Titel: Wie Wölfe im Winter | Autor: Tyrell Johnson
Verlag: HarperCollins | Preis: 15,00€ (PB) | Seitenanzahl: 350 Seiten
ISBN: 978-3-959-67132-3
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Inhaltsangabe
Die Welt, wie Lynn sie kannte, existiert nicht
mehr, seit ein Grippevirus einen Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Mit
ihrer Familie kämpft sie im eisigen Yukon ums Überleben. Jahrelang haben sie
keinen Kontakt zum Rest der Welt gehabt, bis plötzlich ein Fremder erscheint.
Er wird verfolgt, und sie nehmen ihn bei sich auf. Doch in dieser neuen Welt
ohne Nahrung, ohne Regeln und ohne Moral bringen sich Lynn und die anderen
damit in Lebensgefahr …
(Quelle: HarperCollins)
Meine Meinung
Schneeweiß
Bei diesem Buch weiß ich auf Anhieb gar nicht, wo
ich anfangen soll.
Nun gut, das Offensichtliche zuerst. Der Titel
gefällt mir unheimlich gut.
In meinen Notizen setze ich ein großes
Ausrufezeichen für Titel des Jahres 2018.
WWIW – Wie Wölfe Im Winter.
Sieht doch schon wahnsinnig toll aus oder?
Dann haben die Personen hinter der Covergestaltung
meiner Meinung nach ganz große Arbeit geleistet. Wer den Winter und schlichte,
aber aussagekräftige Titelbilder mag, kommt an diesem Schmuckstück absolut
nicht vorbei.
Klare Farben, eine passende, einfach, groß
dargestellte Schriftart und Lynn als i- Tüpfelchen im Wort Winter.
Zum Genre ist zusagen, dass ich gar nicht so oft
Endzeitromane lese.
Im Nachhinein mag ich fast sagen, dass dies für
dieses Buch ein großer Vorteil war. Denn es hat mich dementsprechend positiv
überrascht und fesseln können.
Hatte ich anfänglich noch Angst vor einem
Zombieeinschub (mit denen kann ich nämlich nicht viel anfangen), wusste ich
doch recht schnell, dass der Autor in eine andere Richtung geht.
Tyrell Johnson infiziert uns Leser mit einem
tödlichen Grippevirus und es bleibt bei diesem. Keine wandelnden Untoten und so
weiter.
Hinsichtlich handelnder Figuren in der Geschichte
beschränkt der Autor sich auf eine kleine Gruppe. Das fand ich gut, denn der
Roman wird von einer sehr ruhigen Atmosphäre durchzogen. Unruhe durch eine
Vielzahl von Personen hätte diese Stimmung nur zerstört.
Der Hauptkreis besteht aus der 23-jährigen Lynn,
ihrer Mutter, ihrem Bruder Ken, ihrem Onkel Jeryl und dessen Ziehsohn Ramsay.
Diese Konstellation tritt in der Geschichte nach
dem Ende der Menschheit auf.
Der Großteil der Menschheit hatte keine Chance dem
Virus zu entkommen.
Auch Lynn’s Vater erlag den Symptomen, woraufhin
seine Familie von Eagle in Alaska nach Yukon im Nordwesten Kanadas flüchtete.
Das Leben der fünf besteht aus dem Ziel des Überlebens. Der dominierende
Winter, die Unmassen an Schnee und die Kälte machen dies zu keinem leichten
Unterfangen.
© globeguide.ca |
Bereits damals in Chicago wurden Lynn und Ken von
ihrem Vater im Umfang mit Pfeil und Bogen und Angeln unterrichtet. Als wenn der
Vater darauf bedacht war, dass seine Kinder durchs Leben kommen.
Besonders gefallen haben mir die relativ vielen
Szenen um Lynn, in denen sie auf Jagd geht, Fallen baut und die erlegten Tiere
zerlegt, um der Gruppe Fleisch bringen.
Als Lynn eines Tages einem Fremden namens Jax
begegnet, ahnt die Gruppe noch nicht, dass ihr bisheriges Leben eine Wende
nehmen wird. An seiner Seite hat Jax einen sibirischen Husky namens Wolf, der
mein heimlicher Held in der Geschichte ist. Jax ist auf der Flucht.
Auf der Flucht vor dem Virus und vor einer
Organisation namens Immunity.
Dass es Lynn’s Vater ist, der als Biologe die
Verbindung zu Immunity darstellt, kristallisiert sich schnell heraus, dennoch
mochte ich, wie Tyrell Johnson die kurzen Rückblenden in die Vergangenheit
eingebaut hat. Die Übergänge sind vor allem thematisch sehr gut gewählt.
Vermittelt Lynn dem Leser am Anfang noch den
riesigen Verzicht, den sie in sich spürt. Die Protagonistin vermisst nicht nur
ihren Vater unheimlich, nein. Auch Dinge wie „Schokolade, Comics,(…), Autos,
Flugzeuge, Busse, (…), die Regierung“ (S. 64) gibt es nicht mehr. Am Anfang
habe ich mir über diese Kenntnisse einige Gedanken gemacht und war umso überraschter
als ich das Buch nach 350 gelesenen Seiten zuschlug und einen ganz anderen
Grundgedanken im Kopf hatte.
Die Message, die der Autor auf der letzten Seite
vermittelt, machte das Buch dann zu etwas Besonderem für mich. Denn es liegen
wahre Worte darin, auch wenn es sich hier um einen Endzeitroman handelt.
Welches Unheil Jax und die Organisation Immunity
mit sich bringen bleibt geheim.
Entscheidend für euch als Leser ist, dass es
einige Actionszenen gibt, in denen mich die Figuren vor allem mit ihrer Rauheit
überzeugen konnten.
Mein
Fazit
Das Buch glänzt mit einer durchgängig
verschneiten, kühlen Atmosphäre, wirkt im Verlauf sehr ruhig und gedämmt und
hat es dennoch in sich.
Winterfans kommen hier total auf ihre Kosten.
Mein persönliches Fazit ist, dass sich der Virus
mit der Einöde des Schnee’s perfekt zu einem Endzeitroman verbinden ließ. Gerne
mehr solcher Geschichten.
Auf mehr von Tyrell Johnson freue ich mich auf
jeden Fall!
Das erste Buch dieses Jahr, welches eine Chance auf mein Highlight hat.
Weitere Rezensionen zum Buch
Der Autor
Der neunundzwanzigjährige amerikanische
Schriftsteller und Redakteur Tyrell
Johnson hat Literatur und Poesie an der University of California studiert.
Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in Kelowna, im Nordosten von Vancouver.
"Wie Wölfe im Winter" ist sein Debüt.
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