Titel: Die bittere Gabe | Autorin: Ellen Marie Wiseman | Verlag: Piper Verlag
Preis: 11,00€ (TB) | Seitenanzahl: 464 Seiten
ISBN: 978-3-492-31221-9
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Inhaltsangabe
Noch nie im Leben durfte die zehnjährige Lilly
ihre Kammer auf Blackwood Manor verlassen. Die Menschen würden bei ihrem
Anblick zu Tode erschrecken, so ihre Mutter. Umso erstaunter ist das Mädchen,
als sie eines Tages mit in den Zirkus darf. Doch statt eine Vorstellung zu
bestaunen, wird Lilly an die Freakshow verkauft und fortan als »Eisprinzessin«
ausgestellt. Ihr Schicksal bessert sich erst, als sie entdeckt, wie gut sie mit
den Elefanten umgehen kann. Aber erst zwanzig Jahre später wird ihr hartes Los
gesühnt...
(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung
Fast perfekt
Für mich ist es bereits der dritte Roman der
Autorin. Ellen Marie Wiseman’s Bücher verfolge ich von Anfang an. Dieses Buch
wäre kein Coverkauf geworden, da ich mich nicht als Fan von Zirkusgeschäften
bezeichnen kann. Ich habe weder etwas für Clowns übrig, noch kann ich die
Tiershows ohne Hintergedanken verfolgen.
Bei „die bittere Gabe“ war es eindeutig der
Klappentext, der beschloss, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. So
ging es gleich am Erscheinungstag in den Buchladen.
Im Jahre 1931 lernen wir die zehnjährige Lilly
kennen. Schnell wird klar, dass diesem Kind jede Art von Kindheit geraubt
wurde. Sie wurde im Haus ihrer Eltern in die Dachkammer verbannt. Seit sie
Denken kann verbringt sie ihren Alltag dort oben allein. Liebe bekommt sie vor
allem von ihrer kleinen Katze Abby.
Für mich war Abby der Seelentröster, denn von
ihren Eltern erfuhr Lilly nur wenig Liebe. Ihre streng gläubige Mutter beharrt
darauf, dass Lilly auf dem Dachboden sicher ist. Die Menschheit würde sich vor ihr
erschrecken.
Sie solle beten, damit ihr dafür vergeben werden
kann.
Ein kleiner Lichtblick mag der Vater sein, der
Lilly ab und an ohne das Wissen der Mutter Bücher und Spielzeug mit nach oben
bringt.
Diese Situation und das Setting ließen mich stark
an ein anderes Buch erinnern, welches mich zutiefst erschüttert hat. „Die
Blumen der Nacht“ von V.C. Andrews.
Diesen Punkt finde ich aber absolut nicht schlimm,
aber Wiseman motiviert mich nun, diese Reihe nochmal zur Hand zu nehmen.
Eines Nachts wird Lilly von ihrer Mutter geweckt.
Vorfreude steckt in ihr, vermutet sie darin eine Geburtstagsüberraschung. Aber
warum mitten in der Nacht und wo ist ihr Vater? Lilly darf den Dachboden
verlassen und wird von ihrer Mutter zu einem nahegelegenen Zirkus geführt.
Lillys schreckliche Geschichte nimmt ihren Lauf.
Neben Lilly lernen wir im Jahre 1956 eine weitere
junge Frau kennen. Julia Blackwood. Sehr schnell fällt der gemeinsame Nachname
auf und die Autorin bringt die Lesergedanken ins Rollen. Die 18-jährige lief
vor drei Jahren aus ihrem schrecklichen Elternhaus davon. Als der Name
Blackwood Manor fällt, ist klar, wer Julias Mutter war. Nach ihrem Ausriss von
zu Hause schlägt sich Julia eher schlecht als recht durchs Leben. Als plötzlich
ein fremder Mann vor ihr steht und ihr einen Brief überreicht, ändert sich ihr
Leben schlagartig. Ich war unheimlich gespannt, wie Ellen Marie Wiseman diese
beiden Geschichten zusammenbringen würde.
Nicht immer ist es typisch, dass einem als Leser
beide Erzählstränge in einem Buch gefallen. Hier konnte man einfach nicht
anders. Ich habe die Geschichte um Lilly unheimlich gern gelesen. Dieser Part
konnte viele Emotionen bei mir hervorrufen. Julias Part hingegen brachte
Spannung in die Geschichte. In welchem Verhältnis steht sie zu Lilly und wird
sie das schreckliche Geheimnis der Familie Blackwood aufdecken können?
Im Buch begleiten wir die kleine Lilly über 6
Jahre lang. Nachdem sie von ihrer Mutter an den Zirkus verkauft wurde, erlebt
sie eine schreckliche Zeit.
Als „Eisprinzessin“ muss sie in einer Freakshow
auftreten. Die Autorin setzt uns hier eine Welt vor Augen, die einerseits sehr
interessant war, andererseits aber auch aufzeigt, wie böse Menschen sein
können.
Die Einblicke in den Zirkus haben mir gefallen. Für
Lilly sind die Artisten zu einer kleinen Familie geworden.
Besonders berühren konnte mich die Autorin mit
Beschreibungen um Tiere. Lilly können wir im Zirkus mit den Elefanten
begleiten. Und Julia führt sich nach ihrem Neuanfang an die Arbeit mit Pferden
heran. An diesen Stellen zeigte sich der sehr bildhafte Schreibstil der
Autorin. Allerdings sollte jedem Leser klar sein, wie in Zirkussen mit Tieren
umgegangen wird. Eine Szene hat sich förmlich in meinen Kopf eingebrannt und
hat mir die eine oder andere Träne geraubt.
Ellen Marie Wiseman erschuf mit diesem Buch eine
tolle Geschichte. Zu keinem Zeitpunkt wollte ich diese Story beiseitelegen.
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In meiner Überschrift bezeichnete ich diesen Roman
als fast perfekt.
Die Autorin konnte mich nämlich fast durchweg
überzeugen und völlig eins werden lassen mit der Geschichte.
Leider konnte sie mich mit dem Ende der Geschichte
nicht überzeugen.
Nachdem die vorangegangene Story so gut
ausgearbeitet wurde, kam mir die schlussendliche Abhandlung zu abrupt daher.
Die Ereignisse überschlugen sich und auch die Zusammenführung der beiden
Erzählstränge bekam meiner Meinung zu
wenig Beachtung.
Mein
Fazit
Auch wenn mich das Ende nicht ganz überzeugen
konnte, muss ich euch dieses Buch ans Herz legen. Die Geschichte um Lilly und
Julia bringt so viel Leid und Schrecken mit sich, aber auch einige Szenen,
welche das Herz jedes Lesers berühren werden. Titel und Cover sind Programm und Ellen Marie Wiseman konnte mich
auch beim dritten Buch mit ihrer Grundidee in ihren Bann ziehen und ich freue
mich unheimlich auf weitere Geschichten von ihr.
Weitere Rezensionen zum Buch
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Die Autorin
Ellen
Marie Wiseman wurde in Three Mile Bay, einer
kleinen Ortschaft im Bundesstaat New York, geboren. Sie besucht häufig ihre
Verwandten in Deutschland und interessiert sich sehr für deutsche Geschichte
und Kultur. Wiseman lebt zusammen mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und drei
Hunden am Ufer des Lake Ontario.
Weitere rezensierte Bücher der Autorin
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