Sonntag, 28. Juni 2020

[Rezension] Der Liliengarten | Andrea

Titel: Der Liliengarten | Autorin: Jana Seidel
Verlag: MIRA Taschenbuch | Seitenanzahl: 304 Seiten 
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Inhaltsangabe
Lillys Großvater war der Held ihrer Kindheit. Sein Tod trifft sie schwer, doch er hat ihr sein Gutshaus in Ostholstein hinterlassen. Es ist ein Haus voller Erinnerungen, und Lilly beginnt zu stöbern. Dabei stößt sie auf das Tagebuch ihrer Großmutter voller Gedichte und niedergeschriebener Gedanken. Zwischen den leicht vergilbten Seiten steckt ein Foto. Glücklich lächelnd steht ihre Großmutter darauf vor dem Gutshaus - in einem blühenden Garten, den Lilly noch nie gesehen hat. Sie beschließt, sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu begeben und herauszufinden, warum Lillys Großmutter ihr wunderschönes Lächeln für immer verlor.
(Quelle: )


Meine Meinung

Ein Buch mit einer großartigen Botschaft.Der Sprache der Blumen.


Ich hatte mal wieder große Lust auf einen Roman, dass ich hier einen, der auf zwei Zeitebenen spielt erwischt habe, war zusätzliches Glück.
Die Autorin Jana Seidel sagte mir bisher nichts, aber ich glaube, da habe ich eine neue interessante Autorin für mich entdeckt.

Der Prolog startet im Jahr 1965 und man wird sofort mit sehr vielen Emotionen geködert. Wenn ein Prolog so viel vermittelt und neugierig macht, fliegen die kommenden Seiten nur so dahin. Die erste Figur, auf die wir treffen ist die kleine Iris, welche anscheinend von zwei Gefühlen beherrscht wird. Zum einen die Sorge um ihre Mutter, welche stets und ständig so unheimlich traurig wirkt und zum anderen die abwertende Haltung gegenüber ihrem Vater. Sofort spürt man als Leser, dass da eine Geschichte auf uns wartet, welche erzählt werden will. 

55 Jahre später, in der Gegenwart trifft man auf Lilly. Eine angehende Schauspielerin, deren Talent aufgrund fieser Medienberichte derzeit nicht gefragt ist. Lilly erhält gleich zu Beginn der Geschichte die Nachricht, dass ihr geliebter Großvater gestorben sei.
Für Lilly ist es ein trauriges Ereignis und sie fragt sich, warum ihre Mutter Iris mit seinem Tod so leichtfertig umgehen kann. Die beiden hatten nie ein warmherziges Verhältnis, dennoch schmerzt es Lilly. 
Nach der Beerdigung ihres Großvaters beschließt sie noch ein paar Tage in seinem Anwesen zu bleiben. Durchstöbert seine Bibliothek, zieht sich mit einem guten Buch in seinen abgenutzten Sessel zurück und verliert sich in verschiedenen Gedankengängen.
Was steckt hinter dieser ganzen Kälte, welche ihre Mutter vermittelt.

Als Lilly kurze Zeit später ein Tagebuch ihrer Großmutter Isabelle findet, erscheint ihr ihre Familiengeschichte nach und nach etwas klarer.

Mit den einzelnen Tagebucheinträgen erzählt uns die Autorin die Geschichte von Lilly's Großmutter Isabelle und diese habe ich unheimlich gern verfolgt, verbirgt sie so kleine Dinge, die einem das Herz erwärmen.
Wer einen Garten hat und diesen liebt, wird sich hier sehr wohl fühlen.
Zu dem konnte mich dieser Strang der Vergangenheit ein bisschen an den Klassiker "Der geheime Garten" von Frances H. Burnett erinnern.

1959 lernt man Isabelle kennen. Eine junge Frau, welche frisch verheiratet ist und die in ihrem Leben etwas vermisst. Zum Beispiel einen Ort für sich ganz allein. Sie beschließt hinter dem Haus einen Garten anzulegen. Leider soll ihr dies nicht ohne Unterstützung gelingen. Ihr Nachbar Damian nimmt sie an die Hand und heißt sie in der Welt der Blumen willkommen.
Beim Lesen kam es mir die ganze Zeit so vor, als läge ich auf einer Blumenwiese. 
Ich konnte mir einzelne Szenen so gut vor Augen führen und konnte manche Blumen fast riechen. Die beiden erschaffen zusammen einen wunderschönen Ort, einen Ort, der beide verbindet.

Und neben der Entstehung dieses Gartens taucht man als Leser noch etwas tiefer in die Materie ein. Einige werden schon mal davon gehört haben, dass gewissen Blumen eine Bedeutung zugesprochen wird. Zum Beispiel, dass die Rose für die Liebe stehen soll.
Im Roman erfährt man immer mal wieder etwas über einzelne Bedeutung, welche ich mir meist zwei, drei Mal durchgelesen habe und mir deren Bedeutung auf der Zunge zergehen lassen habe. Hier ein paar Beispiele für euch.

"Ich fühle mich verlassen, aber ich kann warten" (Anemonen) (S. 214)
"Ich bewundere deine Würde." (Levkojen) (S. 222)
"Ich habe meinen Mut gefunden." (Pfingstrose) (S. 244)
"Ewige Liebe und Auferstehung" (Calla) (S. 244)

Ich finde diese ganzen Bedeutungen und Worte im Buch äußerst passend gesetzt und habe mich bei anderen Blumen sogar etwas erschrocken gezeigt. Was habe ich schon an Blumen verschenkt, die eine gar nicht so schöne bzw. bittere Bedeutung haben.
Dieses Thema möchte ich für mich nicht aus den Augen verlieren und bei der Gartenarbeit werde ich bestimmt noch das ein oder andere Mal an dieses Buch zurückdenken.


Mein Fazit
Das Buch bekommt von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung für alle Romanleser und Gartenbegeisterten. Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen, vor allem den Strang um Isabelle in der Vergangenheit und fand meinen Lesefluss bei dem Schreibstil der Autorin sehr gut. Da mich der Strang um Lilly nicht so mitreißen konnte, wie die Welt der Blumen, bekommt das Buch keine volle Punktzahl von mir. Lilly erschien mir trotz vieler Handlungen von den Gedankengängen eher als schwache Person.
Beim Stöbern nicht mir noch einige andere Bücher der Autorin ins Auge gesprungen, welche ich euch im unteren Bereich meiner Rezension zeige.
Weitere Rezensionen

Die Autorin
Nach ihrem Magisterabschluss in Literaturwissenschaften arbeitete Jana Seidel einige Jahre als Redakteurin. Doch während sie Artikel voll harter Fakten verfasste, pochten die fantastischen Ideen in ihrem Kopf immer lauter darauf, ebenfalls von ihr beachtet zu werden. Sie entschied sich, dem Drängen zu folgen – und wohnt nun glücklich als freie Autorin und Journalistin mit Mann und Sohn in Hamburg.
© Dennis Stieler
Weitere Bücher der Autorin
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Achtung, die Bücher sind nur als E-Book erhältlich.

Mein Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares gilt



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