Titel: 100 Prozent tot | Autor: Stephan Harbort | Verlag: Droste Verlag
Preis: HC nur noch gebraucht/ 8,99€ (E-Book) | Seitenanzahl: 320 Seiten
ISBN: 978-3-770014163
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Inhaltsangabe
Es ist der 21. Juni 1984, als die Berliner Kripo
in den frühen Morgenstunden einen 24-jährigen Mann festnimmt. Er soll tags
zuvor eine Schülerin vergewaltigt und unsäglich gequält haben. Doch was Günther
Jacoby den Kriminalbeamten in den folgenden Tagen erzählt, übertrifft die
schlimmsten Erwartungen: Der verheiratete Maurer gesteht ungerührt eine ganze
Serie von Foltermorden an jungen Frauen. Nach zwei Jahren der Angst ist die
"Phantomjagd" zu Ende, "Deutschlands unheimlichster Frauenmörder"
ist gefasst, Berlins Bevölkerung atmet auf. Der Kriminalhauptkommissar Stephan
Harbort beschreibt und analysiert den schrecklichen Fall. Er präsentiert eine
spannende Chronik der Ereignisse und das Psychogramm eines Serienmörders,
dessen Bekenntnisse in dieser Form erstmals zu lesen sein werden.
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung
Das Phantom vom Grunewald
Wer meinen Blog verfolgt, der weiß, dass ich sehr
gern Literatur über das Thema Serienmörder, deren Taten und deren Psyche lese.
Einfach weil es unheimlich, aber auch interessant
ist.
Vor allem der mir bereits bekannte
Serienmordexperte Stephan Harbort kann dieses Interessengebiet unheimlich gut
aufgreifen. Als der Autor dann einen Aufruf zu diesem Buch startete, musste ich
es einfach versuchen.
„Das Phantom vom Grundewald“ war mir bisher im
Hinterstübchen geläufig, aber genauere Informationen hatte ich nicht. Was
eventuell daran lag, dass die Taten in den frühen 80er Jahre begangen wurden
und ich erst acht Jahre später das Licht der Welt erblickte.
Was ich mir von diesem Buch erwartet habe, waren
viele Fakten zum Fall, einen Einblick in die Ermittlungsarbeit, das Erkennen
des Geschicks von Harbort in diesem Gebiet und ganz besonders gespannt war ich
auf die Einblick des Täters selbst
Der Prolog gibt einen Einblick in die Nacht des
14. März 1982.
Bereits hier, ohne dass wirklich etwas passiert
ist, jagte es mir einen Schauer über den Rücken. Machtlos, etwas am Geschehen
dieser Nacht ändern zu können, blätterte ich um und tauchte vollends in dieses
Buch ein.
Das Buch selbst, teilt sich in zwei Teile. Auf den
ersten 250 Seiten geht der Autor auf das Verbrechen an sich ein. Besonders
angetan war ich hier von dem Punkt, dass Harborts Beschreibungen im Jahr 1960
seinen Anfang nehmen.
Das Jahr in dem Günther Jacoby das Licht der Welt
erblickte.
Jedem Neugierigen sollte an dieser Stelle klar
sein, dass der Autor zum Schutze der Persönlichkeitsrechte sämtliche Namen
pseudonymisiert hat.
Bei vielen Serienmördern stelle ich mir die Frage
nach der Kindheit. Dementsprechend sog ich diese ersten Seiten zur Geschichte
von Jacoby förmlich ein. Stephan Harbort erweist auf diesen Seiten bereits sein
Gespür für das Wesentliche. Er schildert markante physische und psychische
Entwicklungszüge des Täters. Als Ergotherapeutin sehe ich verschiedene
Wesensbeschreibungen nochmal von einer ganz anderen Seite, aber ganz schnell
wurde klar, dass dieses Kind geprägt ist und aufgrund des Elternhauses, der
Erziehung und den Umweltfaktoren eine Verhaltensstörung entwickelt. Besonders
erschreckend für mich persönlich war die fehlende soziale Kompetenz, welche im
gesamten Verlauf immer wieder sichtbar wird.
Auf diesen Seiten erhält man einen sehr guten
Einblick. Mir hat an dieser Stelle absolut nichts gefehlt und ich verfolgte
gespannt die späteren Lebensjahre von Günther Jacoby.
Der Titel des Buches ist Programm.
Mit dem Pfund einer Leiche nimmt der Autor vorerst
Abstand von dem Täter, sondern bezieht sich auf detaillierte Beschreibungen und
Erklärungen des Tatorts und der darauf folgenden Ermittlungsarbeit. Tatsächlich
war ich geschockt, wie sehr die damaligen Ermittler im Dunkeln tappten und
welche Zeitspanne der Fall einnahm, bis der Täter gefasst wurde. Viele Leser
haben Angst, dass gerade die Beschreibungen der Ermittlungsarbeit langatmig
oder sogar langweilig sind.
Keine Spur!
Sie gehören zu einem Fall dazu und ich fand es
sehr spannend, wie der Mordfall nach vielem Hin und Her zu einem Ende kam.
Kaum zu glauben, aber so war es.
Ein wahrer Vernehmungsmarathon folgte.
Den Einblick in die einzelnen Vernehmungen und vor
allem die Antworten und Aussagen von Jacoby brachten mich fast vom Glauben ab.
Was ging nur in diesem überdurchschnittlich
intelligenten Menschen vor.
„Ich möchte noch zwei Vorfälle erwähnen, damit man
nicht hinterher sagt, ich hätte etwas verschweigen wollen.“ (S. 157f.)
Ganz kurz möchte ich noch etwas zum zweiten Teil
des Buches sagen.
Auf ungefähr 60 Seiten geht es um ein Interview
zwischen Stephan Harbort und dem Mörder vom Grunewald. Harbort stellt die
Fragen, die sich ein jeder Leser selbst stellt und noch interessanter lasen
sich die Antworten des Täters.
Man ist gefühlt im Raum des Interviews anwesend,
so authentisch wird dieser Part dargestellt.
Mein
Fazit
Stephan Harbort schafft es die Ereignisse um „das
Phantom vom Grunewald“ unter Zuhilfenahme von Ermittlungs-, Gerichtsakten und persönlich geführten
Gesprächen in ein Komplettpaket zu packen.
Für mich wurden der Fall an sich, die Persönlichkeit
des Täters und das Danach detailliert beschrieben, so dass meinerseits keine
Fragen offen geblieben sind.
Dieses Buch habe ich mit zwei Gefühlen im Bauch
zugeschlagen.
Einerseits Unverständnis und Abscheu, und
anderseits…ach lest es einfach selbst!
Alle Interessierten sollten sich diese Darlegungen
nicht entgehen lassen.
Weitere Rezensionen zum Buch
Der Autor
Stephan
Harbort, Jahrgang 1964, ist Kriminalhauptkommissar und
führender Serienmordexperte. Er sprach mit mehr als 50 Serienmördern,
entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden zur Überführung von
Gewalttätern und ist Fachberater bei TV-Dokumentationen und Krimi-Serien.
Stephan Harbort lebt in Düsseldorf.
© Mareike Föcking
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Bereits rezensiert
Mein herzlichster Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares gilt
STEPHAN HARBORT
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