Titel: Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten
Autorin: Melanie Metzenthin | Verlag: Diana Verlag
Autorin: Melanie Metzenthin | Verlag: Diana Verlag
Seitenanzahl: 464 Seiten
Reihe: Die Hafenschwester-Serie Band 1
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"In diesem Moment wusste sie, dass eine Frau alles im Leben erreichen konnte. Sie musste nur mit ganzem Herzen für das eintreten, an das sie glaubte." (S. 288)
„Die Hafenschwester“ ist für Melanie Metzenthin, welche auch ursprünglich aus Hamburg stammt, nicht nur aufgrund ihrer Herkunft ein besonderer Roman. Spätestens wenn man das Nachwort liest, erfährt man, dass diese Geschichte einigen Lebensabschnitten ihrer Urgroßmutter Martha nachempfunden ist.
Reihe: Die Hafenschwester-Serie Band 1
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Inhaltsangabe
Hamburg, 1892: Die Cholera erschüttert die Stadt
an der Elbe und fordert tausende Opfer. Als Marthas Mutter stirbt, muss sie das
Überleben ihrer Familie sichern. Die junge Frau aus dem armen Gängeviertel
ergattert eine Lehrstelle am Eppendorfer Krankenhaus und arbeitet sich bis zur
OP-Schwester hoch. Während die Ärzte sich im Wettlauf gegen die Zeit befinden,
ist Hamburg auch im politischen Umbruch: Die Hafenarbeiter streiken, die Frauen
kämpfen ums Wahlrecht und für die Rechte von Prostituierten. Martha schließt
sich der Frauenbewegung an und führt gleichzeitig ihren ganz persönlichen
Kampf. Denn sie hat nicht nur die Liebe zur Medizin entdeckt, sondern – gegen
die strengen Regeln am Krankenhaus – auch zu einem jungen Mann…
(Quelle: Diana Verlag)
Meine Meinung
Überzeugt mit Charakteren und historischen Fakten
1892 lernen wir im Hamburger Gängeviertel die
14-jährige Martha Westphal kennen. Sie und ihre Familie gehören zur ärmeren
Bevölkerungsschicht Hamburgs und müssen Tag für Tag hart ums Überleben
arbeiten.
Mir war dieses Viertel bis dato völlig unbekannt,
umso interessanter fand ich es, wie die Autorin die Lebensverhältnisse vor Ort
beschreibt.
Vor allem haben mich die Beschreibungen zu den
hygienischen Verhältnissen wieder sprachlos zurückgelassen. Zur heutigen Zeit
kann man sich einfach nur sehr schwer vorstellen, wie die Menschen damals leben
mussten.
So kam es, dass im Jahre 1892 in Hamburg eine
Choleraepidemie ausbrach, welche sehr viele Tote mit sich brachte. Auch
Martha’s Familie muss im Buch Schicksalsschläge einstecken, aber Martha gibt
sich und ihr Leben nicht auf.
Sie möchte Krankenwärterin werden.
Aufgrund ihres starken Willens und ihres Könnens
wird sie eine Erika-Schwester in einem Hamburger Krankenhaus.
Während dieser Zeit schließt Martha
Freundschaften, aber auch Feindschaften, welche uns als Leser durch den
gesamten Roman hinweg begleiten.
Eine besonders innige Freundschaft pflegt Martha
zu ihrer Kindheitsfreundin Milli.
Milli konnte Martha noch den Rang um meinen
Lieblingscharakter im Buch streitig machen. Ich mochte ihre Art, ihre
Denkweisen und vor allem ihren Umgang mit ihrer Situation. Denn Milli geriet
wegen ihres Stiefvaters in einen Teufelskreis, aber sie geht so großartig mit
dieser Gegebenheit um.
Themen, die Melanie Metzenthin in diesem
Reihenauftakt ansprechen will, ist zum einen die Choleraepidemie, aber auch den
Hamburger Hafenarbeiterstreik 1896/97.
©Wikipedia |
Und ganz besonders wichtig, der Mut einiger Frauen, welche mit ihren Ideen großes Bewirken können.
"In diesem Moment wusste sie, dass eine Frau alles im Leben erreichen konnte. Sie musste nur mit ganzem Herzen für das eintreten, an das sie glaubte." (S. 288)
„Die Hafenschwester“ ist für Melanie Metzenthin, welche auch ursprünglich aus Hamburg stammt, nicht nur aufgrund ihrer Herkunft ein besonderer Roman. Spätestens wenn man das Nachwort liest, erfährt man, dass diese Geschichte einigen Lebensabschnitten ihrer Urgroßmutter Martha nachempfunden ist.
Neben der Figur baut sie weitere Figuren, welche
real existiert haben in ihr Buch ein. Diesen Punkt finde ich persönlich immer
sehr schön, weil gewisse Themen dann noch greifbarer wirken.
Wer sich nun noch einen Funken Liebe wünscht, der
wird nicht enttäuscht, aber dieses Buch ist alles andere als ein Liebesroman.
Aber ja, das Herz kommt nicht zu kurz.
"Wer wahrhaftig glaubt, hat auch in schwierigen Situationen die Kraft, über sich hinauszuwachsen." (S. 369)
Das kleine Highlight am Rande war, dass die
Autorin sich spontan in unserer Leserunde dazugesellt hat. Vielen Dank liebe
Melanie, dass du dir die Zeit genommen hast und mit uns über „Die
Hafenschwester“ geplaudert hast.
Ich hoffe, du beehrst uns bei der Fortsetzung
wieder.
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Ein kleiner Punkt hat mich gestört. Und zwar
greift die Autorin an einer Stelle ihres Buches zu sehr in die Trickkiste.
Heißt, es kommt zu einer Passage, in der das Schicksal gehörig mitgespielt hat.
Dies war zwar nötig, um in einer bestimmten Handlung den perfekten Bogen zu
schlagen, aber mir war es persönlich zu unrealistisch.
Mein
Fazit
Dennoch konnte mich „Die Hafenschwester“ sowohl
unterhalten, als auch nachdenklich stimmen. Vor allem in Bezug auf die
damaligen Lebensumstände vieler Familien. Was sich seither alles getan hat, ist
erstaunlich und wir können uns wieder mal glücklich schätzen, in unserer
heutigen Zeit zu leben.
Ich kann für dieses Buch eine klare Leseempfehlung
aussprechen und freue mich auf die Fortsetzung dieser Reihe. Die Autorin selbst
hat uns schon verraten, dass sie bereits am zweiten Band der Reihe schreibt.
Bis dahin befindet sich noch ein anderes Buch der
Autorin auf meinem SuB 😉
Weitere Rezensionen zum Buch
Die Autorin
Melanie
Metzenthin wurde 1969 in Hamburg geboren, wo sie auch heute
noch lebt und als Fachärztin für Psychiatrie arbeitet. Mit der Vergangenheit
ihrer Heimatstadt fühlt sie sich ebenso verbunden wie mit der Geschichte der
Medizin, was in vielen ihrer Romane zum Ausdruck kommt. Die Hafenschwester. Als wir zu Träumen
wagten ist ihr erster Roman im Diana Verlag und der Auftakt zu einer
Serie.
©Random House/ ©privat |
Weitere Bücher der Autorin
Tatsächlich schon drei weitere Bücher.
Ich freu mich auf diese Geschichten!
Vielen Dank für die schöne Rezension. Meintest du mit der Trickkiste Fräulein Köster ;-) ?
AntwortenLöschenGenau die meinte ich ;)
LöschenAber dieser Punkt ist absolut Geschmackssache und sollte und wird denk ich niemandem von Lesen abhalten :)
Hey Andrea,
AntwortenLöschenNoch jemand aus dieser Leserunde. Deine Rezension zum Buch gefällt mir auch sehr gut. Ich hatte auch kleinere Kritikpunkte, freue mich aber sehr auf weitere Bände der Reihe. Ich verlinke dich bei meiner Rezension, die am Samstag erscheint.
LG, Moni
Hallo Moni,
Löschenvielen Dank fürs Verlinken. Ich sehe gerade, dass ich bei mir auch noch welche hinzufügen muss und natürlich komme ich da gerne auf Deine zurück :)
Ich habe damals ziemlich schnell nach Beenden rezensiert, da waren die anderen LR-Teilnehmer noch nicht soweit :)
Vielleicht schließt du dich uns ja beim zweiten Band an.
Liebe Grüße
Andrea