Titel: Die andere Schwester | Autorin: Kristin Hannah | Verlag: Aufbau Verlag
Preis: 10,99€ (PB) | Seitenanzahl: 528 Seiten | ISBN: 978-3-7466-3428-9
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Inhaltsangabe
Seit Jahren haben die Schwestern Claire und
Meghann kaum Kontakt. Dann möchte Claire einen Mann heiraten, in den sie sich
auf den ersten Blick verliebt hat. Davor will sie die ältere Meg unbedingt
bewahren – ist sie doch selbst zu oft enttäuscht worden, als dass sie noch an
Liebe glauben könnte. Ausgerechnet jetzt lernt Meg jemanden kennen, der es wert
wäre, ihre Angst vor Nähe zu überwinden. Doch dann droht den Schwestern ein
erneuter Verlust, und sie werden gezwungen, sich ihrer schwierigen Vergangenheit
zu stellen.
(Quelle: Aufbau Verlag)
Meine Meinung
Verlorene Seelen
Eventuell kommt einigen Lesern die Inhaltsangabe
vertraut vor. Das kann sehr gut möglich sein, wenn ihr die alten Werke der
Autorin kennt. Dieser Roman wurde nämlich erstmals 2006 unter dem Titel „Wer zu
lieben wagt“ veröffentlicht.
Aus dem Klappentext des neuaufgelegten Romans von
Kristin Hannah, in wunderschöner Optik, geht bereits hervor, dass hier vor
allem bei den beiden Schwestern einiges im Argen liegt. Schnell erfährt man,
wie unterschiedlich Meghann und Claire sind. Meghann ist Anfang 40, eine
erfolgreiche Scheidungsanwältin, lebt in der City von Seattle und hat die Suche
nach der großen Liebe schon lang aufgeben.
„Nicht Selbstbefriedigung machte blind, wie ein
alter Spruch behauptete, sondern die Liebe.“ (S. 77)
Claire hingegen lebt mit ihrer 5-jährigen Tochter
Alison bei ihrem Vater in einem Wohnmobilpark. Hier beherrschen die Natur und
ein geregelter Tagesablauf das Leben der 35-jährigen. Beim jährlichen Ausflug
mit ihrer Highschoolclique trifft Claire auf Bobby und es ist um sie geschehen.
Bereits an dieser Stelle im Roman wird klar, dass
Claire das Leben genießt und keine Angst vor Eventualitäten hat. Wohin gehend Meg’s
Leben von Arbeit und Verzicht geprägt ist. Meg hat Geld ja, aber ihr fehlt das
Soziale total.
Was die beiden allerdings verbindet und was
zugleich das Geheimnis im Buch darstellt, ist ihre Vergangenheit. Was ist vor
ca. 25 Jahren geschehen, dass die beiden Schwestern sich so voneinander
entfernt haben? Waren sie als Kinder doch ein Herz und eine Seele.
Schnell teilt Claire ihrer Schwester ihr Vorhaben
mit. Sie will schnellstmöglich und ganz schlicht heiraten. Wie vermutet ist Meg
skeptisch und macht sich auf den Weg zu Claire, um Bobby unter die Lupe zu
nehmen.
„Was ich mir von dir wünsche, ist Vertrauen.“ (S.
193)
Da bleibt Meg nichts anderes übrig, als ihre
Meinung hintenan zu stellen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Völlig
überraschend möchte sie Claire’s Hochzeit sogar organisieren.
Dieser Roman konnte mich allerdings nicht nur
wegen der Story um die beiden Schwestern gut unterhalten. Die Autorin zeigt uns
eine weitere verlorene Seele auf. Joe Wyatt tritt als Aussteiger in dieser
Geschichte auf. Vor 3 Jahren kehrte er seiner Heimat den Rücken und ließ alles
zurück.
Was geschah damals? Seine Schuldgefühle spürte man
zu jedem Zeitpunkt.
Auch er hat mit der Liebe abgeschlossen, bis er in
einer Bar auf Meghann trifft.
„Ahnungslos hatte sie eine Tür mit der Aufschrift
>>unverbindlicher Sex<< geöffnet und fand sich nun in einem Raum
voller Möglichkeiten wieder.“ (S. 332)
„Es war, als hätte jemand in einem bisher kalten
und dunklen Raum ein Licht angezündet.“ (S. 333)
Ich habe bereits mehrere Bücher der Autorin
gelesen und muss sagen, dass ich von Stil her immer wieder zu ihren Büchern
greifen würde. Bereits zwei Mal hat mir die Autorin ein Jahreshighlight
beschert. Dazu im unteren Teil ein wenig mehr.
Für viele mag die Geschichte anfänglich nur so
dahinplätschern, aber ich weiß, dass mich die Autorin im letzten Drittel der Geschichte
immer wieder fesseln kann, so auch hier. Warum? Weil Kristin Hannah dann die
große Emotionsschublade aufmacht. Die Frau kann mich einfach zum Weinen
bringen, wie keine andere.
Auch charakterlich fand ich die Geschichte wieder
stark.
Am Anfang dachte ich, dass ich mit Claire durch
die Geschichte gehen kann, aber sehr schnell zeigten sich bei ihr
Eigenschaften, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. So war es Meghann,
die mich mit ihrer Entwicklung total begeistern konnte. Hier gab es eine große
Gratwanderung und sie ist meine Sympathieträgerin im Roman. Der Platz im meinem
Herzen gehört aber wiederum der kleinen Alison. Ich weiß nicht wieso, aber
Hannah hat ein Händchen dafür die kleinen Figuren in ihren Büchern ganz groß
darzustellen.
Mein
Fazit
Ich möchte keine großen Töne spucken, aber ich
glaube, wer den Stil der Autorin kennt und mag, der wird auch diesen Roman
mögen. Für mich war er vor allem wegen dem letzten Drittel wieder ein
empfehlenswertes Buch. Der Schreibstil, die Charakterentwicklungen und die
große Schublade voller Emotionen, ermutigen mich auch noch die nicht gelesenen
Werke der Autorin zu lesen.
Vor allem zu Beginn und in der Mitte der
Geschichte hätte ich mir allerdings noch mehr von der Figur Claire erhofft, war
sie es doch, die mir den Anfang der Geschichte mit ihrer Art sehr versüßt hat.
Allerdings sollte man sich als Leser auf einen Frauenroman einlassen können, der mit Sachen aufwartet, die nicht immer hundert prozentig realistisch sind.
Für mich war der Lesezeitpunkt perfekt, ich hoffe, dass kann man aus meiner Rezension herauslesen.
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Die Autorin
Kristin
Hannah, Jahrgang 1960, studierte zunächst Jura, obwohl
ihre Mutter ihr schon früh prophezeite, dass sie Schriftstellerin werden würde.
Heute ist sie eine international erfolgreiche Bestsellerautorin, deren
preisgekrönte Romane auch schon verfilmt wurden. Kristin Hannah lebt mit ihrem
Mann und ihrem Sohn in einer kleinen Stadt in der Nähe von Seattle, Washington.
© Google
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2015 2017
Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares gilt
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