Titel: Die Nacht, als das Feuer kam | Autor: Sinclair McKay
Verlag: Goldmann Verlag | Seitenanzahl: 560 Seiten
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Inhaltsangabe
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges, im
Februar 1945, bombardierten die Alliierten Dresden: Circa 25.000 Menschen
fanden den Tod, die Überlebenden waren zutiefst traumatisiert, das einst
prächtige Elbflorenz lag in Schutt und Asche. In »Die Nacht, als das Feuer kam«
begibt sich der britische Journalist und Autor Sinclair McKay auf eine ganz
besondere Spurensuche. In den Archiven der Stadt entdeckte er tief verborgene
persönliche Aufzeichnungen, die es ihm ermöglichen, die Geschehnisse dieser
drei verhängnisvollen Tage und Nächte aus der Perspektive der Bewohner der
Stadt zu erzählen: Schülern, Mitgliedern der Hitlerjugend und des Kreuzchors,
Künstlern, Musikern, aber auch des Kriegsgefangenen Kurt Vonnegut und nicht
zuletzt Victor Klemperer sowie Piloten und Besatzungsmitgliedern der britischen
und amerikanischen Verbände. Noch nie zuvor wurde das Ausmaß dieses
Luftangriffs für die Zivilbevölkerung der Stadt so vielstimmig, emotional und
zutiefst menschlich geschildert wie in diesem Meisterwerk der narrativen
Geschichtsschreibung – und das noch lange, nachdem die letzte Seite
umgeblättert ist, im Gedächtnis bleiben wird.
(Quelle: Goldmann Verlag)
Meine Meinung
In 15 Minuten wurden 880 Tonnen Bomben abgeworfen
Von diesem verheerenden Bombenangriff haben wir
wohl alle schon mal im Geschichtsunterricht gehört. Inzwischen sind 75 Jahre
vergangen und dieses Buch kann immer noch den ganzen Schrecken dieser Nacht
darstellen.
Dieses Werk baut sich aus drei Teilen auf.
Teil 1 – Die Katastrophe rückt näher
In diesem ersten Abschnitt spürt man zunächst die
nahende Gefahr und bekommt viele allgemeine Informationen rund um diese
Thematik.
Der Autor geht vorab darauf ein, warum gerade das „Schmuckstück“
Dresden zum Ziel wurde. Die sächsische Stadt spielte eine wichtige Rolle im
damals noch bestehenden Zweiten Weltkrieg, aber Dresden hatte auch in den
Bereichen Kunst, Wissenschaft und Architektur einen hohen Stellenwert.
In diesem einleitenden Teil fielen so einige
Namen. Manche sagten mir etwas, andere eher weniger, aber den bin ich gerne
nachgegangen.
Darunter zum Beispiel:
Otto Griebel, Otto Dix , Caspar David Friedrich
(dt. Maler)
Richard Wagner und Richard Strauss (dt. Komponisten)
Heinrich Barkhausen (dt. Physiker)
Martin Mutschmann (Politiker in der NSDAP)
Henry Schmidt (SS-Untersturmführer)
Miles Tripp und Kurt Vonnegut (schrieben ein Buch
über ihre Erfahrungen)
Teil 2 – Die Schreckensnacht
„In dieser Nacht starteten
siebenhundertsechsundneunzig Lancaster und Mosquitos mit etwa
fünftausendfünfhundert Mann Besatzung, um Dresden in zwei großen Wellen zu
bombardieren.“ (S. 245)
„Achtung, Achtung! Starke anglo-amerikanische
Bomberverbände im Anflug auf Dresden! Entfernung circa zwanzig Kilometer! Suchen
Sie die Luftschutzräume auf!“ (S. 259, Radiodurchsage)
Diese Information war für mich tatsächlich neu.
Beim Lesen aber ahnte und spürte ich es tatsächlich schon. Nachdem die ersten
Bomben gefallen waren und die Bewohner der Stadt in ihren Kellern oder
öffentlichen Bunkern Schutz suchten, war der Schrecken noch nicht vorbei. Diese
Darstellung der erneuten Bombardierung, nachdem die ersten Anwohner ihren
Schutz bereits verlassen hatten, um nach ihren Familienangehörigen zu suchen, fand
ich grandios.
Des Weiteren eine interessante Information war,
dass der 13. Februar 1945 der Faschingsdienstag war. Die Menschen feierten an
diesem Tag.
Schlimm, dass die Menschen diesen feierlichen
Anlass wohl immer mit diesem Ereignis verbunden haben.
Es werden viele Eindrücke und Empfindungen der
Dresdner veröffentlicht, darunter
„Nach einer scheinbar endlosen Zeit wurde
endlich die Tür des Kellers geöffnet. Niemand konnte fassen, was ihn draußen
erwartet! Die Stadt brannte lichterloh, und es war so heiß, einfach
unvorstellbar.“ (S. 300)
Der Autor bringt in diesem Abschnitt sowohl sehr
viele Zeugenaussagen ein, von Menschen, welche dieses Ereignis am eigenen Leib
erlebt haben.
Aber als Leser bekommt man auch einen Einblick in
die Gedanken- und Gefühlswelt der Bomberflieger.
„Für die Flieger war der Einsatz nur eine weitere
furchterregende Nacht, und Dresden war nur ein weiteres Ziel.“ (S. 276f.)
Der Schrecken dieser Nacht waren die Toten, die völlig
verbrannt auf den Straßen der Stadt ihr Leben ließen und zum Teil niemals
identifiziert werden konnten. Die vielen Anwohner, die ihren Wohnsitz und alles
Hab und Gut verloren haben. Oder auch die Bewohner, welche starke
gesundheitliche Beeinträchtigungen davon getragen haben, vor allem die Organe
Augen und Haut waren sehr oft betroffen.
Teil 3 – Das Nachbeben
Wie schon der erste Teil beinhaltet auch der
dritte Teil eine Reihe von Bildern und Fotografien, welche dem Leser nochmal
vor Augen führen, wie Dresden damals „dastand“.
Für mich perfekt ausgewähltes Bildmaterial.
Weiterhin beschreibt der Autor sehr ausführlich,
wie sich der Wiederaufbau Dresdens unter russischem Einfluss gestaltete. Dieser
Aspekt ist ebenso wichtig zu wissen, wies für mich aber auch einige Längen beim
Lesen auf.
Mein
Fazit
Ein Werk, welches man als Gesamtwerk zum Thema „Bombardierung
auf Dresden“ bezeichnen kann. Der Autor recherchierte ausführlich zur Thematik
und belichtete diesen verändernden Tag von vielerlei Hinsicht.
„Die Nacht, als das Feuer kam“ stellt ein Sachbuch
dar, welches einige trockene Seiten aufweist. Mich im Großen und Ganzen
trotzdem beeindrucken konnte.
Der Autor
Sinclair
McKay ist Literaturkritiker für
den Telegraph und den Spectator und Bestsellerautor der
historischen Bücher The Secret Life of Bletchley Park, Bletchley Park
Brainteasers sowie The Secret Listeners. Er lebt in East London.
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