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Und gleich zu Beginn der Geschichte stellte ich fest, dass hier die Geschichte einer Vogelart auf mich wartet, von der ich bisher nichts gehört hatte und vor allem nichts von ihrer besonderen Reise über die ganze Welt wusste.
Charlotte McConaghy nimmt die Leser mit auf eine Buchreise über den gesamten Erdball.
Denn die Küstenseeschwalbe ist der Zugvogel mit der längsten Flugstrecke.
Sie brütet in der Nordpolarregion und überwintert in der Südpolarregion.
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Im Buch selbst, geht es natürlich nicht nur um diese bemerkenswerte Route, sondern, wie bereits in "Wo die Wölfe sind" um die immer geringer werdende Population dieser Tierart. Denn man kann sich vorstellen, dass nicht alle Tiere ihre Reise überleben.
Aus diesem Grund reist die Ornithologin Franny zur Nistzeit der Küstenseeschwalbe und weiß in dem Moment, als die bei drei der Schwalben einen Peilsender in Form eines Ringes um die Beine anbringt, dass es falsch ist, aber sie möchte die Reise genau dieser drei Schwalben einfach bis zu ihrem Ziel in der Südpolarregion verfolgen.
"Ich erforsche die Flugrouten der Küstenseeschwalbe, unter besonderer Berücksichtigung der Frage, wie der Klimawandel ihre Fluggewohnheiten verändert." (S. 41f.)
Kennt ihr diese Bücher, deren erster Satz bereits alles sagt?
Einem zugleich Angst macht und einfach das gesamte Buch über in Erinnerung bleibt.
So erging es mir hier, als das Buch mit den Worten
"Die Tiere sterben. Bald sind wir hier ganz allein." (S. 11)
begann.
Mit diesem Thema, dass die verschiedenen Tiergattungen nach und nach aussterben bzw. ausgerottet werden, kann man mich derzeit so richtig packen. So traurig, wie das Thema ist, so sehr bringt es mich auf der anderen Seite auch zum Nachdenken.
Franny und auch im anderen Buch Inti verkörpern zwei starke Frauen, die dagegen vorgehen wollen und Tiere einfach über alles lieben, vor allem mehr als den Menschen.
"Ich kann nicht gegen meine Überzeugung an, dass kein Tier jemals im Käfig leben sollte. Dieses Schicksal haben nur Menschen verdient." (S. 324)
Nun hat Franny diesen Plan, diese ausgewählten Küstenseeschwalben zu verfolgen, da stellt man sich die Frage, wie will sie dies machen. In Grönland bittet sie den Kapitän eines Hochseefischerbootes, Ennis Malone, um Hilfe. Dieser soll seine Pläne verwerfen und gemeinsam mit ihr und seinem Team den Schwalben folgen. Denn Ennis und seine Mannschaft sind natürlich auf der Suche nach Fischen, ein weiteres spannendes Thema im Buch, denn auch diese Gattung wird rarer und rarer. Aber Franny arbeitet mit einer List und weist den Kapitän darauf hin, dass sich entlang der Route auch Fischschwärme befinden müssen, denn dies ist die Futterquelle der Küstenseeschwalben.
Ennis erhofft sich einen großen Fang, um als Fischer in der heutigen Welt zu überleben und tritt diese gefährliche Reise über den Atlantik an.
Auch wer Geografie liebt, kommt hier auf seine Kosten. Ich liebe es in meinen Buchwelten auf der ganzen Welt umherzureisen und hatte mir für dieses Jahr vorgenommen eine Weltkarte mit Orten zu bestücken, an die mich meine Buchwelt 2024 bringt. Aber in diesem Roman war ich an so vielen Orten, dass ich diese Challenge bereits verworfen habe. Ich behalte die Orte einfach in guter Erinnerung.
Gefühlt hatte dieses Buch wieder über 1000 Seiten, denn obwohl das Tierthema im Buch soviel Platz einnimmt, spielen auch die tiefsten Wünsche der Protagonistin, ihre geheimnisvolle Liebe zu Tieren, dem Wasser und ihrem ehemaligen Professor Niall eine große Rolle. Und man spürt auf jeder Seite, dass Franny eine große Sehnsucht in sich trägt. Eine Sehnsucht, die sie über den Erdball leitet und die sie am Ende beinahe besiegt.
Meine Rezension würde ich gern mit folgenden Worten aus dem Buch beenden.
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