Titel: Zerbrechlich | Autorin: Jodi Picoult | Verlag: Bastei Lübbe
Preis: TB nur noch gebraucht/ E-Book 8,49€ | Seitenanzahl: 624 Seiten
ISBN: 978-3-404-16698-5
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Inhaltsangabe
Willow, ihr lang ersehntes Kind, ist perfekt. Das
ist das Erste, was Charlotte O’Keefe hört, als sie ihr Baby auf dem
Ultraschallbild sieht. Ja, es ist perfekt. Daran ändert auch Willows Krankheit
nichts. Charlotte liebt ihr Kind abgöttisch und will nur eins: es beschützen.
Denn Willow braucht allen Schutz der Welt. Beim kleinsten Stoß brechen ihre
Knochen. Jedoch auch ihr Herz kann brechen. Das scheint Charlotte zu vergessen,
als sie vor Gericht das Geld für die richtige Behandlung kämpfen will. Die
Krankheit hätte früh erkannt und die Eltern gewarnt werden können. Charlotte
muss jedoch behaupten, ihr geliebtes Kind sei besser nie geboren wurden…
(Quelle: Bastei Lübbe)
Meine Meinung
Die Glasknochenkrankheit
Wieder einmal beschreibt Jodi Picoult das Leben
einer Mutter, diesmal ist es Charlotte. Charlotte hat eine Tochter namens
Amelia aus einer vorhergehenden Beziehung. Jedoch wünscht sie sich nichts
Sehnlicheres als noch ein Kind mit ihrem neuen Partner Sean zu bekommen. Als
sie endlich schwanger ist, ist die Freunde bei beiden groß. Jedoch wird dann
bei dem Ungeborenen Fötus die Erkrankung Osteogenesis imperfecta, kurz OI oder
auch Glasknochenkrankheit festgestellt. Die beiden entscheiden sich jedoch für
das Kind.
Jedoch wird ihnen im Laufe der Jahre klar, dass
die Behandlungen, Therapien und alles was dazu gehört, sie in einen
finanziellen Ruin bringt. Charlotte beschließt die Gynäkologin, welche sie
damals betreut hat, zu verklagen. Die beiden verbindet jedoch auch eine
Freundschaft und durch diese Klage ist nichts mehr, wie es war.
Ab dem Zeitpunkt als die Klage auch die
Öffentlichkeit erreicht, ist gar nichts mehr wie es war: hält die Ehe dieser
Klage stand? Wieso fühlt sich Amelia so allein und wie wird sie mit ihrer
Einsamkeit, von der Familie ausgeschlossen, umgehen? Kann Charlotte den Kampf
für ihre Tochter vor Gericht für sich entscheiden??
Das Cover verbirgt etwas Trauriges. Eine Frau in
einem weißen Gewand wendet dem Leser den Rücken zu. Sie steht in einem
verlassenen Getreidefeld, den Blick auf die dunklen Wolken am Himmel gerichtet
und wartet auf den Sonnenschein, welchen die Wolken noch verbergen.
Was wirklich toll war, war, dass jedes Kapitel
sich um einen der Charaktere drehte, das heißt
in jedem Kapitel spricht eine andere Person zu der
erkrankten Willow. Willow selbst ist nur ein Kapitel am Ende gewidmet, in dem
sie zu ihrer Familie spricht. Dieser Schreibstil hat mir sehr gefallen. So
hatte man einen perfekten Einblick in den jeweiligen Charakter, seine
Gefühlswelt und seinem Handeln in dieser prekären Situation.
Als es in den ersten Kapitel um die sehnlichst
gewünschte Schwangerschaft und die erschreckende Diagnose kurze Zeit später,
versuchte ich mich das erste Mal in die Situation von Charlotte hinein zu
versetzen. Wie hätte ich in dieser Situation reagiert, wenn mein noch
ungeborenes Kind an einer schweren Krankheit leidet und bereits im Mutterleib
die ersten Knochenbrüche erlitten hat. Sobald jedoch ein anderes Kapitel
begann, hatte man als Leser einen anderen Charakter vor sich und andere
Probleme, mit denen man sich auseinandersetze.
Vor allem die Gefühlswelt von Charlotte, der
Mutter und Amelia, Willows großer Schwester haben mich sehr mitgenommen. Sie
wollte beide das Gleiche, die erkrankte Willow beschützen, jedoch entfernten
sich die beiden zunehmend immer mehr voneinander, so dass Amelia in einen immer
tieferen Abgrund fällt.
Spannend fand ich auch das Thema, ob so eine Klage
eine Ehe überstehen kann, wenn beide Partner eine unterschiedliche Meinung
vertreten. Sehr ausführlich wurde diese Problematik von der Autorin
dargestellt.
Da die Kapitel am Anfang sehr lang waren, dachte ich das Buch würde lange auf meinem Nachtschrank liegen, aber weit gefehlt. Nach der sehr schleppend beschriebenen Gerichtsverhandlung zur Mitte des Buches, verschlingt man die letzten, sehr kurz gestalteten Kapitel nur noch.
Das Ende hat mich wieder, wie immer bei den
Büchern von Jodi Picoult, total umgehauen.
Aber lest selbst.
Mein
Fazit
Zum Schluss stellte sich mir vor allem die Frage:
welche Art von Schmerz ist schlimmer, der körperliche Schmerz von Willow oder
der seelische Schmerz von Charlotte?
Diese Frage muss meiner Meinung nach jeder Leser
selbst entscheiden. Wer sich für das Krankheitsbild Osteogenesis imperfecta
interessiert, bekommt in diesem Buch einen wunderbaren Einblick in eine
Familie, die das Beste aus dem Leben der erkrankten Willow machen möchte.
Weitere Rezensionen zum Buch
Die Autorin
Jodi
Picoult, geboren 1967 in New York, studierte in Princeton
und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele
Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste waren. Die Autorin wurde bereits
mehrfach ausgezeichnet, wie etwa 2003 mit dem renommierten New England Book
Award. Picoult lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und zahlreichen Tieren in
Hanover, New Hampshire.
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