Titel: Nie wieder Flügelhemd | Autoren: Ralph Winkler und Susanne Schlecht
Verlag: Independently pushlished
Seitenanzahl: 211 Seiten
Infos: autobiografischer Roman, inklusive Bildmaterial
Kaufen: Hier (bitte kauft direkt be iden Autoren)
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Inhaltsangabe
Es ist ein warmer Sommertag wie jeder andere. Bis
Ralph Winkler auf dem Rückweg seiner Motorradtour lebensgefährlich verunglückt.
Der genaue Unfallhergang bleibt für ihn bis heute ein Rätsel. Nachdem er
klinisch tot war und reanimiert werden konnte, schaffte er es, sich langsam
zurück ins Leben zu kämpfen. Eindrucksvoll erzählt Ralph Winkler von diesem
Leidensweg. Beginnend mit seinen Nahtod- und Wachkoma-Erlebnissen, nimmt er den
Leser mit auf seine ganz persönliche Reise.
(Quelle: Nie wieder Flügelhemd)
Meine Meinung
Zurück ins Leben gekämpft
Zu allererst möchte ich mich bei Ralph und Susanne
bedanken, dass ihr mir diese doch sehr persönliche Geschichte in die Hände zu
legen. Ralph, es war mir eine Ehre deine Geschichte kennen zu lernen.
Motorradfahren.
Das war das Erste, was mir an diesem Morgen durch
den Kopf ging.
Und es war das, was mein Leben für immer verändern
sollte. (S. 3)
In dem autobiographischen Roman erzählt Ralph
Winkler in drei Teilen von dem Schicksalsschlag, welcher sein Leben in
mehrerlei Hinsicht verändern sollte.
TEIL 1
Auf zwei Seiten erfährt der Leser, wie der
21.06.2015 für Ralph begann.
Es war Sonntag und Ralph wollte einfach nur noch
eine Runde mit dem Motorrad drehen… Plötzlich befinden wir uns in einem
Krankenzimmer und der Autor beschreibt seine Gefühle und Empfindungen. Weder er
hat zu diesem Zeitpunkt eine Ahnung bzw. Erinnerung, was ihm zugestoßen ist,
noch der Leser hat genauere Informationen. Dieser Fakt ist super! Denn so
konzentriert man sich beim Lesen, auf die Beschreibungen, welche Ralph anführte.
Für mich waren diese zum Teil erschreckend, fast
schon gruselig.
Zwischenzeitlich fragte ich mich, ob er
halluziniert.
Da waren ein Turm, seltsame Keramikmaskenfrauen
und Mäuse.
Kurz um, diese Erzählungen waren bedrückend zu
lesen und man kann sich nicht vorstellen, wie der Autor diese Geschehnisse
selbst empfunden haben muss.
Ralph befand sich zu diesem Zeitpunkt im Wachkoma.
TEIL 2
Im mittleren Teil muss man sich auf einiges
gefasst machen.
Sowohl auf Begebenheiten, bei denen man denkt:
nein, das kann so nicht passiert sein, als auch auf positive und aufbauende
Erlebnisse.
Der Autor versucht den Unfall und den anfänglichen
Leidensweg danach anhand von verschiedenen Quellen (Erzählungen, Berichte der
Zeitung und Polizei) für uns Leser zu beschreiben.
Ralph war meines Erachtens kein Motorradfahrer,
der gelegentlich auf den Straßen unterwegs war, nein! Es war seine
Leidenschaft. Und das gerade diese ihm diese schwierige Folgezeit bescheren
sollte, ist einfach nur traurig.
Am Sonntagnachmittag macht er sich auf den Weg.
Kurze Zeit später…
„Es kam zu einem brutalen Zusammenstoß.“ (S. 61)
Das Autorenduo arbeitete einiges an Zeitungsartikel
und Bildmaterial in dieses Buch ein. Als Leser bedanke ich mich dafür, denn man
kann es dadurch noch zehn Mal intensiver miterleben.
Und dann war da dieser „schützende Engel“ (diesen
Songtext der Band Frei.Wild führt Ralph in seinem Buch an),
der eine sehr schnelle Rettung und Behandlung des Verunglückten ermöglichte.
Ralph, meiner Meinung nach hatten die Engel da oben gerade eine Versammlung,
als es passierte…
Im Anschluss nimmt uns Ralph mit ins Krankenhaus.
Als Ergo- und Schmerztherapeutin waren diese
Abschnitte unheimlich interessant zu lesen. Ich möchte euch absolut nicht zu viel
vorwegnehmen, aber eines muss ich hier einfach einfügen. Der operierende Arzt
schätze allein 220-250 Knochenbrüche in seinem Gesicht. Ich bin fast vom
Glauben abgefallen, holte ich mir doch sofort die Anatomie des Kopfes in
Erinnerung und blieb nur mit einem offenen Mund zurück.
Den Rest, darunter auch der dritte Teil, in dem
Ralph und Susanne auf die Zeit von 2015-2019 eingehen, möchte ich euch nicht
auch noch vorweg nehmen.
Für mich steht fest, dass ich sehr dankbar bin,
dieses Buch gelesen zu haben.
Ich musste das Gelesene nun tatsächlich eine Woche
sacken lassen, bevor ich mir sicher war, wie ich meine Empfindungen in Worte
fassen werde, um dem Buch gerecht zu werden.
Mein
Fazit
„Nie wieder Flügelhemd“ hat allein schon einen
Preis für diesen Titel verdient.
Zu Beginn scheint er für viele, auch für mich,
etwas aus der Luft gegriffen, aber bereits nach den ersten Kapiteln, steht
dieses Buch für diese Aussage ein.
Ralph war und ist ein Kämpfer!
Und ich möchte an dieser Stelle betonen, wie mutig
du warst uns deine Geschichte zu erzählen. Nicht nur deine Erlebnisse, sondern
auch die vielen privaten Bilder, welche dich in sehr hilflosen Situationen
zeigen.
Für alle Leser, die sich auf Menschenschicksale
einlassen können und dankbar sind, dass uns Betroffene ihre Geschichten
erzählen, spreche ich eine ganz klare Leseempfehlung aus.
An dieser Stelle möchte ich anfügen, dass der
Punkt, dass mir dieses Buch kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, meine
Bewertung in keinerlei Hinsicht beeinflusst hat. Es ist Ralph’s Geschichte. Es
ist so passiert und daran gibt es nichts zu rütteln.
Die Autoren
Ralph
Winkler, 1973 in Mutlangen geboren, ist Technischer
Lehrer an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd. Er ist verheiratet, hat
zwei Kinder und lebt in Spraitbach.
Susanne
Schlecht (geb. Reißmüller), 1983 in Geislingen/Steige
geboren, ist Lehrerin an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd. Sie ist
verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Steinenkirch.
Weitere Information könnt ihr auf der Internetseite zum Buch beziehen.
Vielen Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares
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