeisterung erwartet, nachdem Nicole von dem Buch so geschwärmt hat! Schade dass es dich nicht so erreichen konnte und die Charaktere für dich nicht so greifbar waren. Ich bin ja gespannt wie es mir gefallen wird. In diesem Jahr hab ich es leider nicht geschafft, das muss auf nächstes Jahr verschoben werden.
Allerdings auf - ja - November *lach* Ein Buch mit so einem Titel mag ich auch nicht in einem anderen Monat lesen, vor allem wenn es noch so einen direkten Bezug zu dem Monat hat!
"Niemand liebt November" von Antonia Michaelis hab ich damals auch im November gelesen, auch wenn es hier mit dem Monat nicht viel zu tun hat :D
Liebste Grüße, Aleshanee
Juhu, da bin ich ja ganz bei dir, dass solche Titel entweder gleich oder im nächsten Jahr gelesen werden. Aber November ist ja jedes Jahr.
LöschenUnd Nicole und ich haben ja oft eine gemeinsame Meinung, aber hier scheiden sich die Geister bzw auch die Interessenthemen in Büchern. Bei solch Hang zum Übernatürlichen bin ich ja meist raus^^ Weiß nicht, warum mir das nicht liegt.
Hab ein schönes Adventswochenende,
Andrea
Liebe Andrea
AntwortenLöschenDas Buch habe ich bei Nicole gesehen und sie war ja ganz anderer Meinung, weitere Bücher des Autors sind mir auch schon begegnet, gelesen habe ich aber noch nichts von ihm. Ich denke aber, dass ich das ändern sollte, um mir einfach selber einmal ein Bild zu machen ;-)
Alles Liebe
Livia
Und auch hier nochmal Hallo,
Löschenwie du schon sagst, mach dir selbst ein Bild von dem Autor.
Ich könnte dir nicht mal sagen, mit welchem du starten solltest, weil jedes anders ist und tatsächlich der Geschmack entscheidet. Ich kenne selbst nur Hex. Echo noch nicht.
Der Autor hat auf jeden Fall Talent. Hier mochte ich nur einfach die Themen und die Umsetzung nicht.
Liebe Grüße,
Andrea