Titel: Das Schmetterlingszimmer | Autorin: Lucinda Riley
Verlag: Goldmann Verlag | Seitenanzahl: 672 Seiten
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Inhaltsangabe
Posy Montague steht kurz vor ihrem siebzigsten
Geburtstag. Sie lebt alleine in ihrem geliebten »Admiral House«, einem
herrschaftlichen Anwesen im ländlichen Suffolk. Eines Tages taucht völlig
unerwartet ein Gesicht aus der Vergangenheit auf: ihre erste große Liebe
Freddie, der sie fünfzig Jahre zuvor ohne ein Wort verlassen hatte. Nie konnte
Posy den Verlust überwinden, aber darf sie nun das Wagnis eingehen, ihm noch
einmal zu vertrauen? Freddie und das »Admiral House« bewahren indes ein lange
gehütetes, düsteres Geheimnis – und Freddie weiß, er muss Posys Herz noch
einmal brechen, wenn er es für immer gewinnen will…
(Quelle: Goldmann Verlag)
Meine Meinung
Riley kann dieses Mal nicht ganz überzeugen
Im Juni 1943 lernt man die 7-jährige Posy Montague
kennen.
Bereits auf den ersten Seiten konnte ich dieses
kleine Mädchen, welches nur so vor Liebe zu ihrem Vater strotzt und ganz im
Erkunden der Natur aufgeht, in mein Herz schließen. Am Rande und durch die
Figur des Vaters wird man als Leser mit Fakten zum 2. Weltkrieg konfrontiert.
Der Vater, welcher nach einer Verletzung wieder als Flieger eingesetzt wird,
verabschiedet sich von seiner geliebten Tochter.
Es soll ein Abschied für immer sein.
Bei Riley bin ich immer sehr auf den Titel
fixiert, denn meist bezieht sich dieser auf das große Geheimnis in den Romanen.
Auch hier wird schnell klar, dass das Schmetterlingszimmer, in welchem Posy’s Vater
arbeitete, eine entscheidende Rolle spielt.
Bevor es aber um das Geheimnis an sich geht, baut die
Autorin erst einmal eine Masse an Figuren in die Geschichte ein.
Die Charaktere sind vor allem durch eine Verwandtschaft
mit Posy verbunden.
Man lernt ihre zwei sehr unterschiedlichen Söhne
kennen.
Von beiden erfährt man auch die Familien- bzw.
Liebesangelegenheiten.
Da stach für mich vor allem die unglückliche
Liebesgeschichte zwischen Posy’s Sohn Nick und seiner großen Liebe Evie heraus.
Evie war mir auf Anhieb sympathisch und nach fast
10 Jahren kommen beide zurück in ihre Heimat und ihre Geschichte geht weiter…
In der Gegenwart bezieht sich Riley dieses Mal
hauptsächlich um die verschiedenen Familiengeschichten. Man kann schon sagen,
dass es durchgängig einen sehr bedrückenden Unterton gibt, da sie Themen wie
unerfüllte Liebe, Sehnsucht, Trauer, Gewalt und Hinterhalt anspricht.
Der Schreibstil der Autorin bleibt flüssig und
lässt sich einfach super lesen, aber dieses Mal konnte mich Riley nicht ganz
für ihre Geschichte um das Schmetterlingszimmer einnehmen.
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Warum auch immer, lässt die Autorin die Personen
dieses Mal ständig um den heißen Brei herumreden. Man hat seine bevorzugten
Figuren, diese bringen ein Geheimnis oder eine traurige Geschichte mit sich und
man wartet als Leser auf dieses dringende Gespräch, in dem es zwischen mehreren
Personen offenbart wird oder einfach ans Licht kommt und Riley baut dies dieses
Mal folgendermaßen auf.
„X und Y nehmen Platz und X überwindet sich, Y
endlich einzuweihen.
Nach dem Y die Geschichte gehört hat, versucht sie
diese zu verdauen.“
Was ist denn das? Ich möchte gern lesen, wie die
Geschichte übermittelt wird. Möchte das Wie herauslesen. Möchte Emotionen
spüren, wie der Gegenüber darauf reagiert. Dieser Aufbau gefiel mir leider gar
nicht.
Und auch mit ihren Figuren konnte Riley mich dieses
Mal fast ein wenig abschrecken. Figuren, die nicht wissen, was sie wollen.
Es dann doch wissen und doch wieder einen
Rückzieher machen.
Figuren, die ihr Leben einfach überhaupt nicht in
den Griff bekommen, in der Familie aber auch niemand wirklich auf den Tisch
haut.
Und sie gab Personen in der Geschichte den Vorzug
an Auftritten, welche für mich eigentlich gar keinen eigenen Erzählstrang
benötigt hätten.
Andere Figuren, welche den Leser am Anfang gleich
begeistern, stellt sie nach und nach in den Hintergrund.
Mein
Fazit
„Das Schmetterlingszimmer“ startete mit viel
Potenzial, schnell verlor sich die Autorin leider in dem Geheimnis, der
Umsetzung und in den Charakteren.
Für meinen Geschmack baute sie zu viele familiäre
Baustellen ein und konzentrierte sich weniger auf die wichtigen, emotionalen
Situationen.
Die Auflösung um das Schmetterlingszimmer bleibt
sehr lange im Dunkeln, wurde mir dann aber einfach zu schnell abgehandelt.
Fans von Riley sollten dieses Buch dennoch lesen
und sich ein eigenes Bild machen.
Da ich alle ihre Romane kenne, habe ich vielleicht
bereits zu viele Vergleichsmöglichkeiten.
Ein kleiner Hinweis.
Wahrscheinlich versammeln wir
uns im November wieder zu einer LR von Lucinda Riley. Der sechste Band der „Sieben
Schwestern“ ist nämlich angekündigt und an diesem kommen wir einfach nicht
vorbei.
Weitere Rezensionen zum Buch
Die Autorin
Lucinda
Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind
mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten
ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und
Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das
Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das
Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten.
Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem
Haus in der Provence.
Weitere Bücher der Autorin
`Sich in der Geschichte verloren´ - das gefällt mir, Andrea, denn es bringt die ganze Sache gut auf den Punkt. So schade es auch war, bleibt doch die Hoffnung darauf, dass
AntwortenLöschenes wieder besser wird. ;-)
Liebste Grüße und danke für die Runde,
Hibi